Witzige Begebenheiten rund um's Einrad

“Das Ding ist doch eigentlich verboten!”
Diesen Spruch - in vorwurfsvollem Ton vorgetragen - bekam ich heute mal wieder in der Tempo-30-Zone zu hören.
Das Muster ist eigentlich immer das gleiche:
Immer betagte Stützradfahrerpärchen bei ihrer Sonntagvormittagsrunde, immer nur aus dem Gegenverkehr und immer ist SIE die Vortragende.
Das macht durchaus Sinn, weil dahinter wohl die Annahme steht, dass ich erstens einer Frau gegenüber nicht aggressiv werde und es zweitens Aufgrund der gegensätzlichen Fahrtrichtung schon nicht zu weiteren Auseinandersetzungen kommen wird.
Meine erste Reaktion war “So’n Quatsch!” und Weiterfahren. Doch dann habe ich mir gedacht, dass ich die Gelegenheit mal nutzen könnte, der Sache auf den Grund zu gehen.
Also kehrt gemacht, gegen das silberne Knöpfchen getreten und hinterher.
Ein paar hundert Meter weiter stand ich dann an einer Baustelle neben der Dame.
“Ach Entschuldigung, darf ich Sie mal was fragen?” (Der Mann fuhr vorsichtshalber schon mal weiter) “Warum sollte das Ding verboten sein?”
Sie: “Na, das ist ein Zweirad!” (war anscheinend etwas durcheinander, weil Annahme zwei diesmal offensichtlich nicht zutraf)
Ich: “Nee, das ist ein Einrad.”
Ich bat sie dann noch, mir zu sagen, wo in der StVZO das Verbot geschrieben stünde, aber da rief schon ihr Mann aus gebührender Entfernung: “Komm Hilde!”, worauf sie kopfschüttelnd losfuhr.
Schade eigentlich, ich hätte gerne noch bewiesen, dass Annahme eins auch nicht stimmt.

Ich habe das auch schon öfter in Variationen gehört :o
Meine Therorie ist, das sind meistens ältere - vor allem Damen - die Angst haben. :astonished: Und die gehbehindert, schwachsichtig oder sonst wie unsicher daher kommen.
Auch Radfahrer die mit ach und krach ihr Gefährt voran bewegen, werden agressiv. Aber nicht aus Neid sondern aus Angst um ihr eigenes Gleichgewicht.
IMHO :thinking:

Sind die durchaus rüstigen radelnden Rentner aus der law-and-order-Fraktion etwa nur ein Brandenburger Phänomen :thinking:

Na da kann ich nicht viel dazu sagen.
Mir fällt da eigentlich nur das ein:

Heute ist mir Mal was ganz neues passiert:
Ich war schon seit ein paar Stunden unterwegs (in Ischgl - siehe letzter Uniausflug-Thread) und komme total erschöpft zur Mittelstation, da denkt man sich dann ja schon, dass man eigentlich genug Anstrengung für heute hatte, die Motivation sinkt auch langsam,… ich war also schon fast soweit aufzugeben und die Gondel ins Tal zu nehmen. Plötzlich spricht mich ein ältere Dame an: “Ich habe nie jemanden um etwas beneidet,… außer denen die das können (Einrad fahren), das wollte ich auch immer können.” Mit dem Motivationsschub gings dann mit einem breiten Grinser ins Tal.

Vorhin in der Straßenbahn:
Ich saß in einem Vierersitz, mein 24" Standard mit dem Sattel nach vorne gegen den Sitz vor mir gelehnt. Kommt ein Inder und setzt sich mir schräg gegenüber. Schaut sich das Einrad an, schaut sich mich an, streckt seine Hand nach dem Sattel aus und fragt: “May I?” nimmt den Sattel nach oben, sodass das Einrad super schön senkrecht da steht. Schaut dieses an, schaut mich an, schaut das Einrad an, schüttelt den Kopf. Da ich denke irgendwas sagen zu müssen sage ich: “It’s called a unicycle.” :sunglasses:
Er: “Ah, a a icycle.”
Schaut das Ding nochmal an, hebt den Sattel nochmal hoch und fragt mich: “How does it work to balance on that?”
Ich erkläre ihm, dass man immer dahin fährt wo man droht zu fallen, also wenn ich scheine nach vorne zu fallen, trete ich stärker, wenn ich nach hinten “falle” weniger stark oder rückwärts.
Er: “Ah, I see…I’m a mechanical engeneer you know? But I didn’t get that. Are you a student?”
Wir haben uns dann noch nett unterhalten, war ein bisschen schwierig ihn zu verstehen, da er (wie oben angedeutet) ein wenig gestottert hat und allgemein ein eher gebrocheneres Englisch sprach, war aber ganz nett. :slight_smile:

