Kaufentscheidung

Bei Fahrrädern ist das ein bekanntes Problem bei langen Bergabfahrten. Da gibts heftige Verfechter von Felgenbremsen, weil die bei Dauereinsatz deutlich länger durchhalten.

Mir ist klar, dass das bei Fahrrädern ein Problem ist (bei Autos bei schlechter Bremstechnik übrigens genauso :wink: ), wobei auch da das Fading nicht bei allen Bremsen zum gleichen Zeitpunkt einsetzt, hängt halt auch stark von den Komponenten und der Bremstechnik ab. Beim Fahrrad hat man Leerlauf und muss deshalb die gesamte Geschwindigkeit abbremsen, beim Einrad ist das ja schon mal anders. Deshalb würde mich interessieren, ob dir bei Einrädern die Problematik schon in der Form bekannt ist.

Nein, ist es nicht. Meine Aussage bezog sich auf die Erfahrungen der Fahrradcommunity.

Meine Überlegungen zur Reifengröße

Danke für die Tipps.

Bei 24" (507mm) ist der Umfang ca. 1980mm.
Bei 26" (559mm) ist der Umfang ca. 2120mm.
Bei 29" (622mm) ist der Umfang ca. 2200mm.

Quelle: http://www.schwalbe.com/ger/de_script/allgemein/file/getFile.php5?dateiID=2087
Anmerkung: Der Umfang ist auch von der Breite abhängig, da ein breiterer Reifen auch höher ist.

Anders ausgedrückt:
Anzahl Kurbelumdrehungen bei 1km mit 24" = 505.
Anzahl Kurbelumdrehungen bei 1km mit 26" = 472.
Anzahl Kurbelumdrehungen bei 1km mit 29" = 455.

Unterschied Umfang 24" zu 26" = +7%.
Unterschied Umfang 26" zu 29" = +4%.
Unterschied Umfang 24" zu 29" = +11%.

Um eine Vorstellung zu bekommen, rechne ich aus, welcher Reifengröße bei einem Einrad mein MTB im ersten Gang entspricht:

Mein Fully MTB hat 26" Reifen und im ersten Gang vorne 20 Zähne, hinten 34 Zähne (und eine 175mm lange Kurbel).
Das ist eine Übersetzung von 1:0,588.
Somit lege ich bei einer Kurbelumdrehung 1247mm zurück.
Das entspricht bei 1:1 Übersetzung einem Reifen kleiner 16". :astonished:

Der berechnete Weg stimmt gut mit Messungen überein:
Vorne klein / Hinten groß = 1250mm. (kleinste Übersetzung)
Vorne mitte / Hinten groß = 1970mm. (im Gelände bei moderater Steigung)
Vorne groß / Hinten klein = 8480mm. (größte Übersetzung)

Anmerkungen: Gemessen ohne Last am Rad (Fahrer), daher werden die Werte in der Praxis um wenige mm kleiner sein.

=>Die Übersetzung Vorne mitte / Hinten groß entspricht etwa einem 24" Rad bei Übersetzung 1:1 (Einrad).

Vorne mitte / Hinten das zweitgröße = 2260mm.
Das entspricht dann mehr als einem 29" Reifen.

Also nur ein Gang höher (bei vorne auf mittlerem Zahnkranz) entspricht einem größeren Unterschied als zwischen 24" und 29" Reifen bei 1:1. :astonished:

Mein Fazit:

Das Übersetzungsverhältnis zwischen einem 24" und 29" Einrad ist minimal. Es ist weniger als ein Gang mit dem MTB bzw. 50 Kurbelumdrehungen pro gefahrenem Kilometer.

Was man sicher mehr spürt als die andere Übersetzung ist der Masseunterschied. Ein kleineres Laufrad ist doch deutlich leichter. Und obendrein kann man den kleineren Reifen auch in einer breiteren Version nehmen und ist immer noch leichter.

Und man kann einen breiteren Reifen mit weniger Luft fahren, weil ein breiterer Reifen ja auch höher ist. Breiter und weicher (weniger Luftdruck) bringt im Gelände große Vorteile. Ein größerer Reifen rollt dafür über Hindernisse etwas besser drüber.

Wenn man eine Bremse hat, stört eine größerer Reifendimension sicher weniger, da man mit ihr die schlechtere Übersetzung gut kompensieren kann.

Wenn meine Überlegungen nicht falsch sind, werde ich mich wohl für ein 26" 1rad entscheiden.

Bremsen

Hochleistungsbremsen funktionieren auch bei hohen Temperaturen:

Bei MTBs kann man Scheibenbremsen durchaus überhitzen. Schon lange bevor die Scheiben anfangen zu glühen kann sich die Bremsflüssigkeit so weit ausdehnen, dass der Reifen blockiert, obwohl man den Hebel nicht mehr berührt. Und die gesinterten Bremsbeläge können verglasen.

