Speichen verwurzeln ??!

ich hatte gestern ein sehr interessantes gespräch mit einem freund. der hat mal in einem fahradladen gearbeitet und ist recht viel mit dem mountainbike gefahren. hab mit dem schon öfter über einrad/fahrrad und die unterschiede und gleichheiten davon und derern disziplinen, meist trial und muni, geredet.
und gestern halt auch wieder.
da hat er mal das thema “speichen verwurzeln” reingebracht. speichen verwurzeln heist, dass man die speichen bei der dritten kreuzung um 360° verdreht. also sie kommen wieder ins gleiche loch, umwickeln sich bloß zwischen drin.
der sinn davon ist, dass das laufrad dann elastischer wird. das ganze kommt aus dem fahradtrial-bereich und ichfrag mich halt jetzt, ob das für uns nicht auch anwendbar wäre. beintächtigungen solls erst bei höheren geschwindigkeiten geben, die man ja da ja eher nicht hat. aber das rad würde halt mehr aushalten, ohne sich dauerhaft zu verformen…

hat da jemand von euch schon was gehört?
oder hat da jemand gedanken/ideen dazu?
würd mich interessieren, was ihr davon haltet, und eventuell dann auch mal ausprobieren!

Also gut eingespeichte und regelmäßig gewartete Laufräder halten auch jetzt schon allen “normalen” Belastungen beim Trial stand. Außerdem glaube ich nicht, dass eine andere Art einzuspeichen schlechte Technik oder "Fahr"fehler ausgleichen kann wie z.B. extreme seitliche Belastungen bei Sprüngen oder schlechte Droptechnik. Dazu kommt, dass es sich wesentlich schwieriger und aufwändiger anhört die Speichen zu verdrehen und wenn man das nicht gut macht bringts vermutlich auch nicht ganz so viel?!

Ums kurz zu machen. Solange ich trotz ordentlicher Wartung (die ich jetzt nicht mache) in einem Jahr nicht mindestens 2 Laufräder schrotte, denke ich dass es schon so passt wie es ist :smiley:

Federkonstante eines Zugstabs = E * A / L

d.h. Elastizität erreichst du am leichtesten durch dünnen Querschnitt … oder weiches Material (Aluspeichen existieren. Stahl als schön dauerschwingfestes Material wär mir da aber sympathischer).
Mir würde bei so einer Verwurzelung sorgen machen dass du beim Verdrehen plastisch kaltverformst und damit den Stahl versprödest, du nimmst ihm plastische Notreserve an Arbeit die er aufnehmen kann. Die Dauerschwingbrüche an Felgenbögen sind m.W. auch im Grunde genommen eine Versprödungserscheinung. Warum also das Zeug vorverspröden.
Ich würds lassen…

Bei Smolik-Velotech wird empfohlen sich für eine Variante zu entscheiden: biegesteife Hochprofilfelge plus wenige Speichen mit hohem Zug oder leichte “labbrige” Felge und viele Speichen mit wenig Zug (die dann belastungsgerecht dünn ausfallen können).
Klar: wenn ich ne Hängebrücke bau hab ich auch die Wahl zwischen vielen Seilen wo dann die Brücke selber nicht so biegesteif sein muss oder wenig Seilen und ner steifen Brücke.

Wenn du ein haltbares Laufrad willst würd ich mir ein Tensiometer anschaffen und viel Zeit zum Laufradbau verwenden.
Was die Auslegungsdinge angeht, scheints mir vor allem wichtig dass man keine Kette aus abwechselnd dicken und dünnen Gliedern schmiedet, metaphorisch gesehen… wenn die Speichen extrem viel Zug aushalten weil sie so dick sind ist das ja trotzdem unnütz wenn die Felge diesen Zug nicht aushält, dann kannste die Zugspannung gar nicht annähernd Richtung Elastizitätsgrenze bringen und schleppst nur totes Material mit rum was dir zudem ne hohe Federkonstante einbringt -> Last verteilt sich nicht so gleichmäßig unter den Speichen.

Man korrigiere mich wenn ich Denkfehler begangen habe.

