Mit Einrad im Straßenverkehr

Ich möchte da widersprechen. Kinder können die Verkehrssituation nicht in dem Maße erfassen, wie Erwachsene. Daher halte ich es für richtig, dass [SIZE=“3”]sich alle anderen Verkehrsteilnehmer[/SIZE] zunächst komplett defensiv, auch unter Aufgabe ihrer Rechte im Straßenverkehr, verhalten. Wer im Strassenverkehr seine Rechte einfordert sollte davon ausgeschlossen werden

ja, schon erledigt:D:D:D

Wenn das alle so machen, kommt der Verkehr zum erliegen. Dann warten nämlich alle darauf, dass der andere zuerst fährt/geht, selbst dann, wenn sie Vorfahrt haben.

Wenn ich als Fußgänger einen Zebrastreifen überqueren will, und sehe, dass da ein Auto kommt, dessen Fahrer nicht zu erkennen gibt, dass er anhalten wird, setze ich auch schon mal forsch und deutlich den Fuß auf die Straße. Natürlich so, dass ich ohne Gefahr wieder zurück kann, falls er auch dann noch nicht anhält.

Ich halte es für durchaus legitim, im Verkehr seine Rechte einzufordern, solange man sich und andere nicht in Gefahr bringt. Immer durchsetzbar ist das gewiss nicht.

Das eine ist wohl, dass man seine Rechte einfordert.
Das andere ist aber, dass diese Rechte von anderen Stärkeren auch respektiert werden. Das ist leider im Falle der Autofahrer nicht immer zu erwarten.

In Österreich muss man als Autofahrer Kindern (die vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind) überall das gefahrlose Überqueren der Fahrbahn ermöglichen. Ich sage meinen Kindern sicher nicht, geht nur wann und wo ihr wollt, die Autos bleiebn schon stehen. Wenn sich ein Autofahrer mal nicht an die Regeln hält, habe ich im Nahchinein nichts davon, wenn es für den Autofahrer Sanktionen gibt.

Ab einem gewissen Alter kann man die Diskrepanz Kindern sicher begreiflich machen.

Ich sehe das genauso. Aber die Formulierung “Wenn kein Fahrzeug kommt, gibst du Handzeichen” ist wirklich sehr unglücklich gewählt, weil man das auch so verstehen kann: “Wenn ein Fahrzeug kommt, brauche ich kein Handzeichen zu geben”.

Radfahrer halten sich aber teilweise genausowenig an Regeln, gerade erst erlebt :wink:

Für die richtige Ansage hielte ich etwas in folgender Form: deine Recht und Pflichten sind … Rechne aber damit, daß andere Verkehrsteilnehmer sich falsch verhalten und ihre Pflichten mißachten. Verhalte dich daher so, daß du dich nicht selbst gefährdest, auch wenn ein anderer sich falsch verhält.

Das ist etwas völlig anderes als: verhalte dich so, daß kein anderer etwas von deiner Anwesenheit mitbekommt. Achte alle deine Pflichten und räume anderen sämtliche Vorrechte ein, die sie haben oder sich herausnehmen.

Ich unterstütze Jogis Forderung und interpretiere sie so, daß sich erwachsene Verkehrsteilnehmer Kindern gegenüber defensiv verhalten und auf ihre Rechte verzichten sollen. Unter Erwachsenen sind die Rechte und Pflichten klar geregelt.

Nein, das ist schon ganz klar so gemeint, daß das Kind abwarten soll bis kein Fahrzeug kommt und dann Handzeichen gibt. Solange Fahrzeuge kommen, braucht es kein Handzeichen zu geben, weil es ja gar nicht am Straßenverkehr teilnimmt, sondern auf dem Gehweg oder am Straßenrand lauert, bis kein anderes Fahrzeug mehr in Sicht- oder Höhrweite ist.

Stimmt. Ebenso wie Fußgänger, Fleischereifachverkäufer, Bankangestellte, Hausfrauen, Hessen, Brillenträger und beliebige andere Personengruppen. Das hat aber nichts mit diesem Thema zu tun und kann auch nicht als Rechtfertigung oder Entschuldigung dienen.

also in hamburg kommt der verkehr in der regel zum erliegen weil jeder SEIN recht einfordert:o

obwohl, bei genauer betrachtung muss ich natürlich zugeben das der strassenverkehr in großstädten schon recht nahe an meiner idealvorstelllung dran ist: es herschet nahezu anarchie
seltsamer weise wird diese dort ganz vehement von jenen vertreten die anderenorts die anarchie strickt ablehnen :thinking:
also nicht für sich selbst sondern für andere. schließlich leben wir hier ja alle in einer anarchie derer die die lobby bezahlen - also ganz vorne mit dabei die automobil und ölindustrie und ihre klientel und die wollen schon den kindern möglichst bald erklären: radfahrer = verlierer und wenn du nicht dazugehören willst dan kauf dir schnell ein auto :wink:

@ from the woods
wenn sich keiner an regeln hält müssten alle rücksicht aufeinander nehmen…die niederländer haben schon die ersten gemeinden die das mit großem erfolg praktizieren. meines erachtens wird das genau so eine karriere wie kreisverkehre machen…bis siemens o.ä wieder einen neuen markt für ampeln o.ä erzeugt…

Dazu muß man seine Rechte aber erst mal kennen. Und genau dieser Punkt wird in der Broschüre komplett ausgelassen. Z.B. wird zum Thema abgesenkter Bordstein geschrieben

Warum wird nicht erwähnt, daß auch andere Verkehrsteilnehmer (insbesondere Autofahrer) dir Vorrang gewähren müssen wenn sie über einen abgesenkten Bordstein auf eine Straße fahren wollen?

