Beschäftigung auf dem Einrad

Ich fahr auf der Bordsteinkante oder auf so nem schönen weißen Strich z.B. zwischen Radfahrer und Fußgänger, spring auf den Bordstein und wieder runter, über Schlaglöcher oder Gullideckel oder sonstwelche Linien (das aber nur mit dem Muni, mit dem Standard haut’s mich da fast immer hin, weil ich nicht dran denk, dass da ganz schön an Federung fehlt :roll_eyes: ).

Ansonsten auch so Sachen wie Musik hören, im Rucksack wühlen, Jacke an-/ausziehen, trinken, essen, wenn’s ansteht ne SMS schreiben, in der Gegend rum gucken und die Leute beobachten, die Sonne genießen (ja da schließ ich durchaus auch mal für ein paar Sekunden die Augen, aber nur, wenn kein Verkehr ist), aus jux mal Einbeinig fahren oder immer abwechselnd ne halbe Radumdrehung nur mit links, dann wieder nur mit rechts treten, da klacken Pedale und Schuhe dann so schön rhytmisch, im Slalom um Poller rum,…

Kommt wahrscheinlich auch darauf an, was man fährt. Ich sag immer: man kommt mit dem einrad über ziemlich viele Hindernisse, solange man sie zuvor gesehen hat. Deswegen halte ich meine Augen lieber auf der Strecke … aber ich fahr auch Muni. Und die rechte Hand ist eh immer bremsbereit am Sattelgriff…

Zum einen hat man ja meist nicht beide Hände frei, sondern diese am Lenker bzw. am Sattel. Zum anderen macht es durchaus Sinn, auf den Weg bzw. den Verkehr zu achten und sich nicht ins Handy zu vertiefen. Letzteres gilt ebenso fürs Fahrradfahren, Autofahren, …

Beim Autofahren geb ich dir vollkommen recht. Beim Fahrrad halte ich mich an Gesetze, aber nur weil es diese gibt. Sonst würde ich öfter mein Handy bedienen. Liegt aber auch an die sehr einfache Handhabung meines Handys (kein Smartphone).

Einradfahren ist für mich eine reine Genussaktivität. Mails checken, ständig erreichbar sein und Informationsflut in Hülle und Fülle hab ich den ganzen Tag schon, Da bin ich froh, wenn ich dem nach der Arbeit mit einer Einradtour entgehen kann. Da konzentriere ich mich nur noch auf’s Fahren und die Hindernisse auf dem Weg und genieße die Landschaft wenn grad keine Hindernisse in Aussicht sind …
Da einzige was ich dann vielleicht wirklich mit den Händen nebenbei mache ist, die Trinkflasche unterm Sattel hervorholen und einen Schluck trinken …

Ich habs selbst schon erlebt, daß ich Beihnaheunfälle gebaut habe, weil ich abgelenkt war und zwar mit allen erdenklichen Verkehrsmitteln (ok, Fahrrad eher weniger, weil ich das nicht fahre). Ob das nun das Handy, das Autoradio, eine attraktive Person, oder sonst was ist. Weil er mir als Einradfahrer hinterhergeschaut hat, hat ein Arbeitskollege schon Verkehrsunfälle gebaut und ist ungebremst gegen einen Poller gelaufen. Siehe hier.
Auch ohne Verkehr, z.B. beim Muni fahren macht es absolut Sinn, auf den Weg zu schauen um Hindernisse, Löcher, … rechtzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können. Auch Abhänge können zum Problem werden wenn man sie übersieht und vom Weg abkommt. Beim Elsbet sind schon mehrere Einräder verschollen, weil sie irgendwelche Steilhänge runtergeflogen sind. Zum Glück nur die Einräder. Die Fahrer konnten sich jeweils noch am nächsten Baum festklammern.

