Marathon 8. Mai 2011 in Düsseldorf

Da muss ich dann wohl meine Aussage mit den nicht erreichbaren 72,5 cm zurücknehmen.

Zuerst mal: bei einem Verhältnis von 27:31 (Standard:Unlimited) gibt schon noch eine Existenzberechtigung für die Standardklasse, oder?

Mein Vorschlag: alle Vorschläge erst mal über das Kontaktformular dem Veranstalter präsentieren. Ich würde mich als Veranstalter schon in einer seltsamen Rolle fühlen, wenn plötzlich - überspitzt formuliert - über eine Forumsabstimmung die Klasseneinteilung geändert wird! Die Einteilung liegt ganz klar in der Verantwortung des Veranstalters. Ihr liegen sowohl eine “historische” Entwicklung als auch sicherlich gewisse Randbedingungen (z.B. des Hauptveranstalters des Laufmarathons) zugrunde, von denen die wenigsten hier im Forum genügend wissen - mich eingeschlossen.
Es könnte sonst ja auch passieren, dass der Marathon nach IUF ausgetragen wird - und da fahren meines Wissens nach alle Radgrößen, Getriebearten und Kurbellängen in einer einzigen Klasse.

Ich persönlich finde die Einteilung so wie sie ist übrigens gut und sinnvoll.


Andi

Lieber Andi,
du hast natülich recht. Bei diesem Verhältnis besteht eine Berechtigung. Ich hab mich aber gefragt, wie viele Fahrer der Standardklasse nur noch dort starten, da es sonst keine andere Möglchkeit gibt konkurenzfähig teilzunehmen und die bei einer Änderung der Klassen mit einem größeren Einrad starten würden oder ihr 28er mit kürzeren Kurbeln austatten würden.

Die 1:1-Starter (mit 36er) helfen sich im Moment damit, dass sie eine inoffizielle Reihenfolge erstellen indem sie sich mit anderen ungeschlumpften Fahrern vergleichen. Die Abfrage des Setups durch den Veranstalter bereitet meiner Meinung nach auf lange Sicht die Einführung einer 1:1-Klasse vor.

Christian

ich bin gegen eine Einführung von noch mehr Klassen, und bei einer 1:1 Klasse ist dann wieder das Problem mit der Kurbellänge, und der Radgröße, was wenn einer mit einem 43" Rad starten will.

Sonst ist jeder irgendwann in seiner eigenen Klasse. (und ist dann Deutscher Meister mit 28" Zoll mit 28*1,95 Reifen, links 137 Alu und rechts 140 Stahlkurbel, und um 3° verdrehter Sattel, und nur 1,3 bar Luftdruck, bei 13kg Übergewicht.)

War jetzt überspitzt formuliert, aber was nützt einem die Vergleichbarkeit, wenn man niemanden mehr hat mit dem man sich vergleichen kann?

Standard und Unlimitet, das ganze M/W ist vollkommen ausreichend, die Altersklassen finde ich schon zu viel.

Mir geht es auch nicht um die Einführung von noch mehr Klassen. Vieleicht kann man ja sogar die Altersklassen etwas straffen (z. B. älter oder jünger als 45 Jahre). Das sehe ich aber bestimmt anders, wenn ich selber über 50 bin.

Es bleibt dann aber immer noch die Frage, ob das Standard-Rad für Langstreckenrennen für alle Zeiten ein 28er sein muss. Diese Größe ist ja bestimmt historisch gewachsen (es gab früher nichts anderes). Heute gibt es ja genug günstige Alternativen.
Ich weiß noch wie aufwendig 1995 die Suche nach einem 28er Rad war. Die meisten Händler hielten so ein Einrad für absolut exotisch. Es hat mich mehrere Anläufe gekostet um einen Einrad- und Jonglierladen in Köln dazu zu bewegen mir eins von Pichler zu bestellen. Die Lieferzeit war mehrere Monate.

Eine Antwort darauf, was die eigentliche Standard-Klasse ist, werden auch die Anmeldezahlen der nächsten Jahre bringen (hoffentlich gibt es diese sehr gelungene Veranstaltung noch sehr lange und es kommen vieleicht noch andere hinzu). Dies wird auch davon abhängig sein, wie sich die Getriebe-Technik preislich und technisch entwickelt. Wahrscheinlich haben die 2-Radfahrer vor 100 Jahren ähnliche Diskussionen geführt. Niemand käme da heute noch auf die Idee ohne Gangschaltung zu starten (ausser auf der Bahn).

Christian

Wie schon mal geschrieben ist es für mich mit dem ungeschlumpften 36er kein erst zu nehmender Wettkampf gegen Schlumpf-Fahrer, weil die Ziel-Zeiten einfach nicht vergleichbar sind, das mußt Du doch wohl zugeben, oder?
Ich hätte einen Verzicht auf die Altersklasse sinnvoller gefunden (wir altersstarrsinnigen Greise fühlen uns eh alle noch sehr jung ;)) und die Klasse lieber in mit und ohne Getriebe geteilt gesehen.

