Vor Ostern 2007 begab es sich, dass meine Tochter und ich von einer Schulfreundin an einem Wochenende mit zu einem Einradkurs bei Eywie in die UFA-Fabrik genommen wurde. Das ganze Ambiente dort in Berlin-Tempelhof hat sich seit meiner Studentenzeit vor ca. 20 Jahren nicht wesentlich verändert. Die begleitenden Eltern waren ganz gut drauf und man traf sich hin und wieder auch bei Folge- oder Kinderkursen bei Eywie.
Nach ca. einem Jahr kam die Idee auf auch einmal als Elternteil einen Kurs zu machen. Ich habe mich aber erst einmal sehr bedeckt gehalten. Unsportlich war ich ja nicht, aber mit 92 kg konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, Einradfahren zu können. Nun gut, der Druck meiner potentiellen Mitstreiterinnen wurde zu stark. Wir meldeten uns zu einem Kurs an, begleitend von den nicht sehr aufmunternden Worten meiner Tochter “Papa das schaffst du nie”.
Das Beste war, am 1. Termin war ich der einzige Erwachsene, weil die Damen nur Sonntags konnten. Da dachte ich, schön reingelegt. Sonntag waren dann wir 3 Erwachsene und ein paar Kinder und ich stellte fest, dass die anderen Großen sich nicht wesentlich besser anstellten, als ich. Damit will ich sagen, nach diesem Wochenende wollte ich aufgeben. Mit 2 handtellergroßen grün-blauen Druckstellen an den Innenschenkeln und einem mordsmäßigen Muskelkater überall war der “Spass” vorbei. Dann kam Ostern und danach ein paar Anrufe, wie es aussieht am Wochenende danach. Einen Versuch wollte ich mir dann doch noch gönnen. Und siehe da, es wollte sich ein Anflug von “so könnte es klappen” einstellen. Dann noch 2 Wochenendkurse mit gelegentlichen Zwischenübungseinheiten auf unserem Lieblingssportplatz um die Ecke. Ab da wurde um jeden Meter gefeilscht. Was auf dem frei gelassenen Tennis- und Basketballplatz sehr gut ging. Jede Linie weiter war ein Erfolg.
Mit Jockel und Hugo vorallem wurde dann im Forum weitergepuscht. Und jetzt habe wir den Marathon am Hacken
Noch eine kleine Anekdote beim Einradkauf mit 92kg: Die Verkäuferin im “Kleinen Zirkusladen” schaute an mir herunter und meinte, ich sollte doch das QUAX-Profi nehmen, dass hätte mehr Speichen und wäre stabiler. Danke auch, dachte ich.
Das Schöne am Einradfahren ist, dass ich direkt von zu Hause aus fahren kann. Kleine und große Feierabendtouren oder auch längere Wochenendfahrten lassen sich ohne große Vorbereitung durchführen. Klamotten an und los, so zu sagen. Was beim Schwimmen z.B. garnicht geht. Joggen ist mir zu blöd und geht auf die Gelenke. Radfahren wäre noch ok, macht aber jeder und der Aktionsradius muss größer sein. Ausserdem ist der Fitnessfaktor beim Einradfahren größer.
Die Einradgeschichte meiner Frau ist kurz erklärt: “Wenn der Kerl das lernen kann, schaffe ich das auch”. Und war bei 2. Kurs dabei. Daraufhin entbrannte ein gesunder Konkurrenzkampf um jeden zurückgelegten Meter, was dann aber mit meiner Marathonanmeldung 2009 jäh zum Erliegen kam ;).