Bei den winzigen Scheibenbremsen der Fahrräder sind die Massen so gering, dass die Endtemperaur nach weniger Minuten bereits erreicht ist. Also so nach 100-200 Höhenmetern.

Beim MTB ist das Überhitzen gewöhnlich kein Problem: Entweder es handelt sich um eine schnelle abfahrt (so um die 60km/h), bei der der Luftwiderstand schon erheblich bremst und der Fahrtwind die Bremsen gut kühlt.
Oder man fährt einen steilen und technisch anspruchsvollen Weg hinunter. Dann werden die Bremsen durch die sehr geringe Geschwindigkeit auch nicht so heiß.

Wenn man mit dem 1rad allerdings bei mittlerer Geschwindigkeit und steiler Straße das Bremsen ganz der Scheibenbremse überläßt, kann ich mir schon vorstellen, dass es zu einer Überhitzung kommen kann. Besonders auch deshalb, weil ja nur ein Rad und somit auch nur eine Bremse zur Verfügung steht.

Nur rein anhand der Zahlen kann man Einräder mit Fahrrädern nur zum Teil vergleichen. Beim Einrad spielt zum Beispiel die Kurbellänge eine viel entscheidendere Rolle als beim Fahrrad. Außerdem bringt ein großes Rad viel mehr Laufruhe. Mein 26" Schlumpf hat eine etwas größere Übersetzung als ein 36er, aber das 36er fährt sich in der Ebene soooo viel angenehmer.

Beim Einrad heißt das “Zauberwort” für Geschwindigkeit/Kontrolle Total Gear Ratio: New concept: Total Gear Ratio

Mit 26" kannst du aber auf jeden Fall nichts falsch machen, obwohl es mir in der Ebene ungeschaltet zu langsam wäre. Ersatzteile bekommst du dafür aber am einfachsten und mit der größten Auswahl.

Das ist doch mal geil
:sunglasses:

Welches Modell?

Diese beiden Modelle hab ich mir genauer angeschaut:

26 Zoll QX Disc Muni:
http://www.einradladen.com/shop/product_info.php?info=p687_559mm--26-zoll--qx-disc-muni.html

• Radgröße: 559mm (26 Zoll)
• Farbe: Weiß, schwarz
• Gabel: QX Aluminium Disk Gabel
• Sattel: Qu-ax Trialsattel
• Sattelstütze: 25.4mm Sattelstütze mit Gusset, Alu
• Sattelklemme: 2-Bolt QX Alu-Klemme
• Reifen: Kenda Blue Groove, 62-559 (26x2.5 Zoll) - Druck bis 3.5 Bar
• Ventil: Sclaverand
• Felge: Stabile 48 Loch Hohlkammer, geöst, 40mm Breite, gelb
• Nabe: 48 Loch Nabe Qu-ax Disk ISIS
• Kurbeln: 145mm Qu-ax 6061er Alu ISIS
• Pedale: QX-Series Kunstoff-Pedale mit Metallpins
• Anzahl der Speichen: 48
• Bremse: Shimano Disc BL-M445 / 160mm QX Scheibe
• Gewicht: 6.2kg
• Schrittlänge: 78 - 99cm
419,00 €

26 Zoll Nimbus Muni Oracle:
http://www.einradladen.com/shop/product_info.php?info=p631_559mm--26-zoll--nimbus-muni-oracle.html

• Radgröße: 559mm (26 Zoll)
• Farbe: Schwarz/rot
• Gabel: Nimbus Oracle Aluminium
• Sattel: Nimbus Gel
• Sattelstütze: 25.4mm Sattelstütze Aluminium, verstärkt
• Sattelklemme: 2 Bolt Alu Klemme
• Bremse: Bengal Disk Helix 5
• Reifen: 75-559 (26 x 3.0 Zoll) Duro Wildlife
• Ventil: Autoventil
• Felge: Nimbus Dominator Alu Hohlkammer-Felge - 42mm Breite
• Nabe: Nimbus Oracle Disk ISIS
• Kurbeln: 165mm Nimbus ISIS Alu Kurbeln
• Pedale: DX Nimbus Plastik Pedale - Studded, schwarz
• Anzahl der Speichen: 36
• Gewicht: 6.2kg
• Schrittlänge: 75cm - 98cm
449,00 €

Vorteile QX Disc:
Günstiger
Robuster? (mehr Speichen)
Bremse eines bekannten Herstellers

Vorteil Nimbus Oracle:
Breitere Reifen bei gleichem Gewicht
Längere Kurbeln
Besserer Sattel

Seltsam finde ich die Montage der Bremsen beim Nimbus Oracle:

Das sieht ja nicht gerade stabil aus. Da kommen doch große Drehmomente zustande.