So, angesichts des schönen Wetters bin jetzt heute mit dem Marathontraining angefangen. Meine heutige erste Trainingsrunde ging über gut 38km (Tacho) mit etwa 420hm uphill (laut http://www.radroutenplaner.nrw.de/).

Mein derzeitiger Trainingszustand scheint mir irgendwie mittelprächtig. Anfänglich gings viel bergab, dann längere Zeit fast gerade an der Weser lang, und später dann halt wieder stärker bergauf.
Bis zum letzten Anstieg schien mir alles noch ganz ok, zudem ich an der Weser nen Mofa(roller)fahrer verblasen habe :D. Aber beim letzten Anstieg hatte ich den übelsten Einbruch den ich je hatte. Da war die Power auf einmal weg, und auf den letzten Metern ist mir schon fast ein bisschen schwindelig geworden :astonished: . Ich vermute fast, dass das damit zusammenhängt, dass ich vor einer und vor 3 Wochen jeweils 2 Weisheitszähne gezogen bekommen habe und ich wahrscheinlich noch nicht wieder so ganz auf der Höhe bin… Naja, mal sehn wie sich das Training so entwickelt.

Wie steht’s denn bei euch so mit der spezifischen Marathon-Vorbereitung? Schon wer angefangen?

Ich hatte aus beruflichen Gründen in den letzten 5 Wochen viel Zeit Einrad zu fahren. Ich konnte allein auf dem Marathon-Rad (36", 1:1) 630 km zurück legen.

Ich konnte 2 Punkte bei mir verändern (verbessern):

  1. Gewöhnung der Gelenke an 125er Kurbeln (vorher 137 mm bzw 150 mm).
  2. Verbesserung der Fahrtechnik. Meine Hände sind jetzt fast immer am Lenker und ich fahre jetzt auch bei hohen Frequenzen sehr entspannt.

Dadurch konnte ich meinen Schnitt auf meiner Testrunde (ca 30 km, relativ eben aber dem Wind schutzlos ausgeliefert) von ca. 19,5 auf 21,5 km/h steigern. Dadurch währe ich meinen “großen” Ziel den Marathon endlich einmal unter 2 Stunden zu fahren im Moment relativ nahe (die Könner unter euch bitte nicht darüber lachen).

Leider (oder besser gesagt zum Glück) ist die Phase meiner erhöhten Freizeit Morgen vorbei. Dafür kann man aber ja jetzt auch Abends schon wieder echt lange draußen fahren,

Wo gerade schon mal die Fahrtechnik angesprochen wird, wollt ich mal an die 36" und speziell an die 36" Schlumpf Fahrer mal ne Frage richten.

Und zwar habe ich den Eindruck, das ich auf dem geschlumpften 36er eine schlechte Kurventechnik habe. Teilweise habe ich das Problem, das ich das Einrad nich so wirklich in die Kurve legen kann. Ich hänge mit dem Oberkörper dann total in der Kurve, aber das Einrad neigt sich fast gar nicht. Dadurch kann ich viele etwas engere Kurven nur relativ langsam fahren. Woran liegt das?

In diesem Video (

), sieht man, das die meisten mit nur einer Hand am Sattel durch die Kurve fahren. Ich fahre bisher immer mit beiden Händen am KH-Griff. Kanns daran liegen? Wobei es im kleinen Gang auch mit beiden Händen geht…

Danke Christoph, sehr interessantes Thema! Ich musste ja erst einmal mühsam lernen in der Geradeausfahrt eine und dann später beide Hände am Sattel zu halten. In schwierigen Passagen (Steigungen, Kehren, Bodenunebenheiten …) ging aber weiterhin immer eine Hand raus. Als ich mal mit Yeti unterwegs war, da fragte er mich dezent was denn meine rechte Hand in den Kurven machen würde. Aus beiden Gründen betrachtete ich das einhändige Fahren auf dem 36er bislang eher als fahrerisches Defizit.

Die Kurve auf dem Video ist deutlich, aber nicht einmal extrem und alle (mit oder ohne “kleine Männchen mit weisser Mütze”) haben die Hand draussen. Viele machen die Hand sogar von vornherein raus. Die letzte Fahrerin beispielsweise nimmt sie erst dann raus, als die Kräfte der Kurvenfahrt bereits auf sie einwirken. So ist das auch bei mir, denn ich versuche möglichst immer beidhändig zu fahren. Nun frage ich mich aber auch, ob es nicht wie beim Munifahren die geeignetste Fahrtechnik ist und man bewusst so fahren sollte.

Andererseits, wenn du bislang in limited beidhändig die Kurven genommen haben solltest, dann wäre das bei deinem Tempo auch ein schlagkräftiges Argument!