Falsches Riesen-Einrad

Gestern hab’ ich meine Giraffen gewartet, musste dabei auch ein Stück schieben. Bin schiebend an einem Paar vorbei und höre von hinten, wie Sie zu Ihm sagt: “Schau 'mal ein Riesen-Einrad”. Ich musste schmunzeln, es war ein 20-Zöller und erwiderte: “Nein, das Rad ist sehr klein!” Daraufhin Er: “Ja, nur die Stange ist riesig.” Was aber nicht stimmte, es war eher eine kleine Giraffe.

Gruß Peter

push!

Ca. 1h nach meinem obigen post haben jockie und ich sie leibhaftig getroffen! :astonished: :astonished: :astonished:

Nähere Infos dazu werden aber nicht erteilt (auch nicht per PM) bevor es mit ihr abgestimmt ist.

Gruß Peter

“What’s it called?” - “In English it’s a unicycle” - “and in German?” - “Einrad… in Dutch it’s an eenwieler, in Swedish it’s an enhjuling. All of these words denote the number of wheels to be one”.
Eine Gruppe von Mitreisenden in der S-Bahn, ich unterhielt mich mit dem iberisch aussehenden Typen der ganz gut Englisch und ein bisschen deutsch sprach. Die anderen sahen indisch aus und sprachen eher gebrochenes englisch, schienen aber alles zu verstehen.
Zuerst hatte er den Rest des Waggons um Tipps gefragt was man in Nürnberg so anschauen kann, und was man essen sollte “you should get sechs auf Kraut, which is less suggestive than it sounds”, aber dann gings vom hundersten ins Tausendste. Von altem (oder nach dem Krieg so ähnlich wiederaufgebautem) Steinkram kommt man schnell auf eine Menge Geschichte… und dann machte er noch den Fehler, Liegeräder zu erwähnen…:stuck_out_tongue:

Nach 2 Wochen urlaubsbedingter Abstinenz bin ich gestern mal wieder eine Runde gefahren. Irgendwo auf einem asphaltierten Feldweg hat mich bei etwa Tempo 25 ein Rollstuhlfahrer überholt. Nicht Handbike, sondern normaler Schieberollstuhl. Sowohl Rollstuhl als auch Fahrer sahen zwar recht sportlich aus, soweit ich es erkennen konnte hatte er aber keine Übersetzung und auch keinen Motor. Ich hätte nicht gedacht, daß die Jungs so flott unterwegs sind. Leider habe ich nicht schnell genug reagiert um ihn anzusprechen. Das hätte mich schon interessiert, wie das geht.

Push!

Hier passt es besser …

…weil ohne Worte.

Gruß Peter

Hier mal Spruch, den ihr alle sicher nicht kennt!

Vor ein paar Tagen war ich mit viel Gepäck und einer Leiter unterwegs.
Auf einem ca. 3 m breitem, asphaltiertem Weg liefen vor mir eine Frau mit Kind (ca. 2 bis 3 Jahre alt). Das Kind sah mich zuerst und machte mir mehr als ausreichend Platz. Dann sah mich die Frau, zog das Kind panisch noch weiter zurück und sagte zu ihm:

Wir machen jetzt vieeel Platz, für das Auto :astonished: :astonished: :astonished: !

Gruß Peter

Weniger witzig, aber sehr ungewöhnlich, ist die Tatsache, dass so wenig Leute überhaupt reagieren, wenn Sie mitten in der Landschaft einen Einradler antreffen. Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen.

Im Gegensatz dazu steht die Reaktion von Tieren, insbesondere Hunden und Kühen, die ich an der Strecke öfters treffe, wenn ich laufe, radle oder einradle. Es gibt einige Hunde, die reagieren auf mich als Radfahrer überhaupt nicht, werden aber regelrecht wild, wenn ich einradle. Und es gibt Hunde, die sind nur mutig, wenn ich laufe oder Fahrrad fahre und verstecken sich hinter Frauchen, wenn ich einradle.
Kühe, die mich sonst nicht beachten, kommen interessiert an den Zaun gelatscht, wenn ich mit Dem Einen Rad ankomme.