Die Bremse “Disk Helix 5” ist wohl nicht gerade bekannt. Es ist die Frage wie gut die funktioniert, und wie gut man Ersatzteile und Werkzeug (Entlüftungskitt) bekommt. Bei Shimano mach ich mir da weniger Sorgen auch nach Jahren Bremsscheiben usw. zu bekommen.

Erkauft ich das Nimbus das geringere Gewicht (der breitere Reifen ist sicher schwerer) durch weniger Stabilität und Haltbarkeit?

Wer hat Erfahrungen mit einem dieser Produkte?

Mit dem Nimbus Oracle bin ich schon gefahren, das QX hab ich nur live von jemand anderem fahren sehen. Die Bremse vom Oracle ist super dosierbar (viel besser als meine Magura HS33 Felgenbremse) und auch sonst fährt es sich sehr gut. Der Sattel ist sehr bequem (die quax sättel mag ich nicht) und das Muni wirkt sehr stabil. Allerdings würde ich die Kurbeln gegen kürzere tauschen.
Überhaupt bin ich der Meinung dass auf 26er Munis standartmäßig 125/150mm Dualkurbeln sein sollten. Am kurzen Loch wird das Einrad dann durchaus tourenfähig (natürlich kein Vergleich zu 36ern)

Aber ich glaube dass du mit beiden Einrädern nichts falsch machen kannst.

zwischen genau den beiden musste ich mich auch entscheiden!

schlussendlich habe ich mich dann aber für das qx disc muni entschieden, mit ein paar anderen settings.
Das Oracle hat einen runden Rahmen, was mir gar nicht passt.

optisch spricht mich das qx auch mehr an, außerdem hat es einen dünneren reifen.

lg mmarco

Erfahrung mit diesen beiden nicht direkt, aber Qu-Ax und Nimbus bauen beide sehr gute Einräder mit ausgezeichnetem Preis-/Leistungsverhältnis.

Die langen Kurbeln beim Nimbus würde ich aber auch tauschen. 165mm sind gut wenn man ohne Bremse fährt, aber mit Bremse eher nicht. Dual-Hole Kurbeln wären auf jeden Fall ratsam, wenn du damit auch Touren fahren willst.

Letzte Fragen zum Kauf

Nimbus:
Mich stört am Nimbus Muni Oracle die Montage der Bremsen an der Gabel. Laut diesem Foto ist der Kolben nur an der unteren Lagerschale befestigt. So entstehen doch große Drehmomente. Mir kommt vor, dass diese Gabel nicht für Scheibenbremsen konstruiert wurde. Weiters sehe ich Schwierigkeiten für diese recht unbekannte Bremse Ersatzteile wie Bremsscheiben und ein Entlüftungskit zu bekommen. Außerdem ist die Hydraulikleitung nicht sehr gut verlegt. Da besteht die Gefahr hängen zu bleiben und sie zu beschädigen.

Den breitere Reifen (geländegängiger) und die runde Gabel (weniger Verletzungsgefahr) sehe ich für mich eher als Vorteil.

QX Disc:
Am QX Disc Muni stört mich, das ich den Sattel und die Kurbel tauschen müßte.
Kann man beim QX Disc Muni auch einen 3" breiten Reifen montieren, oder ist bei dieser Gabel zu wenig Platz?

Kurbellänge:
Mein jetziges 1rad hat 130mm. Da habe ich auf meiner holprigen Wiese schon Probleme genug Kraft aufzubringen, wenn der Reifen in ein Loch fährt. Wenn ich bedenke, das ich an meinem MTB 175mm Kurbeln mit SPD-Pedalen (Klickpedale um auf der einen Seite treten, und auf der anderen ziehen zu können) und eine Übersetzung von 1:0.6 habe, erscheinen mir die 145mm Kurbeln am QX Disc Muni etwas kurz um steile Wege rauf zukommen bzw. holprige verwurzelte Wege zu bezwingen.

Oder ist das alles nur eine Frage der Technik?
Momentan sind mir längere Kurbeln doch sympathischer, wie z.B. diese 137mm/165mm.

Schnellspanner:
Ist es sinnvoll einen Schnellspanner für die Sattelstütze zu nehmen, damit man den Sattel im anspruchsvollen Gelände unkompliziert etwas runterstellen kann?

Pedale:
Die Plastikpedale würde ich auch gegen die Qu-Ax Magnesium Pedale tauschen.

Schutz:
Sind die KH Pulse Handschuhe empfehlenswert?

