Artikel: Norm für Einräder geplant!?

Hallo,

den Artikel unten fand ich im Web. Was haltet Ihr davon? Geldmacherei? Besser daran teilnehmen, damit was sinnvolles dabei rauskommt oder eh egal?

http://www.pressebox.de/pressemeldungen/din-deutsches-institut-fuer-normung-e-v/boxid/430886.

"Norm für Einräder geplantAus sicherheitstechnischen Gründen dringend erforderlich, um die Unfallzahlen zu minimieren und die Produkte sicher zu machen

(PresseBox) Berlin, 20.06.2011, Einräder sind ähnlich wie ein Fahrrad, denn Sie bestehen aus Rad (Rädern), Tretkurbeln, Pedale, Gabel, Sattelstütze und einem Sattel.

Jedoch sind die Belastungen auf das Rad beim Einrad deutlich höher, sodass sich die üblichen Fahrradteile zum Bau eines Einrades als weniger geeignet herausgestellt haben. Zusätzlich sind beim Einrad der Sattel oder die Gabel anders konzipiert als beim klassischen Fahrrad.

Hierzu liegt dem NASport ein neuer Normungsantrag vor. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist eine Norm für Einräder dringend erforderlich, um die Unfallzahlen zu minimieren und die Produkte sicher zu machen.

Genau aus diesem Grund ruft der Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport) des DIN alle interessierten Kreise (z. B. Handelsvertreter, Hersteller, Prüfinstitute, regelsetzende Institutionen, Verbraucherorganisationen, Anwender sowie Wissenschaft und Forschung) zur Mitarbeit auf.

Durch Normen erhalten Hersteller eine sichere Grundlage für ihre Produkte, und Prüfstellen verfügen über einheitliche Kriterien, nach denen sie die Einräder auf ihre Sicherheit prüfen können.

Der derzeitige Stand bietet allen interessierten Kreisen eine besonders günstige Gelegenheit, erstmals durch aktive Mitarbeit Einfluss auf den Inhalt der zukünftigen Normen zu nehmen.

Die erste “konstituierende” Sitzung im NASport findet am 14. November 2011 in Berlin statt. Bei Interesse an einer Mitarbeit auf nationaler Ebene werden Sie gebeten, sich mit dem NASport in Verbindung zu setzen:

Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport) im DIN e. V.
Projektmanagerin
Frau Juliane Jung
Telefon: +49 30 2601-2203
Fax: +49 30 2601-42203
E-Mail: juliane.jung@din.de

Warum sollte man sich aktiv an der Normungsarbeit beteiligen?

Aktive Teilnahme an der Normungsarbeit bietet allen Beteiligten den Vorteil, einen Zeit- und Wissensvorsprung gegenüber den Nichtteilnehmenden zu erlangen. Dabei haben insbesondere Innovationen, die durch Normungsprozesse begleitet werden, höhere Chancen, sich am Markt durchzusetzen, denn gerade der Kunde sieht eine größere Sicherheit seiner Investitionen und zeigt zugleich eine höhere Kaufbereitschaft.

Daneben wird das wirtschaftliche Risiko bei Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durch die Teilnahme am Normungsprozess vermindert.

Die Mitarbeit im Arbeitsausschuss kostet jährlich 980,00 EUR + 7 % MwSt. Andere Finanzierungsmodelle sind zudem möglich. Bei Erfüllung bestimmter Bedingungen kann sich auch die Beteiligung an der Finanzierung ändern. Fragen Sie uns dazu!

ANMERKUNG: Die Teilnahme an der Sitzung am 14. November 2011 ist kostenfrei."

Na ja, weiß ich nicht. Wenn es darum geht, die Billigheimer sicherer zu machen (Beispiel: Durchdrehende Nabe oder leicht abbrechende Sattelstange) bin ich dafür. Es sollte also um Mindestanforderungen für die Belastbarkeit gehen.

Wenn aber einer ankommt und irgendwelche Reflektoren oder gar bestimmte Konstruktionsvorschriften durchsetzen will, wird es unangenehm.