Sind Kühe und Hunde intelligenter oder was ist da los?

Habt Ihr schon einmal mit jemandem über ausbleibende Reaktionen gesprochen?

Viele Grüße aus dem Rheinland,
Hendrik

Das ist eine interessante Beobachtung. Auf meinem Weg zur Arbeit begegne ich regelmäßig einem Hund mit Frauchen, der mich jedesmal anfallen will und nur durch massive physische Gewalt von Frauchen daran gehindert werden kann. Bislang war ich immer der Meinung, daß das halt ein aggressiver Hund ist, der jeden anfällt, der ihm begegnet. Nun wurde ich letztes Wochenende vom örtlichen Sportverein gebeten, bei einem 10km-Lauf als Begleitfahrer mitzufahren und der schnellsten Frau den Weg zu ebnen. Unter den Zuschauern an der Strecke tauchte eben wieder dieser Hund mit seinem Frauchen auf. Der Hund war völlig friedlich und ließ sämtliche Läufer sowie mehrere Fahrradfahrer (z.B. den Begleitfahrer für den schnellsten Mann) unbehelligt vorbeiziehen. Nur bei mir ist er wieder ausgeflippt und wollte auf mich losgehen. Ob der Hund ein Problem mit mir als Person hat oder ob er aggressiv auf Einradfahrer reagiert, weiß ich nicht. Um das rauszufinden müßte ich dem Hund mal mit einem anderen Verkehrsmittel begegnen und man müßte ihn mal mit einem anderen Einradfahrer konfrontieren.

Eins steht fest: Wir sollten da ein paar Experimente machen. Leider kenne ich hier keine weiteren Fahrer, sodass ich nicht testen kann, ob es allgemein am Einradfahren liegt.
Allerdings ist es nicht abhängig davon, mit welchem Einrad ich unterwegs bin.

“Mein” Hund ist auch einradagnostisch.

Ich begegne diesem Hund immer noch regelmäßig. Und immer noch kläfft er mich jedesmal an und will auf mich losgehen. Gestern war allerdings alles anders. Selbe Situation wie so oft: ich auf dem Weg zur Arbeit, Hund kommt mir auf seiner Kackrunde entgegen. Diesmal allerdings ausgeführt von einem mir unbekannten Mann. Überraschung, der Hund war vollkommen friedfertig und hat mich keines Blickes gewürdigt. Kann es sein, daß die Aggressivität gar nicht vom Hund ausgeht, sondern vom Frauchen, und von ihr bewußt oder unbewußt auf den Hund übertragen wird?

Hunde sind Rudeltiere. Außerdem wissen/lernen sie was vom Alphatier gewünscht wird und welche Verhaltensweisen nicht gewünscht sind wenn mit ihnen trainiert wird. Ich denke das der o.g. Hund so erzogen ist, dass er niemanden anpöbeln soll. Er wird sich auch daran halten, wenn das Aphatier neben ihm steht. Offensichtlch hat der Hund aber sein Frauchen nicht als in der Hackordnung über ihm stehend anerkannt und macht dann was er will.

Ich glaube das liegt daran, dass das Frauchen unsicher/ ängstlich ist und das der Hund spürt und sie vermutlich schützen möchte

(Reine Spekulation, bin absolut kein Hundeexperte)

Mich bestärkt das in der Meinung, dass es nie am Hund liegt, sondern immer am Besitzer, der seinen Hund nicht im Griff hat. So ein Hund muss halt geführt werden. Das ist kein Spielzeug und kein Kuscheltier. Auch aus diesem Grund lehne ich es strikt ab, wenn meine Kinder mit einem Wusch nach Hund ankommen. Ich habe keine Lust und Zeit, das Alpha-Tier für den Hund abzugeben und schon gar keine Lust, das zu lernen. Und die Kids werden sich eher vom Hund führen lassen als umgekehrt. Außerdem gehören Hunde nicht in die Stadt.

Wenn es nur verantwortungsvolle Herrchen / Frauchen gäbe, ginge es den Hunden besser und alle anderen Mitbürger hätten keinen Stress mit Tretminen und Gekläffe.