Ich denke auch, dass es stark situationsabhängig ist. Wenn ich auf nem mit Wurzeln bewachsenen und mit Schlaglöchern übersähten Weg fahre, auf dem mir noch dazu jederzeit Hunde/Jogger oder sonstwer begegnen könnte, würd ich niemals auf die Idee kommen meine Hand von Sattell/Bremse zu tun. Auch im Stadtverkehr kommt das für mich nicht in Frage, da tu ich sogar meinen einen Ohrstöpsel raus, damit ich nicht abgelenkt bin und andere Verkehrsteilnehemer gescheid höre. Das selbe gilt für vielbefahrene Radwege.

Wenn ich allerdings bei einer Tour einen Streckenabschnitt habe, der breit, eben und asphaltiert ist und wirklich weit und breit niemand zu sehen, finde ich es weniger bedenklich mal einen kurzen Blick auf meine Karte bzw. Nachrichten zu werfen. Das ist ja keine Dauerbeschäftigung, sondern vllt. 30 Sekunden und das ganze auch bei stark reduziertem Tempo. Ausnahme war damals das Gedicht, das ich gelernt habe. Die paar Ausflüge in die Wiese waren dann aber schon Grund genug, das nicht mehr zu tun.

[Noch zum Thema “geistige Ablenkung”: ich war gestern mit den Gedanken wo anders und ich hab das Einrad mittels Schlagloch und Bremse in ein Katapult verwandelt. Normalerweise hätte man das locker verhindern, bzw. auslaufen können, aber ich hab einfach zu spät reagiert und bin dann etwas sehr unsanft über den Schotterweg geschlittert. Also es kann wirklich nie schaden, auch bei kleineren potentiellen Hindernissen seine volle Aufmerksamkeit dem Weg vor sich zu widmen…]

Ja stimmt das ist sehr situationsabhängig. Ich bin eine zeitlang als Fahrradkurier in Berlin rumgefahren und musste da eine gewisse Multitaskingfähigkeit antrainieren. Also eine Art siebten Sinn. Ich habe viele Gefahren gespürt bevor ich diese gesehen habe. Aber diesen Sinn muss man trainieren und das habe ich nicht mehr getan. Auf dem Einrad sind schon Löcher eine echte Bedrohung. Ich wollte mit dem Thread einfach wissen, ob man irgendwann so eine Routine entwickelt, dass man sich wie auf dem Rad verhält, also auch mal den Blick von der Straße nehmen kann. Aber auch nur da wo man das mit dem Rad auch machen würde und nicht einem Downhill trail im Wald:-)

Das mit dem siebten Sinn mag beim Einschätzen des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer funktionieren. Da habe ich meist auch ein recht gutes Gespür dafür, wann mir wer vor die Schnauze fährt und wer voraussichtlich bremsen wird. Bei Schlaglöchern oder rumliegenden Steinen die man nicht rechtzeitig sieht helfen diese hellseherischen Fähigkeiten aber wenig. Die kommen ohne jede Vorwarnung und manchmal auch mitten auf einem sonst perfekt asphaltierten Weg.

Ich werde berichten, wenn ich das mal ausprobiere :sunglasses: Wird aber noch ein paar Kilometer übung voraussetzen.

Ich habe mich in dieses Einrad verliebt. Hat diese Liebe eine Zukunft oder wird diese Liebe nicht von Dauer sein.

Ja, das nennt man dann “kalt erwischt” :stuck_out_tongue:
Das passiert dann nicht nur unerwartet sondern auch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
z.B. beim Überqueren einer Straße direkt vor den an der Ampel wartenden Autos oder so.

Normalerweise reicht es aber, mit einem halben Auge auf den (asphaltierten) Weg zu schauen. Gelände ist wieder ein ganz eigene Geschichte… :roll_eyes:

Ich hab seit einer Woche das Selbe in rot und 26" :smiley:
Nach der ersten Testfahrt gefällt es mir schon, besonders optisch :slight_smile:
Vom Fahrverhalten gibt es keinen Unterschied zum vorherigen 26" Muni. (wie auch)
Bei der Scheibenbremse bin ich nicht sicher, ob die vielleicht entlüftet gehört.
Wenns steil runter geht, kann ich den Bremsgriff bis zum Sattel weich durchdrücken, das sollte eigentlich nicht so sein.

btw. wie entlüftet man so eine Bremse :thinking:

Mein Kind kriegt Chamäleongene, das gibts dann bestimmt schon als Gentherapie.
Das kann dann mit einem Auge aufs gestreichelte Telefon schauen (oder dann bestimmt schon gedankengesteuert), mit dem anderen auf Schlaglöcher achten (oder dann bestimmt schon Wurmlöcher oder Sarlaccgruben).

