Schlumpf: Erfahrungsaustausch

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Wenn die Pedalen auf den Asphalt schlagen, überträgt die Kurbel die Erschütterung auf die Achse und die Verschraubung.
Drops, Hüpfen und eventuell auch häufiges Pendeln dürften die Kurbelschrauben auch strapazieren.
Bei mir war es mein erstes Einrad, das neu gekauft war, wo mir der Zusammenhang besonders offensichtlich erschien. Und bei meinem Schlumpf hat die eine Kurbel nur ca. 10 Schläge gebraucht um sich zu lösen - trotz Loctite.

Ich glaube, daß die Taumelbewegungen beim ganz normalen Treten deutlich mehr Wirkung zeigen als Stürze, Drops und Sprünge.

Noch bevor ich die Antworten von Yeti und Hugo sah hatte ich den selben Gedanken.

Darauf wollte ich mit etwas Abstand nochmal zurückkommen. Als wir im Oktober in Salzburg unterwegs waren, da wollte ich nach einem Abstieg wieder aufsteigen. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Pedale in eine geeignete Stellung bringen wollte, um aufzusteigen. Ich schob das Rad, aber die Kurbeln bewegten sich nicht.

Als ich anschliessend einen Schaltknopf drückte ging anstandslos der Gang rein und alles war paletti. Das Schalten funktionierte wie gewohnt einwandfrei. Ich kontaktierte Florian. Nachdem ein paar Punkte abgeklärt waren, bot er mir an stärkere Federn einzubauen und das Getriebe zu untersuchen. Ich versuchte dann diesen Leerlaufzustand nochmal zu erreichen. Das ist nahezu unmöglich, aber mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl bekommt man das hin. Allerdings ist das unter „Laborbedingungen“ und meiner Meinung nach auch nicht praxisrelevant. Daher dankte ich Florian und schickte ihm den Schlumpf nicht. Er verrichtet nun seit weiteren 200 km seinen Dienst völlig klaglos.

Mag sein, aber das wären ja dann viele kleine Belastungen. Und gerade dann sollte Loctite sinnvoll sein. Unabhängig, ob Schlumpf oder normale Kurbelschrauben. :thinking:

Was ist denn nun wieder “Loctite”. Muss ich den ganzen Thread durchkämpfen oder kann mich jeman mal kurz aufklären?

Loctite=
markenname einer füssigen schraubensicherung, die die schrauben dann festklebt

ok, Danke…

Also nicht das Spezialschmiermittel für die Befüllung der Schlumpfnabe :smiley:

Übrigens hält Florian nichts von Loctite. Seine Aussage: Eine richtig festgezogene Kurbel löst sich nicht.
Ich hatte es Anfangs auch mal mit dem Zeugs versucht und es hat nicht geholfen. Erst die 45 Nm haben Ruhe einkehren lassen.

Umgekehrt ist es auch keine besonders schlaue Idee, die Nabe mit Loctite zu befüllen. :astonished:

In dem aktuellen Handbuch steht was anderes:
http://www.schlumpf.ch/hp/handbuecher/Montageanleitung.KH.dt.10.1.pdf

Unter Punkt4: “Achsschraube mit einem mittelfesten Schraubensicherungsmittel benetzen.”
Das war für mich der Hauptgrund, es so zu machen. Mit Loctite 243. Im US-Forum ist es auch sehr beliebt. Und bei meinen normalen Einrädern hat es sehr geholfen.

Florian hat nichts gegen Loctide,
…er möchte diese naben nur nie wieder auf dem tisch haben
…wer das zeug mal wieder entfernen durfte weiss warum;)

Vielleicht hat er deswegen geschrieben “benetzen”. Hört sich nach sparsamem Gebrauch an.
Ich habe bis jetzt immer viel genommen, in der Hoffnung “viel hilft viel”. Da sich von meinen eigenen Verklebungen noch keine gelöst hat, kann ich bis jetzt noch nicht sagen, ob das dann stört.
Ich sollte in Zukunft das Zeug wohl etwas sparsamer verwenden.

Nach 950 km war es nun bei mir so weit. Dank meiner erwiesenermassen guten Sensorik :roll_eyes: , habe ich beim Fahren bemerkt, dass eine Kurbel Spiel hat, bevor sie abgefallen ist. Sie hatte sogar recht wenig Spiel, aber es war ein Kippen quer zur Achse und damit für mich deutlich anders als das Spiel durch das Schlumpfgetriebe.

Ich gehe davon aus, dass die Kurbel von meinem Händler meines Vertrauens korrekt befestigt wurde. Daher gibt es wohl - korrektes Drehmoment mit und ohne Loctite hin oder her - keine Lebenszeitgarantie auf eine festsitzende Kurbel. So muss ich nun doch selbst Hand anlegen, was ich eigentlich gar nicht wollte.

Frage: dass man nicht unbedingt abrutschen und die Kurbelschraube verpfuschen sollte ist klar, aber wie kann man es schaffen beim Festziehen der Kurbelschrauben das Schaltgestänge zu beschädigen? Mir war als gäbe es da ein potentielles Problem - oder ist das beim Abziehen der Kurbel?

PS: Warum lockert sich immer die linke Kurbel?. Ja, es war die linke! :sunglasses:

Wenn du die Schaltwelle reindrückst, sollte sie weit genug drin sein, so daß du die Kurbelschraube festziehen kannst, ohne mit der Schaltwelle in Konflikt zu geraten.

Ich will ja nicht meine eigene Statistik versauen. Aber bei mir hat sich vor ein paar Tagen die rechte Kurbel vom 29er gelockert. Allerdings anders als üblich. Offenbar war die Kurbel ausgenudelt und wollte ein Stück weiter auf der Nabe reinrutschen. Damit hatte sie dann natürlich Spiel.

Hmm. An meinem 29er halten die Kurbeln seit gut 2000 km, festgezogen vom Händler meines Vertrauens (wohl der selbe, wie bei Cyc). Bei meinem 36er jetzt seit ca. 1000 km, festgezogen von mir selbst. Bin mal gespannt, wann es mich erwischt.

Ich hatte bisher nie ein Problem mit sich lösenden Kurbeln. Gestern löste sich allerdings die linke Kurbel an meinem 32" sie hat gerade mal 40km gehalten.

Ein Freund hat mir ein Stück massive Wasserleitung aus Stahl vermacht. Mit der habe ich den Inbusschlüssel verlängert und zum Festziehen in 50 cm Abstand eine 10kg Hantel darauf abgesetzt. Klappt perfekt! :slight_smile:

… ein geeigneter Drehmomentschlüssel (z.B. Mannesmann Drehmomentschlüssel 183-A) kostet keine 25€ - ein Schnäppchen im Vergleich zu einer vermurksten Schlumpfnabe :smiley:

Viele Grüße,
Dirk