Im Rahmen eines Schulreferats zum Thema Einradfahren hat ein Schüler einen Einradstammbaum zusammengebaut und mich um Review gebeten. Die Botschaft soll sein, was es für Einradtypen gibt. Bitte nicht mit Disziplinen verwechseln. Z.B. Hockey, Basketball, Weitsprung, Hochsprung ist bewußt nicht erwähnt, da es dafür keine speziellen Einräder gibt.
Könnt ihr da bitte mal kurz drüberschauen ob irgend was Wesentliches fehlt und ob die Abhängigkeiten soweit klar und verständlich sind?
Was mir persönlich etwas sauer aufstößt ist die Tatsache, daß die Spezialkonstruktionen wie Giraffe, Ultimate, …, die unter Freestyle einsortiert sind (ist das so eigentlich richtig?) gefühlt überrepräsentiert sind. Aber mir fällt momentan auch nichts ein, wie man das Problem beheben kann, außer durch Weglassen.
Ich würde die Giraffen und so als “Sonderformen” separat ausweisen. Wie du schon sagst, geht es ja nicht um die Disziplin Freestyle, sondern um Bauformen. Und da hat mMn ein Freestyle-Rad so gar nichts mit einer Giraffe oder einem Impossible Wheel zu tun.
ich würde die “sonderformen” auch separat laufen lassen und es gibt auch noch ein paar mehr “exoten”.
ansonsten zielt die darstellung nicht auf eine “verwandschaft” der typen an, oder die reihenfolge der entwicklung, oder soll sie das doch?
und “hockeyräder” können durchaus auch ihre eigenen upsets haben, z.B. mehr speichen, damit der ball nicht in denselben hängen bleibt
Was bedeutet hier die vertikale Achse, was die Linien und was die Knotenpunkte?
Ein Stammbaum setzt Leben und Reproduktion voraus, übertragen auf eine Technologie zumindest eine zeitliche Entwicklung. Die einzige Analogie zu einem Stammbaum, die ich hier erkennen kann, ist die visuelle Repräsentation - und genau die irritiert. Weshalb wählt man einen Stammbaum zur Darstellung von Kategorien, denn um etwas anderes geht es ja nicht.
Die Pfeile bedeuten “Unterart von”. Knotenpunkte kommen nicht vor. Lediglich die Pfeile sind aus graphischen Gesichtspunkten übereinandergelegt.
Der Begriff Stammbaum ist hier sicher nicht formal korrekt. Einräder pflanzen sich nicht fort und Einräder unterliegen keinen evolutionären Prozessen. Betrachte das Diagram als hierarchische Darstellung von Bauarten. Allerdings ist auch das nicht durchgängig umgesetzt, da Geared/Ungeared keine Kategorien sondern Attributierungen sind (keine 1:n Beziehung, sondern m:n Beziehung).
Das ist genau einer der wunden Punkte: hier wird die Bauform und die Anwendung nicht sauber getrennt. Formal müßte man das ganze betrachten als Bauformen für bestimmte Anwendungen. Und da gehören die Sonderformen wie Giraffe oder Ultimate schon am ehesten in die Freestyle-Ecke (außer wenn Paul mal wieder Giraffentrial macht …). Aber wie gesagt, mir ist auch noch keine saubere Lösung für dieses Problem eingefallen.
Andererseits: es geht “nur” um ein Referat. Ich könnte mir vorstellen, daß der Lehrer da keinen Wissenschaftsstreit anfangen wird. Zumal das ganze im Fach Englisch stattfindet, in dem jeder Schüler über sein Hobby referieren soll. Das primäre Augenmerk liegt auf dem Gebrauch der englischen Sprache.
coole Idee!
mir fehlt “road” und wenn schon geared/ungeared dann auch gebremst nicht gebremst (felgenbremse, scheibenbremse?)
und das Exenterrad hast du vergessen
Wo würdest du das einsortieren? Neben oder unter XC/Freeride? Oder sollte man einfach den Begriff XC/Freeride entsprechend erweitern oder umbenennen?
… mit/ohne Lenker, hydraulische oder mechanische Bremse, Longneck/Shortneck, 4-Kant/Isis, … Da gibt es viele Attribute, die man noch reinbringen könnte. Der Hintergedanke bei geared/ungeared war, daß das den Charakter des Einrads doch wesentlich beeinflußt, wogegen die anderen Dinge eher untergeordnet sind. Aber ich stimme dir zu, daß es ziemlich willkürlich ist, wo man da den Schnitt setzt. Mit/ohne Bremse war z.B. etwas, worüber ich nachgedacht habe, ob ichs vorschlagen soll.
Das würde dann ungefähr so aussehen, auch wenn da das neue Problem reinkommt, daß es schwierig ist, “keine Bremse” darzustellen.
… und das Tandem, das Liegeeinrad, das Laufeinrad, die Zickzackgiraffe und noch viele mehr.
Ich glaube nicht, daß man hier jemals vollständig sein kann.
für ein englischreferat find ich, dass es ziemlich in ordnung ist.
aber ich fände einen echten “stammbaum” nicht schlecht! dann quasi als “entwicklungsbaum”, also mit dem hochrad ohne stützrad anfangend und dann, was sich daraus entwickelt hat.
so käme dann (ich weis nicht, ob dass wirklich so ist, soll nur als beispiel dienen) erst die renngiraffe und daraus dann die hochgiraffe.
wär halt dann doch etliches an recherchearbeit…
Dann mal los …
Die ersten Einträge dürften sein
Hochrad - Hochrad ohne Hinterrad - Scuri Einrad (siehe Bild)
Ich würd den Baum ohne zeitliche Ordnung belassen und ihn nur aufs heutige Einradfahren beziehen.
