Wenn nun schon alle in Düsseldorf an ihr Limit gehen, da dachte ich mir ich werde mal versuchen ein paar Höhenmeter zu kurbeln. Ich fuhr zum Fuss vom Schauinsland und dann in moderatem Tempo hoch. Der VAG Bus, der im Moment die Bahn ersetzt, die bis morgen noch in Revision ist, kam mir zweimal entgegen. Der Busfahrer machte das erste mal einen Daumen nach oben und beim zweiten mal grüsste er wieder. Ab der Bergmitte kam teils dichter Nebel. Im oberen Teil lag ein wenig Neuschnee, aber auf der Strasse hatte er sich nicht gehalten. In 1:20 war ich oben. Dann ging es nach kurzer Pause auf der Downhillrollerstrecke wieder runter. Die Stecke ist zwar nicht schwer, aber mit nur zwei Abstiegen war ich ganz happy. So war in 0:50 wieder am Fuss des Berges unten.
Wenn man keine Alpen, sondern nur „Schwarzwaldhügel“ vor der Haustüre hat, dann muss man sich halt anders behelfen. Ich beschloss zu versuchen nochmal hochzufahren. Es war schon ein wenig zäher, aber ich versuchte locker und mit Rhythmus so ökönomisch wie möglich zu fahren. Wieder kam mir der Busfahrer mit Gruss entgegen. Als ich oben ankam, da hatte ich den Eindruck deutlich langsamer gewesen zu sein. War ich aber nicht. Ich hatte wieder 1:20 gebraucht. Als dann der Bus gerade kam, unterhielt ich mich eine Weile mit dem Fahrer. Ich hab‘ da jetzt wohl einen Fan. Dann ging’s wieder bergab. Ich erwartete deutlich schlechter runterzukommen, aber nö. Ich schaffte es fehlerfrei in wiederum 0:50.
So stand ich nach 51 km und 1800 Hm wieder unten. Nach einer Pause beschloss ich es ein drittes mal zu versuchen. Ich war mir nicht sicher, ob ich noch weit kommen würde, aber ich konnte ja Pausen machen oder auch wieder umdrehen. Der erste km, der auch am steilsten ansteigt, war dann sehr heftig. Die Oberschenkel wollten nicht mehr. Aber ich kam durch und fand dann wieder einen Rhythmus. Da kam mir wieder SMI‘s Vater (BJ 1938) auf dem MTB entgegen – ich glaube, der ist täglich da oben! Der beständige Anstieg war dann sehr zäh. Der innere Schweinehund hat alles ausgepackt: „Es geht nicht mehr! “ „Warum? Sind es die Beine?“ „Nö, geht eigentlich noch.“ „Die Atmung?“ „Nö, geht eigentlich noch.“ „Der Kreislauf?“ „Nö.“ Also wieder nur der ISH!
Er kann aber auch süss flötend: „Zuhause liegt ein wohltemperiertes Weizenbier im Kühlschrank. Warum tust du dir das an?“ Oder hinterhältig: „Wenn du jetzt einen UPD machst, dann kannst die eine Pause machen!“ Aber ich machte keinen UPD! Als ich zur Abfahrt Richtung Giesshübel kam, da wusste ich, dass ich es schaffen würde, denn ab da flacht der Berg ein wenig ab. Da muss man nur noch in den Duracellhäschenmodus schalten :D. In 1:21 war ich das dritte mal abstiegsfrei hochgefahren. Wie lange die letzte Abfahrt dauerte kann ich nicht genau sagen. Ich hatte gleich am Anfang zwei Abstiege und wusste, dass jetzt nicht mehr viel geht. An einem Bach machte ich noch einen Stop, weil ich nichts mehr zu trinken hatte. Dann folgten nochmal zwei Abstiege, was ich noch ganz ok fand. Nach 7:40 stand ich nach drei Up- und Downhills wieder unten am Bergfuss.
Dann ging es noch nach Hause was recht eirig war. So kamen 87km zusammen und satte komplett gefahrene 2600Hm rauf und runter. Alles Superlativen für mich (auch die km auf einem Muni). Damit hatte ich dann wohl mein Bierchen verdient.
Der ISH musste heute mächtig einstecken. Wie ich ihn kenne sinnte er auf rache, wird sich verbünden und mir das starke männliche Tier an den Hals hetzen!
Morgen ist Hallenklettern! – LOL!