Außerdem steckt auch da wieder eine mehr als unglückliche Formulierung drin:

Wenn man andere nicht zuerst passieren läßt, gefährdet man diese also. Die Tragweite dieser Aussage in ihrer vollen Allgemeinheit sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, insbesondere vor dem Hintergrund von StVO §1 Absatz 2:

Da steht aber nicht, dass das Kind erst fahren soll wenn kein Fahrzeug kommt, sondern lediglich, dass es Handzeichen geben soll, wenn kein Fahrzeug kommt. (Dabei gehe ich natürlich nur von den Ausschnitten aus, die du gepostet hast, wenn darunter dann noch was dazu folgt, dann hast du natürlich recht)

Ja, aber nur wenn du meine Aussage aus dem Kontext als Antwort auf den Post von ernst reißt, die nur zeigen soll, dass nicht immer nur die Stärkeren Fehler machen (bewusst oder unbewusst). Ich habe es nicht als Rechtfertigung für das Fehlverhalten von beliebigen Verkehrsteilnehmern gemeint.

Auch in Kreisverkehren gelten Regeln.

Ja, da kommt drunter noch was. Hier die komplette Bilderfolge:

man kann sich auch über eine Maus aufregen, die über die Straße läuft und der das verbieten! Wenn man nix anderes mehr findet, um sich drüber aufzuregen, als dass sich jemand Gedanken um die Sicherheit unserer Jüngsten macht, dann ist das für mich ja schon fast ein Armutszeugniss, tschuldigung!

Natürlich kann man das ganze besser machen, einige Formulierungen sind wirklich unglücklich gewählt, aber insgesamt geht es doch darum, dass die Kleinen sicher durch die Straßen kommen. Und zum Beispiel bei der Links-Abbiegen-Geschichte steht extra, dass das eine Alternative ist für die, denen das normale Linksabbiegen zu gefährlich ist.
Gut wäre, den Kindern gleichzeitig eine Broschüre für die eltern mitzugeben, in der steht, was die Pflichten der Autofahrer sind und wo sie besonders auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer achten müssen!

+1

das ganze verkehrssystem ist unglücklich…aber leider nicht gewählt in dieser scheindemokratie.

jeder nichtgekaufte kann das besser machen

Jogi wie er leibt und lebt :smiley:

Ich glaube jogi hat in letzter zeit zu viel Känguru gehört :stuck_out_tongue:

+1

es ist uns gelungen den absoluten verkehrsinfarkt in hamburg herbeizuführen um das einradfahren zu förden.
zu unserer großen verwunderung mussten weder die kollegen ramsauer noch dobrindt bestochen oder unter druck gesetzt werden, sie haben völlig freiwillig und mit hohem einsatz entscheident an dem gelingen mitgewirkt!
ihnen gilt unser besonderer dank!:smiley:

dies ist ein antiterroranschlag des assoziales netzwerks sektion hamburg.
der admiral.

Naja, ist doch die typische “alles ist gefährlich” Mentalität … Ein Wunder, dass Kinder überhaupt noch das Haus verlassen dürfen …

Wieder ein interessantes Gerichtsurteil, das auch uns betrifft:


Falls das Gericht anders entschieden hätte, wären zukünftig wohl auch Fußgängerhelme verpflichtend geworden. Nicht zu vergessen die Knieschützer und Protektorjacken beim Duschen und Treppe steigen.

Ich sehe das Urteil etwas gespalten, gerade dabei, dass man mit den Heutigen Trekkingrädern, sowie Pedelecs Geschwindigkeiten erreicht, die bei bestimmten Altersgruppen zu vielen brenzligen Situationen führen können. Mein Fahrrad ist 15 Jahre alt und ich habe eine Reisegeschwindigkeit von 20-22km/h. Dies ist bei diesem Dickschiff schon zügig. Meine Frau fährt 37km/h mit ihrem neuen Trekkingbike. Und dass zügig aber nicht am Limit. Jetzt kann man argumentieren, dass ich einfach untrainiert bin, aber der Selbstversuch zeigt, dass ich mit ihrem Rad locker die 35km/h erreicht habe und damit gut fahren konnte. Hinzu kommt, dass einige ein Pedelec fahren und dabei die Geschwindigkeit und Verzögerung unterschätzen. So ist mir eine ältere Dame, letztes Jahr, Bergauf mit 25km/h fast hinten rein gefahren (Sie landete im Gebüsch), weil ich den Berg mit 60kg Gepäck und 7km/h hoch schlich und sie den Unterschied total unterschätzte.
Seit dem ich Einrad fahre ziehe ich lieber ein Protektor mehr an, als zu wenig. Da bin ich auch sensibler geworden und ziehe mittlerweile auch mein Radfahren den Helm an. Man entwickelt ein anderes Gefühl für gefährliche Situationen. Es sollte überlegt werden für die Radfahrer mit Hilfsantrieb eine Helmpflicht einzuführen.

Ich habe ja gar nichts gegen Helme und Protektoren und nutze sie auch selbst. Nur eine Mitschuld aufgrund der Tatsache, daß man sich noch besser hätte schützen können, ist Unfug. In jeder Situation könnte man noch mehr für die passive Sicherheit tun. Wenn diese Fahhradfahrerin aus dem Urteil einen Helm aufgehabt hätte, hätte man ihr vorwerfen können, keine Knieschützer zu tragen. Auch Autofahrer können sich durch einen Helm besser schützen wie man im Motorsportbereich sieht. Dieselben Argumente müßten dann aber auch für Fußgänger gelten. Und die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt. Helme beim Kochen oder Duschen hat aber glücklicherweise noch niemand gefordert.