Du hast vorher doch gesagt, dass du auch in der Ebene damit fahren möchtest. Du wirst mit den normalen 165er Kurbeln am Nimbus aller Wahrscheinlichkeit auch nicht glücklich werden. Was ich so gesehen habe verwendet auch nur eine Minderheit Kurbeln länger als 150mm für Downhill und davon dürfte wieder ein großer Teil ohne Bremse unterwegs sein (ist aber nur eine Vermutung). Das muss zwar nicht heißen, dass du nicht zu dieser Gruppe gehörst, aber die Wahrscheinlichkeit ist niedriger. Mit etwas Training sollten 150mm auch für längere Uphills gut genug sein. Ich habe derzeit selbst noch 137/165er Kurbeln am Schlumpf und finde für 12km Bergstraßen mit 12% Steigung die langen Kurbeln praktisch, aber auch nur weil ich nur ganz selten trainiere und dementsprechend wenig Kraft habe. Im Flachen fahre ich ausschließlich mit 137ern und die sind mir sogar im hohen Gang eher zu lang.

Wenn du später mal gliden lernen willst, ist eine eckige Gabel sicher von Vorteil.

Müssen ist relativ :wink:
Die Kurbeln würde ich dran lassen - ich fahre sehr gerne mit ihnen auf meinem QX 24x3. Mit dem Sattel bin ich jetzt auch schon 7 Monate unterwegs und kann nicht klagen.

Nicht sinnvoll, es sei denn du willst im Gelände nach jedem Sturz den Sattel wieder gerade richten :wink:

Kurbel mit 2 Längen

Wenn man die Pedale an den inneren Gewinden der Dualkurbeln montiert hat:
Stört da nicht das Stück Kurbel, das dann vorsteht?

LG AXXI

Nö. Wenn die Kurbel nach unten zeigt, muß der Fuß ja auch dran vorbei. Solange du also nicht bei jeder Kurbelumdrehung den Fuß zweimal verdrehst, merkst du davon gar nicht.
Einzig bei entsprechenden Hosen kann es sein, daß sich das überstehende Stück Kurbel im Hosenbein verfängt. Aber dazu müßte das überstehende Stück so lang sein, daß es wesentlich über den Fuß rausragt und das in Kombination mit einer viel zu langen Hose. Also ein eher theoretischer Fall.

Der D-Brake Adapter funktioniert wunderbar. Ich fahr das Ding an meiner KH Gabel.

Selbes System benutzt auch MountainUni (die ursprünglichen Erfinder der “Scheibenbremsen-Nachrüstkits”). Da gibts auch keine Probleme.

Mein Muni

So, das 26 Zoll QX Disc Muni hab ich nun bekommen:

Die Bremse funktioniert sehr gut und alles wirkt stabil und wertig.

Die originalen Kurbeln sehen gut aus, sind jedoch unpraktisch, da gerade und recht scharfe Kante. Da bin ich mit den Joggingschuhen bei der Ferse ab und zu hängen geblieben. Die Kris Holm Moment Dual Kurbeln, die ich dazugenommen habe, sind perfekt. Ich habe die langen mit 137mm/165mm genommen. Die beiden Positionen machen einen wirklich großen Unterschied. Ummontiert sind die Pedale schnell, leider müßte ich auch den Sattel um 2cm tiefer stellen, wenn ich auf der inneren Pedalposition fahre. Die Montage der Kurbeln war etwas mühsam, da sie sehr schwer auf die Achse gingen. Mit einem feinen Schleifpapier hab ich die äußeren Kanten der Achsenenden etwas gerundet, damit sie nicht so sehr spanabhebend wirken.

Die Qu-Ax Magnesium Pedale passen farblich, und man hat einen guten Halt. Ohne Knieschützer verletzt man sich an den Madenschrauben leicht.

Der KH Fusion Freeride Sattel ist bequemer als der originale. Nach 3 Stunden schmerzt jedoch auch dieser ein wenig.

Die KH Pulse Handschuhe passen perfekt und stören nicht. Armbadnuhr kann ich damit keine tragen. Die Pulsmeßuhr schon, da ich das Armband hier leicht weiter stellen kann. Wie gut diese Handschuhe jetzt tatsächlich schützen, hab ich zum Glück noch nicht ausprobieren müssen.

Ich bin mit dem Muni gleich mal den Anninger hinaufgefahren (die steilsten Stücke hab ich hinauf geschoben). Runter konnte ich dank der Bremse alles gut fahren.

LG AXXI

Also der Sattel muss eigentlich dann tiefer gestellt werden, wenn du die äußeren Löcher verwendest.

Sattelhöhe

@ hugo: Ja genau, so wie Du es geschrieben hast stimmt es.

Wie macht Ihr das?
Sattel so lassen wie er ist? Sattel in eine mittlere Position stellen? Schnellspanner verwenden? Eh immer nur die eine Kurbellänge nutzen?

LG AXXI