Ich glaube, dass ich auch damals mit dem 28" in engeren Kurven auch eine Hand frei hatte… war mir warscheinlich nur nie so bewusst. Beim 36er lasse ich im großen Gang immer gerne beide Hände am Griff, weils einfach viel Stabilität gibt und die Neigung nach vorne und hinten (z.B. beim Beschleunigen oder Bremsen) besser zu kontrollieren ist.
Bei meiner nächsten Tour probier ich einfach mal aus die Kurven einhändig zu fahren. Ist warscheinlich erst mal ungewohnt, aber sicher besser und schneller.

Die hat so rumgerudert …
Bei engen Kurven mit hohem Tempo nehme ich normalerweise auch eine Hand vom Lenker (meist die auf der Kurveninnenseite), einfach um den Arm als Schwungmasse zur Verfügung zu haben und nicht durch Beschleunigen/Bremsen Abweichungen von der optimalen Schräglage ausgleichen zu müssen.

Ich halt das genauso, und seh auch gar nicht ein warum man daran etwas ändern sollte. Es ist für mich hilfreich in Kurven eine Hand Richtung Kurveninneres zu strecken - da meine rechte Hand immer an der Bremse bleibt strecke ich also in Rechtskurven die links Hand vor dem Oberkörper vorbei nach rechts :smiley:

Interessant. Bei mir geht sowohl bei Rechtskurven als auch bei Linkskurven der rechte Arm nach rechts raus.

Gewiss! :o

Ich kann gerade nicht auf das Video zugreifen, aber ich meine auch, dass es unterschiedlich war, und dass manche den kurveninneren und manche den -äusseren Arm rausgenommen haben.

Hab gerade nochmal geguckt. Ganz viele haben den Arm außen raus. Ich denke mal, dass es bei den meisten einen “Führungsarm” gibt, der unabhängig von der Kurvenrichtung die Kurve stabilisiert. Das dürfte bei Rechtshändern der rechte Arm sein.

Ich bin eben nach langer Zeit mal 10 km 28" (Standard-Setup) gefahren und auch dabei war es immer der rechte Arm, der die Kurve begleitete.

Bevor ich Anfang Januar ein neu eingespeichtes Laufrad bekommen habe bin ich bestimmt ein halbes Jahr mit mit einem Rad mit schlechtem Geradeauslauf und mit teilweise tückischem Verhalten bei Bodenunebenheiten gefahren. Dieses Verhalten hat sich meiner Errinerung nach langsam entwickelt.

Dies führe ich auf die vielen Speichenbrüche zurück die ich selbst repariert habe (wahrscheinlich laienhaft). Das Rad hatte meiner Meinung nach zu wenig Speichenspannung.
In dieser Zeit hatte ich “aus Angst” nur bei sehr gut ausgebauter Straße (mit der richtigen Neigung) und bei relativer Windstille beide Hände am Griff.

Das neue Rad fährt absolut gutmütig, sodass ich überhaupt die Möglichkeit hatte auf das Wedeln zu verzichten. Die kleinen Erfolge haben meinen Ergeiz geweckt und ich versuche auch engere Kurven und Steigungen beidhändig zu fahren (auch wenn ich den Eindruck habe im Moment noch etwas langsamer zu sein). Nur wenn ich von Bussen und Lastwagen überholt werde geht noch automatisch die rechte Hand raus (obwohl ich Rechtshänder bin).

Wenn man große Probleme mit dem beidhändigem Fahren hat, kann dies wohl auch am Material liegen.

Christian

Ich hatte trotz der Tasache, dass ich viel mit dem 36er, dem Muni und dem Street gefahren bin in zwei Jahren genau einen Speichenbruch! Bin ich dabei der Exote oder Christian M?

Ich habe mein 36"er selbst eingespeicht. Die Speichenspannung würde ich “moderat” nennen. Trotzdem läuft das Teil sehr gut geradeaus und ist präzise zu steuern.

Ich denke, dass sowohl zu wenig Spannung als auch zu viel Spannung letztendlich zu Speichenbrüchen führen kann. Bei zu wenig Spannung ist die dynamische Last zu groß, bei zu viel Spannung die statische Last. Aber wie findet man die optimale Spannung heraus?

Ich hatte erst relativ lose eingespeicht und dann nach ca. 100 km 1/2 Umdrehung nachgezogen (nachdem mir Roland gesagt hatte, dass es sich doch etwas weich anfühlt). Das scheint nun gut zu funktionieren.

Einen Speichenbruch hatte ich genau 1 mal, vor ca. 30 Jahren an meinem damaligen Fahrrad. Cyc, da sollten wir nicht die einzigen sein.

Ich hoffe, dass ich der Exote bin, denn dann hätte ich mit dem neuen Laufrad endlich Ruhe.

Christian

Ich weiss aber wirklich nicht genau was so in etwa erwartungsgemäss ist. Yeti hat auf Touren immer Ersatzspeichen dabei. Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen - gut, ich bin sonst auch ein Reparaturzeugmitnahmemuffel und denke immer, dass ich zur Not auch ein Stück laufen oder die Öffies benutzen kann). Aber bei so wenig (eigenen) Speichenbrüchen ist das ok und fahren kann man mit einer gebrochenen Speiche ja i.d.R. auch noch.