Mit Einrad im Straßenverkehr

Ja das mit der Mitschuld ist unglücklich, aber das Thema kommt wiedermal ins Gespräch was ich wiederum gut finde. Beim Kochen würde ein Polizeihelm mit Spritz- und Nackenschutz eine gute Lösung. Protektoren in der Dusche würden diametral zum Reinigungsergebnis stehen, da muss man Prioritäten setzen. Statt Fließen wäre eine idee die Dusche in einer Hüpfburg einzubauen, dann braucht man nur noch Knöchelschützer:p

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Gruß Peter

Ähm ja ich sollte dann nicht im Forum schreiben, wenn ich nicht mehr in der Lage bin mit dem Rad zu fahren. Dafür war kein Alkohol oder BTM von Nöten, sondern eine Vorlesung über die Optimierung und im speziellen die Lineare Programmierung. Danach rauchte mein Kopf so sehr, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich bin in solchen Momenten nicht nur ein Taschenrechnerlegasteniker, sondern auch für das geschriebene Wort.

Leider werden dabei zwei völlig unabhängige Dinge vermengt:

  1. Die Diskussion über das Für und Wider des Helmtragens und damit verbundene Risikoreduktion.
  2. Die Frage einer Helmpflicht.
    Selbst wenn man Punkt 1 pro Helm beantwortet impliziert das keineswegs, daß eine Helmpflicht sinnvoll oder gut ist. Dazu gibt es interessante Großstudien, z.B durch eine in Australien eingeführte und wenige Jahre später wieder abgeschaffte Helmpflicht. Die Korrelationen von Unfallhäufigkeit, Schwere der Verletzungen und Art der Verletzungen zu Helmpflicht bzw. keine Helmpflicht sind signifikant und völlig anders als man das intuitiv vielleicht vermuten würde.

Im übrigen gibt es vieles im Leben was sinnvoll ist, aber nicht durch Gesetze und Vorschriften erzwungen wird. Ein paar Beispiele sind Körperhygiene, regelmäßige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, oder auch der sinnvolle Umgang mit Geld. Auch wenn du das alles vermutlich aus eigenem Antrieb machst würdest du dich wahrscheinlich verwehren, dazu gezwungen zu werden.

wem es hier zu wenig vorschriften und gesetze gibt der möge sich bitte einen anderen planeten suchen und seine gesinnungsgenossen gleich mitnehmen.

dem rest würde ich anraten in entsprechenden situationen einen helm zu tragen um ihre wertvolle anwesenheit auf diesem planeten nicht zu gefährden:)

Es geht mir weniger um mehr Gesetze, als eher den Schutz von mir vor dem Unvermögen anderer Verkehrsteilnehmer, die im Falle eines Unfalls als meine Schuld ausgelegt werden kann und dann noch Regressansprüche geltend machen können. Das Beispiel mit der Autotür und der Frau ist dabei ein eher schlechtes, da ganz klar die Autofahrerin die Schuld trifft.
Ich bin da ein gebranntes Kind, da ich miterleben durfte wie schnell das alles gehen kann. Ein Beispiel. Ich fahre im dunkeln aus einer Einfahrt raus. Langsam und mit bedacht, da ich den Gehweg nicht einsehen kann. Plötzlich kommt ein Radfahrer ohne Licht mit Kind auf dem Gepäckträger (Kein Kindersitz) aus gegengesetzter Richtung und fährt mir ins Auto. Ich habe die volle Schuld bekommen und eine Strafanzeige wegen Körperverletzung. Das interessante war, dass ich beim eigentlichen Unfall schon stand. Wäre einer von beiden unglücklich gestürzt, dann wäre ich auch für die Kosten der Genesung herangezogen worden. Man kann jetzt alles Tod regeln, aber so wie der Helm auf dem Mopped seit vielen Jahren Pflicht ist und sich keiner beschwert, obwohl das eigentlich auch im sinne der eigenen Verantwortung stehen sollte (genau wie das Anschnallen im Auto), so hat sich das System bewährt.

das problem scheint da eher zu sein das du dich auf die rücksicht der anderen verkehrsteilnehmer verlassen hast und die nicht aufgepasst haben.
(hat wohl jeder schon mal gemacht…)
ein helm hätte da sicher auch nicht geholfen und wie hoch nun der “schaden” ist den deine haftpflicht bezahlen darf ist auch relativ egal oder?
jedenfalls ist das für mich kein grund den rest der menschheit mit einer neuen vorschrift zu gängeln.
wenn aus jedem bedauerlichen fall eine neue verordnung hervorgeht…

bezeichnend ist wieder mal das niemand auf die idee kommt den städteplaner zur verantwortung zu ziehen weil der billigend in kauf nimmt das menschen zu schaden kommen weil der totlalversager einen parkstreifen neben den radweg baut. so etwas kann nicht funktionieren!
das ist wieder mal angewanter staatsterror eines von der automobilindustrie finanzierten scheindemokratie.
in ländern in denen die automobilmafia weniger einfluss aht wie z.b. dänemark sieht man das auch ganz anders, siehe kopenhagen.

