Nachdem sich in letzter Zeit Diebstahlmeldungen mehren, will ich ein Thema wiederbeleben, daß zwar schon mal diskutiert wurde, zu dem es aber keine wirklich befriedigende Lösung gab: wie kann man ein Einrad sinnvoll ab- oder noch besser anschließen?
Natürlich kann man ein Ketten- oder Kabelschloß durchs Laufrad ziehen. Mit Hilfe eines Inbusschlüssels kann dann aber trotzdem das gesamte Einrad ohne Laufrad geklaut werden. Wenn er mit einem Seitenschneider oder einer Kombizange die Speichen durchzwickt (ist in <1 Minute erledigt), bekommt der Dieb sogar noch die Nabe mit Kurbeln und Pedalen. Gerade bei Schlumpfnaben ist das ja die lohnenste Beute am gesamten Einrad.
Hat jemand eine Idee, wie man ein Einrad sinnvoll gegen Diebstahl sichern kann, wenn man keinen Kofferraum und keine Garage zur Verfügung hat, um es dort einzuschließen?
Andere Frage: wie sind Einräder bei Diebstahl versichert? Ist das Hausrat, oder sind das Fahrräder? Oder hängt das davon ab, ob ein Freestyle-Einrad aus der Halle oder ein 36er vor dem Supermarkt geklaut wurde?
Ich habe ein Spiralschloss, das ich bei meinem 29"er immer durch Laufrad und Sattelgriff ziehe - und natürlich auch irgendwo festschliesse… - also beispielsweise um einen Laternenpfahl lege oder durch einen Fahrradständer durchziehe.
Ich benutz auch nur ein lumpiges Spiraldrahtschloss, weil es sich gut am Gabelschaft mitführen lässt. Aber die sind natürlich keine ernstzunehmende Sicherung (werden auch “Geschenkbänder” genannt).
Der Köcher vom Bordo X-Plus sollte auch ganz gut an eine Einradgabel gehen, morgen mal ausprobieren.
Was das Speichen-durchzwicken angeht… in diesem Sinne steht doch auch jede Rohloff “frei rum” (OK, da kann man immerhin durch die Bremsscheibe absperren wenn eine dran ist).
Aber gut, folgende Idee zur Nabensicherung hätte ich:
Wenn man Mehrloch-Kurbeln hat, kann man da durch ein unbelegtes Loch vllt. eines von diesen langbügeligen Vorhängeschlössern durchziehen. Dieses führt man dann um das Gabelbein herum. Und an der Lagerschale unten verdickt sich das Gabelbein ja genug dass man das Laufrad (wenn gelöst) dann nicht zerstörungsfrei rausnehmen könnte -> Optionen für den Dieb: Kurbel abziehen (unwahrscheinlich, dass er das tut) oder Gabel opfern.
Solche Schlösser gibt es mit Alarm.
Freilich eine reine Zusatzsicherung, da es kein Anschließen darstellt.
Ich würde ein Einrad weder unabgeschlossen herumliegen lassen, noch abgeschlossen längere Zeit draussen herumstehen lassen. Ein Kabelschloss leistet meiner Meinung nach für gelegentliche Abwesenheiten gute Dienste.
Klar kann man alles bis auf das Laufrad abschrauben. Ich denke aber, dass der klassische Fahrraddieb daran wenig Interesse haben wird. Jener wird auch mit einer Schlumpfnabe kaum was anfangen können. Die Einradteile werden schlecht in bare Münze umzusetzen sein und das Risiko ist bei hochwertigen Einradteilen relativ gross aufzufliegen.
Ich habe neulich ein gutes Zahlenkabelschloss gefunden. Es ist intakt aber geschlossen. Eigentlich wäre das ideal, aber ich habe bislang den Code nicht herausbekommen, obwohl ich mich längere Zeit daran versucht habe, was für das Schloss spricht.
Das ist eine ziemlich gute Idee. Dann braucht man nur ein Schloß, das da durchpaßt. Wenn man das mit einem flexiblen Stahlseil macht, kann man es sogar durch beide Kurbeln durchziehen und dann noch an einem Pfosten oder so anschließen. Allerdings könnte ständiges Stahlseil durchziehen auf Dauer das Gewinde beschädigen. Da bietet es sich an, ein zusätzliches Schloßloch in die Kurbel zu bohren.
Ich denke einem Gelegenheitsdieb, dem wird man mit einem einfachen Kabelschloss mit dem das Einrad irgendwo angeschlossen ist die Gelegenheit zu nichte machen.