Sowas habe ich schon einmal gesehen, allerdings nur zur Zierde an einem Freestyle… :wink:
Die Fahrradtrialer die ich kenne haben sowas nicht und ich selber halte das auch nicht für sinnvoll, ganz einfach weil ich ziemlich sicher bin, dass die Speichen so schneller reißen werden. Ich vermute das durch den entstehenden Knick in den Speichen eine Bruchstelle entsteht, die bei normaler Dreifachkreuzung nicht vorhanden ist.
Als regelmäßiger Speichenbrecher werde ich also von solchen Experimenten erst einmal fernbleiben, und gebe anderen den Vortritt sowas auszuprobieren…

ich glaub auch nicht, dass das fehlende techniken ausgleichen könnte, wär zwar schön, aber ich glaub, da kann ich machen, was ich will, da hilft nur training :smiley:

machen würde des vielleicht auch mein freund, der hat sowas schon öfter gemacht. selbst trau ich mich da nicht dran!!

ich schrotte jetzt auch nicht viel, ok, des ein trial was ich hab, ist fast schrott, aber auch noch mein erstes, aber trozdem :wink:

muniman macht das bei seinen laufrädern und ist zumindest der einzige mir bekannte (ex) hardcore munifahrer der nie einen schlag oder speichenbruch im laufrad hatte.
ausserdem siehts schon cool aus :sunglasses:

So etwas hier?
http://www3.mtb-news.de/fotos/data/505/medium/Sun_Double_Track_HR.JPG

Ich finde nicht dass es sonderlich gut aussieht. Die Speichen kommen auch nicht alle im gleichen Winkel zur Felge an. Ich denke man müsste da dann auch noch die Spannung variieren um den Zug auf die Felge gleichmäßig zu verteilen, wenn das überhaupt machbar ist.

so z.b.

über geschmack kann man streiten - aber wenn oli sagt das taugt was dann taugt es was vom laufradbauen versteht er was!

und wer macht mir das jetz ins flatrad? :smiley:

das, was roland da zeigt, scheint mehrfach verwurzelt zu sein, kamimazes link ist einmal verwurzelt.

ist muniman noch aktiv hier? glaube nicht, hab noch nie was von dem gelesen (glaub ich), wär aber echt mal interessant, zu hören, was er für erfahrungen hat!

muddu öfter im Hamburg-Thread mitlesen, ist noch/wieder aktiv im Forum :smiley:

http://www.unicyclist.com/forums/member.php?u=1767

weil ich im hamburgthread lese, wo ich doch froh bin, wenn ich mal dazu komm, in bayern etwas rumzufahren! aber danke für den tipp, werd ihn mal darauf aufmerksam machen!

hab grad prüfungszeit, ich les alle threads, egal, wie weit weg die locations :stuck_out_tongue:

willst wohl nicht lernen, oder wie??

munimann hat schon geantwortet, ich erlaub mir mal, dass zu posten:

Woher stammt denn dieses Zitat?

Die Anleitung verstehe ich nicht. Was ist der “zweite Gang”? Ist damit jede zweite Speiche gemeint? Und wie weit soll man “normal einspeichen”? Eine Seite des Laufrads und diese dann später wieder ausspeichen? Wenn ich normal eingespeicht habe, kann ich nix mehr verdrehen.

Ich denke der 2. Gang ist, wenn er jeweils eine Speiche eines Paares wieder ausspeicht, um den Partner wickelt und wieder einspeicht.

-> 2. Gang = Leading spoke

Wieder ausspeichen… man kann sich die Arbeit auch mehrfach machen :smiley:

Wobei ja jeder seine eigene Methode hat die Teile zu bauen. Ich habs mir z.b bei Roland abgeschaut und mach immer 2 Speichen über Kreuz gleichzeitig.

hat munimann mir auf meine pn geantwortet…

Auf jeden Fall widersprechen sich schonmal Munimann und der in der Eröffnung zitierte.
Der eine sagt elastischer, der andere steifer. Letzteres scheint mir glaubwürdiger…

Des Laufrad wird ca. 30% Steifer dadurch!War Mitte der 90ger bei den Bikern sehr beliebt! Ich bins auch mal a weile mit so einem Rad gefahren!
Einspeichen geht halt a bissle länger lohnt sich bei einem Einrad was die Lebensdauer angeht sicher!