Ich glaube, hierzulande (nagut, ich weiß jetzt nicht wieviele Radfahrer in anderen Städten unterwegs sind) sind auch viel zu wenige Radfahrer unterwegs um 1. den Städteplanerischen Entscheidungsträgern das Problem bewusst werden zu lassen und 2. als Radfahrer vom motorisierten Verkehr als gleichwertiger Verkehrsteilnehmer wahrgenommen zu werden.
Kopenhagen ist das ein schönes Beispiel, Malmö auch. Dort kommt man als Autofahrer gleich garnicht auf die Idee, dass irgendwo mal kein Radfahrer kommen könnte. Einfach weil Radfahrer dort viel präsenter sind. Da ist dann auch den meisten bewusst, dass Radfahrer sowohl beim Autofahren als auch bei der Verkehrsplanung immer berücksichtigt werden müssen. Die Critical Mass Veranstaltungen sind diesbezüglich eine gute Idee, aber bei uns läuft das zu schleppend an, im Mai waren es kaum 30 Leute :frowning:

A propos Critical Mass:
Ich liebäugel schon damit, bei der nächsten vielleicht mit dem Einrad mitzufahen. Sieht man ja aus einigen Städten auch immer wieder Bilder von teilnehmenden Einradlern. Ob das sinnvoll ist? Die Regelungen zum Einrad bezüglich StVO/StVZO sind mir bekannt. Vorder und Rücklicht hab ich dran, Bremse auch und ein paar wenige Reflektoren in den Speichen. StVZO-gerechte Reflektoren (Speichen, Pedale, vorn und hinten) sowie eine Bimmel fehlen mir aber und ich habe auch nicht vor sowas ranzubauen. Damit wäre ich ja kein Fahrad sondern ein Sport- und Spielgerät und dürfte nicht mit auf der Straße fahren. Allerdings haben viele der Teilnehmenden Radfahrer noch weniger Licht/Reflektoren als ich.

Es läßt sich statistisch belegen, daß Fahrradfahrer umso gefährlicher leben, je weniger von ihnen unterwegs sind. Unter anderem deshalb trägt eine Helmpflicht und die damit einhergehende Reduktion der Anzahl der Fahrradfahrer (weil viele Radfahrer nicht mehr mit dem Rad fahren wenn sie zum Helm gezwungen werden - in Australien verringerte sich die Anzahl der Radfahrer durch die Einführung der Helmpflicht um knapp 20% wenn ich das richtig in Erinnerung habe) dazu bei, das Risiko für jeden einzelnen Radfahrer zu erhöhen.

Ja das ist mit vielen Bestimmungen so.
Bei uns wird z.B. das Telefonieren am Stützrad gleich bestraft, wie im Auto oder es gelten die selben Promillegrenzen und Strafen.
Das bedeutet eigentlich, wenn ich schon besoffen fahre dann besser gleich mit dem Auto.
Beim Einrad habe ich eine natürliche Grenze :slight_smile:

Hm… Also in Berlin (Kann ja nur dafür Sprechen) hat das Fahrrad schon einen hohen Stellenwert erlangt. Da die Stadt regelmäßig kurz vor einem Verkehrsinfarkt steht, kommt man zu Stoßzeiten mit dem Rad deutlich besser voran. Nun wenn man eine Helmplicht einführen würde, würde sich für ein gewissen Zeitraum die Anzahl der Radfahrer verringern, da aber die Anzahl in Berlin in den letzten Jahren so stark gestiegen ist wird dieser Einbruch nur von kurzer dauer sein. Vorher sollte die Infrastruktur deutlich verbessert werden, dann würde man diesen Schritt verschmerzen und trotzdem Radfahren. Das sind aber alles Mutmaßungen…
Was mich einfach ärgert ist, dass man für sein Verhalten nicht die Konsequenzen tragen muss. Momentan ist in Berlin das Fixi total in. Ein Bahnrad ohne Freilauf. Für die Leute die es beherrschen ein wirklich tolles Gefährt, für alle anderen ein ungesundes Spielzeug.
Laut StVO ist es nicht gestattet damit am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen. Wenn nun ein Unfall infolge der fehlenden zweiten Bremse und des Unvermögen des Fahrers mit einem stärkeren Verkehrsteilnehmer entsteht, dann ist letztere voll schuldfähig. Wenn ich aber nun mit einem Mopped ohne Helm fahre und ein Unfall baue, dann sieht das anders aus. Ich schweife aber, aber es geht mir nicht um Helm oder kein Helm, ob Fixi oder nicht, sondern um die Konsequenzen die auch ein schwächerer Verkehrsteilnehmer tragen muss, wenn er mit seinem riskanten Verhalten sich gefährdet. Das soll jetzt nicht als Freibrief für Autofahrer verstanden werden, aber den Freibrief von Radfahrern etwas einschränken.