Lieber eine eigene Stelle zum Thema der frühen Einradtypen, wo man z.B. mal das wunderbare Bild vom Einradrennen 1886 zeigen kann, und dann haben die Leute auch mal den Hochradbasierten Typ Straßeneinrad gesehen, später beim entsprechenden Kapitel kann man das noch rückbeziehend einstreuen dass es solche Langstreckeneinräder, wenn auch selten, ebenfalls noch gibt.
Das wäre dann ja im Wesentlichen mein Stammbaum (der allerdings ursprünglich gar nicht von mir stammt) erweitert um einen Ast “Historisches”. Oder?
Najaaaaaa…
erweitert an anderer Stelle des Referats.
Ich würd halt ausgestorbene Gattungen wie diese Dinger die noch Fahrradsättel hatten gar nicht in den Baum aufnehmen. Hocheinräder sind wohl ein bisschen ein anderer Fall da nicht mehr üblich aber noch existent, deshalb das von wegen einstreuen.
Wieso sind Hocheinräder aka Giraffen nicht mehr üblich? Beim Muni vielleicht nicht, beim Freestyle sehr wohl. Komm mal morgen nach Dudenhofen zum Unicon-Qualiwettkampf. Ich wette, daß du da einige Giraffen sehen wirst.
Und auch der Fahrradsattel auf dem Einrad ist mitnichten ausgestorben. Frag mal Turtle, Sam Wakeling, oder auch in angestaubten Radsportvereinen (ist zwar ein weites Feld das ich da jetzt gespannt habe, aber die nutzen aus verschiedenen Gründen normale Fahrradsättel). Da findest du die Dinger noch bzw. wieder. Und z.B. bei der Firma Langenberg gibts die auch noch zu kaufen.
Eigentlich ist es gar nicht so doof, da noch einen Historienast einzuziehen. Man müßte halt irgendwie sinnvoll die Brücke zum Aktuellen schlagen, da die Historie ja nun nicht völlig entkoppelt ist. Aus Betriebsorganigramen könnte man ja das Konstrukt der dotted Line übernehmen. Für dieses Referat ist das aber wohl weniger relevant …
Schlecht formuliert von mir, aber ich meinte mit den Knotenpunkten die Zwischenstufen, wie das Muni, von dem dann Pfeile weitergehen.
Es ist eine erfrischend inkonistente und definititionslosgelöste Mixtur! Also wenn du jetzt ein Geistewissenschaftler oder Esoteriker wärst, dann würde mich das nicht weiter erstaunen, aber so hast du’s geschafft mich echt zu verblüffen!
Na gut, lass uns weiter debattieren: wieso gibt es ungeared, aber nicht without brake? Ausserdem ist ein Lenker oder nicht ein ebenso bedeutendes Attribut. TJHornung und Munirocks sind zwei Vertreter, die mir spontan einfallen mit Lenker an Munis. Ausserdem vermisse ich schmerzlich das von dir enthusiastisch verfolgte Monowheel …
Als Stammbaum kann man das wohl kaum betrachten, oder?
Ich würde das mal im Englischen posten und hoffen, dass John Foss drauf antwortet.
Du weißt was ich meinte… auf englisch sag ich gerne Penny dazu (ohne Farthing).
Auf deutsch ists ein bisschen schwieriger. Großeinrad und Hocheinrad sind beide nicht gescheit vom 36er abgegrenzt. Aber bei Hocheinrad steckt das Hochrad, das das Laufrad oder zumindest Reifen und Felge spendiert, noch so’n bisschen im Wort drin. “Hochradbasiertes Einrad” ist recht eindeutig, aber lang.
Echt? Kommt auf ihrer Website gar nicht vor.
Turtles V-Rahmen kenne ich natürlich, hatte halt nicht drangedacht… ok, dann muss ichs abschwächen zu “Einräder mit Fahrradsattel sind extrem unüblich geworden”. Also so wie die hochradbasierten Einräder.
Nennen wirs halt einfach einen Baum. Stimmt im informatischen Sinn auf jeden Fall.
Bei dem geht die vorwärts/rückwärts-Balance von alleine, bei nicht zu großer Störung… dürfte fahrdynamisch also näher am normalen Fahrrad liegen (bei dem man bei zu großer Störung ja auch vornüberfliegt oder hinten runterkippt) als am Einrad. Mir ist diese Betrachtung wichtiger als die Tatsache dass es nur ein Rad hat.
Nennen wir die einen doch einfach Pennyfarthing und die anderen Giraffe. Was hältst du davon?
Ich nehme übrigens alles zurück und behaupte das Gegenteil. Heute in Dudenhofen gabs keine einzige Giraffe, kein Ultimate, kein Twice und auch sonst ausschließlich Standardeinräder. Fast ein bißchen enttäuschend …
Die Kunstradfahrer nutzen die immer noch für 4er und 6er Reigenfahren.
Dem stimme ich zu. Nicht daß wir auch noch den Pizzaschneider aufnehmen müssen …