Ich finde das Geschäftsmodell etwas dreist: Zahle jährlich 1000 Euro und wir machen die Norm nach deinem Geschmack. :astonished:

Ich habe jetzt einfach mal eine ziemlich lange E-Mail geschrieben in der ich die Monumentale Größe dieser Aufgabe umreiße und Ihre Datenbasis die einen Handlungsbedarf belegt in Frage stelle.

Kurz gesagt, ich halte das für keine tolle Idee. Der Siegeszug der ISIS Naben zeigt doch, dass sich die Hersteller selbst um die Probleme kümmern (das habe ich in der Mail nicht erwähnt).

Kannst/möchtest du diese Mail veröffentlichen? Insbesondere interessiert mich deine Argumentation gegen den Handlungsbedarf. Inhaltlich stimme ich dir vollständig zu, allerdings würden mir stichhaltige Argumente gegen die Datenbasis fehlen.

Andere Frage: falls es irgendwann mal eine solchte Norm geben sollte, was hat das dann für Auswirkungen? Ist das eine Empfehlung an die Hersteller, etwas rechtlich Verbindliches, riskiert ein Hersteller Schadensersatzansprüche falls sich ein Kunde mit einem nicht normgerechten Produkt verletzt, …?

So eine Norm ist ja eine deutsche Angelegenheit. Was bedeutet das für ausländische Hersteller? Und für deutsche Händler?

Ich sehe das ja irgendwie ähnlich.

Habe ich mich auch schon gefragt. Daran hängt ja ob uns das ganze überhaupt interessieren muss.

Das macht die Sache noch verkorkster. Deutschland ist ja ein verhältnismäßig großer Markt, aber eine verpflichtende Norm würde zumindest die Kosten erhöhen.

Genau da setzt mein Argument an. Ich zweifle an, dass sie eine Datenbasis haben. Ich denke sie stellen den Handlungsbedarf einfach so in den Raum.

Hier ist die Mail:

Danke für die Mail. Ich denke, deine Argumentation geht teilweise in die falsche Richtung. Es geht um Normen für die Herstellung von Einrädern, nicht um das Aufstellen von Alters-/Gewichtsklassen für Wettkämpfe. Falls die z.B. regeln wollen, daß eine Einradgabel einer Querbelastung von x Nm standhalten muß, dann ist das erst mal unabhängig vom Gewicht des Fahrers. Und “Strafgepäck” für leichte Fahrer gibts vielleicht bei der Formel 1, beim Einradfahren steht das aber (glücklicherweise) nicht zur Debatte.
Außerdem glaube ich, daß dieser Normungsausschuß wenig bis keine Ahnung von Einrädern oder Einradfahren hat. Ich denke also, daß sie mit den Begriffen für die einzelnen Disziplinen oder auch einem geschlumpften 36er wenig anfangen können.
Aber ich bin mal auf die Reaktion gespannt. Insbesondere, ob überhaupt eine Reaktion kommt.

also die einladung zu einer convention am 14.11 ist doch klasse!
da diese auch in facebook veröffentlicht wurde hoffe ich das mindestens 16.000 einradfahrer kommen:D
was nach so ner ordentlichen street session dann vom institut übrig bleibt muss sicher neu genormt werden.

da dies ein montag ist bin ich dafür schon mal nen ortstermin am sonntag bei juliane zuhause zu machen:D

da geht bestimmt was:p

Ich vermute, dass die Normierungsstelle nur eine weitere Einnahmequelle sucht. Quasi, die GEZ des Einradfahrens.

Ja, aber wann tritt diese Kraft auf? Doch wohl dann wenn ein schwerer Fahrer mit dem Teil hantiert. Bei einem Kind hätte man vielleicht lieber weniger Wandstärke dran so dass es leichter ist.
Ich denke da an die 20"-Modelle…

Ist halt nicht wie bei den Fahrrädern wo man sagen kann das hier ist ein Kinderrad und das ein Erwachsenenrad von der Rahmengröße her.

ich bin ja auch gegen so eine normierung.
die schäden am einrad geschehen ja normalerweise wirklich erst mit dem unfall, und nicht anders herum. von dem her müsste man eher einen “einradführerschein” einführen, bevor man auf die straße darf, mit dem ding. hoffentlich trete ich damit nichts los, das ist das letzte, was ich will, schlieslich lernen die meisten es auf der straße (hab ich auch) und um die unkosten zu zahlen müssten wir bestimmt recht tief in die tasche greifen.