Das wesentliche Merkmal eine Fixies ist der fehlende Freilauf. Auch Fixies können eine Bremse und Beleuchtung haben und sind dann selbstverständlich für den Straßenverkehr zugelassen. Daß ein Fahrrad (egal ob Fixie oder sonstiges Fahhrad) ohne Bremse und Beleuchtung nicht zugelassen ist macht Sinn, weil man dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Das ist aber etwas völlig anderes als ein Helm, der ausschließlich der eigenen Sicherheit dient. Natürlich gibt es verpflichtende Vorschriften bezüglich der eigenen Sicherheit wie z.B. Motorradhelm oder Anschnallpflicht im Auto. Aber auch in diesen Fällen könnte man theoretisch mehr für die eigene Sicherheit tun und in der Praxis wird das auch häufig getan. Z.B. ziehen Motorradfahrer meist eine Lederkombi an, auch wenn sie vom Gesetz her in der Badehose Motorrad fahren dürften solange sie nur einen Helm aufhaben. Und solange Motorradfahrer in der Badehose keine Mitschuld an Unfällen bekommen, sollten auch Fahrradfahrer ohne Helm keine Mitschuld für den fehlenden Helm bekommen. Weitere Beispiele gibt es in Hülle und Fülle, teilweise hatte ich sie ja bereits genannt: Fußgänger und Autofahrer ohne Helm, Fahrradfahrer ohne Rückprotektor, beliebige Verkehrsteilnehmer ohne Knieschützer, Lehrer ohne schußsichere Weste, …

Da geb ich dir recht, doch ein Fixi mit Bremse ist in den Kreisen einfach out. Da steht das Bewusstsein zu diesem Trend über der StVO.

@Eric:
In Hamburg sind wir bei der CM natürlich ein paar mehr Teilnehmer.
Ich bin hier schon ein paar mal mit dem Einrad mitgefahren, auch mit anderen Einradlern zusammen. Und wie du schon gesagt hast, wenn man sich anguckt was da sonst noch so mitfährt (bei uns fahren auch Longboards mit) dann ist ein Einrad noch recht Verkehrssicher.

Um Niveau in die Diskussion zu bringen

Mit Beinverletzung ins Krankenhaus: Autofahrer trug keinen Beinschoner
NÜRNBERG - Ein 33-jähriger Drahteselpedalritter befuhr am Samstag um 9 Uhr die Würzburger Straße und übersah (was ja mal passieren kann) übersah also die Tür, die ein 44-jähriger Gaspedalritter von seinem Blechesel aus vor ihm öffnete. Zwei Fahrer anderer Halbzeugesel, die keine Helme trugen, aber einer eine Mütze, bestätigten dies.
Zwischen übersehener Tür und Drahtesel befand sich zum Unfallzeitpunkt das Bein des Gaspedalritters, das vor dem Unfallzeitpunkt an ihm befestigt war, nachher nicht. Unterschenkelchirurg Dr. Unterschenkel vom Unterschenkelklinikum Süd sagte am Nachmittag gegenüber dieser Zeitung, ein Beinschoner hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht, aber man hätte das Bein wenigstens nicht so lang suchen müssen. Die Polizei empfiehlt allen Autofahrern das Tragen von Beinschonern, sowie beim Befahren von Wahnsinnige-Geschwindigkeitszonen ausreichend große, schwarze Helme.

@Ewok: Was ist eigentlich mit dem Drahteselritter passier? Geht es ihm gut? Warum eigentlich schwarze Helme? Da werden einige Gaspedalritterinnen nicht gefallen.

Wem werden sie nicht gefallen?
Der Drahteselpedalritter ist tot, in so nem Einspalter ist halt nicht Platz für alles.

@Ewok: Kannst du mir irgendwie eine Quelle zu dem Artikel nennen. Das mit den schwarzen Helmen würde einigen Damen nicht gefallen, da es in die Persönlichkeitsrechte eingreift.

Zitat Charly.Oldy: "Beim Einrad habe ich eine natürliche Grenze "

Wo liegt denn diese Grenze bei Euch? Zu Anfang machte ich mal eine Tour und kehrte in einer Gartenwirtschaft ein. Den Durst löschte ich nur mit einem kleinen Bier … und brauchte buchstäblich eine viertel Stunde um wieder auf das Ding rauf zu kommen. Jetzt erst kürzlich machte ich mit meinem Sohn eine grössere Tour, er mit dem Stützrad, ich auf’m 36er und wir kehrten ein um uns uns zu stärken … 's waren jetzt 2 Halbe und es wunderte mich, schon beim aller ersten Versuch glücklich oben zu sitzen. Bereits nach wenigen Kilometern merkte ich vom Gerstensaft nix mehr.