Eigentlich muss eimal am Hebel eine Entlüstungsschraube, die mittels Inbus zu öffnen lässt. Also ich mach das bei meiner Magura immer so, dass ich am Bremskolben die Spritze mit Bremsflüssigkeit und oben am Hebel eine leere spritze ohne Kolben (Also nur der Behälter der Spritze). Dann drück ich die untere Spritze bis oben keine Blässchen mehr rauskommen. Aber ich weiß nicht ob meine Adapter auch auf dieser Bremse passen.

Praktisch… Dann kann sie sich beim Verstecken spielen auch perfekt Tarnen. Klettern sollte dann auch super gehen (neid), aber der Freund/in wird beim Zugenkuss es nicht so toll finden und den eigenartigen kulenarischen Vorlieben und das fehlende Temperament könnte zum Problem führen.

Vielleicht kann man sich durch einen Zungenschuss ins Geäst auch über Hindernisse schwingen. Dann aber ohne Jodler im Gegensatz zu Tarzan, die Zunge ist ja beschäftigt. Hauptsach’ ist aber, nicht zu vergessen sie wieder einzurollen. Kann sonst in die Speichen kommen.

Das wäre natürlich super :D, aber ich glaub das Wippen beim Tretten macht das Einradfahren schwierig.
Das Kopfkino lief gerade auf Hochleistung:)

Hier nochmal die Videoanleitung:

Wird nur schwierig den Bremsgriff parallel zu bekommen. Aber sonst ist es das gleiche Verfahren. Anstatt Mineralöl mit einer hohen Viskosität bei niedrigen Temperaturen nehme ich Nähmaschinenöl. Sonst dauert es ewig bis die Bremse wirklich greift.

Danke, ich hab mir schon das Servicekit bestellt :stuck_out_tongue:

Ich höre beim Fahren keine Musik, ich hab nämlich was gegen die Stöpsel im Ohr. Und ich checke auch keine Mails und der gleichen, bekomm eh nicht viele und mehr als einmal am Tag werden die bei mir eh sehr selten kontrolliert. So große Touren, dass ich auf Navi oder Karten schauen müsste, hab ich noch nicht (oft) gemacht.

Aber ansonsten wird rumgeguckt, gegrüßt, sich über Nichtgrüßende geärgert, je nach Lust und Laune auch ein paar Spielereien mit dem Rad gemacht und vor allem halt auch getrunken und gegessen. Im kopf hab ich oft ein Lied, manchmal lass ich das dann auch über die Stimme raus, oder ich geh einen Monolog durch oder sowas. Ich mags auch ganz gern die Hände über Gartenzäune oder durch Hecken gleiten zu lassen.
Wenn man mal nicht alleine unterwegs ist, dann unterhalt ich mich auch gern und bei einer speziellen Begleitung kommt auch Händchenhalten und sowas dazu.
Wenn ich Off-Road unterwegs bin, dann ist die Hauptbeschäfftigung den für den Moment besten Weg zu finden.

Das bisher interessanteste war das Lösen eines Rubik’s Cube im zarten Würfelalter von ein paar Tagen auf einem unbekannten Radweg bei beginnender Dämmerung in einer größeren Gruppe. Aber da war ich dann glaub ich auch erstaunter darüber, dass ich den Würfel gelöst bekommen habe, als über die Tatsache, dass ich nicht absteigen musst :wink:

Trinken und Essen auf dem Rad. Ok aber nichts was verschütten kann oder? Ich fuchtle noch zu sehr mit den Armen, dann hat jeder was davon.