generell klingt das ganze für mich wie ein RIESEN berg unnötiger (und wahrscheinlich auch unerwünschter) bürokratie.
auch ist in dem artikel eigentlich nix darüer erwähnt, um was es geht. um einräder im straßenverkehr, im wettkampf, in organisierten vereinen oder auf dem hof, in spielstraßen oder auf spielplätzen.
ich denke auch, dass sich die größten probleme (z.b. durchdrehende naben) selbst eliminieren, da jeder, der den sport wirklich ernsthaft betreibt dafür sorgen wird, dass das einrad solche mängel nicht aufweist (indem er es beim einradhändler und nicht beim fahradgeschäft um die ecke kauft, oder sich vergewissert, dass dieser nicht mit billigschrott handelt (indem er ihn selbst berät)).

mich interessiert es auch, ob und was für eine antwort du bekommst, also bitte unbedingt posten!!

Manche erwischt das Einradfahrvirus und andere das Normungsvirus. Da der Schrieb nicht das Datum eines ersten Aprils trägt, lässt sich das anders kaum erklären.

Aus Qualitätsgründen hätte ich verstanden, allerdings gibt es Gewährleistungspflicht und aktive Verbraucher, die sich austauschen was etwas taugt und was nicht. Daher bräuchte es dies auch nicht. Aber “aus sicherheitstechnischen Gründen”? Das würde ich auch mal gerne durch Zahlen untermauert sehen.

Ein Schelm wer dies für konstruiert hält, um ein eigene Ziele zu verfolgen, zum Beispiel die Normierung als gut bezahlter Selbstzweck!

Seltsam! Wenn je einer diese Debatte eröffnet hätte, dann … :roll_eyes:

Genau darauf wollte ich mit den Gewichtsklassen heraus. Wer weniger wiegt belastet das Rad weniger und man kann bei der Herstellung Gewicht einsparen.

Wenn eine 50kg leichte Frau ein Trial verwendet, dass auf einen 100kg Body Builder ausgelegt ist, schleppt sie eine Menge zusätzliches Material mit und ist benachteiligt.

Inzwischen habe ich Antwort erhalten. Ich habe Rückfrage gestellt ob ich die Antwort veröffentlichen darf.

Eine Info mal vorab, es liegen keinen Statistiken vor. Der Handlungsbedarf ist also vollkommen aus der Luft gegriffen.

was zu erwarten war!!
würd mich ja jetzt interessieren, was das für typen sind und welchen bezug die zu einrädern haben…

Als Begründung wurde genannt, dass ein Normungsantrag vorliegt.

Wer den Antrag gestellt hat, wurde mir nicht mitgeteilt, aber dass jeder Hinz und Kunz welche stellen kann (Original Text: “Normungsanträge dürfen beim DIN von interessierten Kreisen bzw. von jeder Person gestellt werden.”).

Na, das ist doch mal ein vernünftiger Handlungsvorschlag, den sie dir da unterbreitet haben: wenn jeder von uns 5 bis 10 Normungsanträge zu beliebigen Themen stellt, dann sind die erst mal bis auf weiteres beschäftigt und die Sache mit den Einrädern wird eine Weile ruhen. :roll_eyes:

Das wäre Plan B. Plan A wäre erst einmal im November auf diese Sitzung in Berlin zu gehen - die ist ja Kostenlos.

Das sollte dann ggf. möglichst zahlreich geschehen.

Plan A wäre vielleicht erst mal anzufragen, ob und für wen diese Normen verpflichtend sind, und ja, wie man diese wieder abschaffen/ändern könnte (ohne dort Geld zu zahlen um mitzubestimmen).:smiley:
Kann mir mal jemand den Link zu der FB-Einladung schicken? Heiße dort Jan Einrad.

Keine Ahnung, was eine FB Einladung ist.

So wie ich das jetzt verstanden habe, sind nicht verpflichtend und setzen sich durch Wettbewerbsdruck durch. Also erst einmal nicht so Wild.