Wenn man aber vom mehr professionellen Dieb ausgehen möchte, der mit Werkzeug anrückt, also mit Imbus, Abzieher und Schraubenschlüssel, um die Kurbeln abzuschrauben, dann muss man leider wohl auch annehmen, dass dieser in seinem Toolset auch einen kleinen handlichen Bolzenschneider haben dürfte.
Daher halte ich vom Durchlöchern und Mitanschliessen der Einzelteile nicht so viel. Wenn dann doch am ehesten den Rahmen. Da braucht man als Dieb nur einen Schlüssel und hat dann ein wertvolles Teil plus Sattel.
Aber vielleicht dann doch besser ab ins Schliessfach mit dem Einrad.
Aber reicht so ein kleiner handlicher für einen gut gehärteten Vorhängeschloss-Bügel?
Ich weiß das wirklich nicht, hab keine Erfahrung mit Metallgegenstände kaputtmachen. Oder hast du dich auf die Drahtschnur-Variante bezogen?
Die halte ich für relativen Blödsinn, wie alles mit Litzen… weil man halt die Zerstörungskraft portioniert aufwenden kann.
Damit niemand sagen kann ich würde Wein predigen und Wasser trinken, hab ich das jetzt auch mal umgesetzt und mir ein Bordo 6000 ans Einrad geköchert… das dickere sollte auch gehen, die Köcher ähneln sich sehr.
Musste letztens im Geschäft an meinem Spind ein Abus-Vorhängeschloss knacken. Der Bolzenschneider war nicht wirklich so klein und handlich (30-40 cm Hebelwirkung vielleicht). Ich will nicht sagen dass es mit dem nicht möglich gewesen wäre, aber nachdem ich auch im dirtten Anlauf mit voller Kraft den Bügel nur leicht eingekerbt hatte, hab ich mir dann doch lieber nen größeren besorgt…
Wo rohe Kräfte sinnlos walten … nee, nee, machte ja schon Sinn, aber mit kam der Schiller gerade in den Sinn.
Ich habe keinen Bolzenschneider. Ich hatte aber auch schon mal etwas was sich eine Kette nannte und konnte sie mit Beisszange und Hammer kürzen
Eigentlich möchte ich nur sagen, dass ein Abschliessen gegen einen einfachen Mitnahmediebstahl meines Erachtens sinnvoll ist. Alles andere sehe ich tendenziell eher als Overkill, weil man das Abschrauben von Teilen eh nicht verhindern kann und weil ein organisierter Dieb sich etwas aussuchen wird was er leichter verschachern kann.
Vorhängeschlösser knackt man meines Wissens mit nem Handtuch. Man zieht das komplette Handtuch mit aller Kraft durch den Bügel, bis er aufspringt. Dabei wird nicht der Bügel geknackt, sondern der Bolzen, der den Bügel zuhält.
Bei meinem Kombinationsschloss (4 Stellen von 0-9, 10⁴ Kombinationen…) ist es so dass man nicht schnell unter Dauerzug am Seil durchprobieren kann, weil der Öffnungsmechanismus (wahrscheinlich in weiser Vorraussicht) etwas hakelig gemacht ist - man muss bei jeder Ziffer den Zug wegnehmen und einen neuen Ruck geben. da geht kaum mehr als 1 Kombination pro Sekunde. 10.000 Sekunden sind über 2,5 Stunden.
Dauert anscheinend echt ne Weile.
Ander sieht es freilich aus, wenn die Schließmechanik lumpig ist und man die richtige Ziffer spüren kann.
@ Cyc: Es ging um Schlumpfsicherung. Finde ich keinen Overkill.
Dass Absperr-Schloss bessergleich Anschließ-Schloss sein muss, ist klar…
Ich hatte auch schon überlegt, ob mir da jemand einen Streich spielen wollte.
Ja, es ging etwas emotional zu!
Ay, Kombinatorik?! Ich dachte das ginge einfacher. Ich kann die Zahlen 1 bis 9999 einstellen plus die Null macht 10000!
Genau so. Nur, dass der zweite Durchgang noch gründlicher war. Drei Stunden reichten mit Sicherheit nicht. Endlos war’s!
Ich (!) komme mit hören und spüren bei dem Schloss nicht durch. Bei Billigschlössern geht das ruckzuck.
[/QUOTE]
Ich stimme dir zu. Nur was ist da die Lösung? Loch reinbohren geht nicht. Wenn der Dieb Gewalt anwendet (Seitenschneider dürfte reichen), dann isse weg! Deshalb denke ich, dass es gut ist, dass 99,99% der Bevölkerung nicht mal wissen, dass es Schlümpfe ohne weisse Mützen gibt.
… nee, nee, machte ja schon Sinn, aber mit kam der Schiller gerade in den Sinn.
… 
;)
