bevor ich meine Frage stelle, will ich mich kurz vorstellen, wie sich das gehört.
Komme aus Babenhausen, Hessen und gehöre hier mit meinen 46 Jahren wohl eher zum alten Eisen.
Ich hatte bereits ende der 80er Jahre mit dem Einradfahren angefangen. Bin aber nie über ein 18" Rad und geradeausfahren hinausgekommen.
Hab dann irgendwann das Interesse verloren und das Einrad eingemottet.
Vor einigen Wochen hab ich es wieder unter dem Gerümpel von 35 Jahren gefunden, den Schlauch gewechselt und hab nach wenigen versuchen schon wieder ein paar Meter geradeaus geschafft.
Dann traf ich jemanden mit einem 22" Rad. Er liess mich mal fahren aber ich hatte den Eindruck, dass ich damit wesentlich mehr “rumgeeiert” bin als mit meinem 18".
So, jetzt komme ich endlich zu der Frage.
Ist es leichter mit einem 18 oder 20 Zöller zu lernen oder sollte man als Anfänger lieber gleich auf 27 oder 29 Zoll loslegen?
Bin 1,80 und habe so um die hundert Kilo.
20" ist eigentlich die Standardgröße zum Lernen. 27+" ist zu groß. Geht zwar, aber du tust dir wesentlich schwerer. 18" ist ziemlich klein für einen erwachsenen Menschen. Aber die Unterschiede zwischen 18", 20" und 22" sind so gering, daß das für die ersten Fahrversuche nicht viel ausmacht. Wenn du 18" gewohnt bist, kommt dir 22" natürlich erst mal komisch vor. Das legt sich aber schnell. Allerdings kenne ich weder auf 18" noch auf 22" irgendwelche Einräder mit halbwegs guter Qualität. Du als 100kg-Brocken wirst die ziemlich schnell verschrotten. Bei 20" gibt es gute Einräder. Es gibt aber natürlich auch schlechte. Die Radgröße alleine bürgt also nicht für Qualität.
Aber lassen wir mal doe Qualität ausser Betracht. Es ist ohnehin eingeplant, dass das erste (in meinem Fall das 2.) Einrad nicht lange hält.
Da mein altes 18" bereits arg mitgenommen ist, steht die Anschaffung eines neuen Einrades an. Und dann stellt sich eben die Frage, ob nochmal irgendwas “kleines” oder gleich was “grosses”
Mangels Erfahrung und Testmöglichkeiten stellt sich mir die Frage:
Wenn ich - der gerade mal mit 18" geradeaus fahren kann - mich auf ein 27" setze, bekomme ich überhaupt die Füsse länger als 2 Sekunden vom Boden?
Denn mir ist eben aufgefallen, dass ich mit 18" halbwegs “gerade” fahre, aber mit einem etwas grösseren (22") nur “schlangenlinien”. Daher war meine Befürchtung, dass sich mit einem noch grösseren Rad das ganze (möglicherweise exponentiell) verschlimmert.
22" auf keinen Fall. Eher 20". Eben weil es für 22" keinen Markt gibt und du nur Schrott bekommst. Falls dir 20" zu klein ist, kannst du auch 24" in Betracht ziehen.
Je nach geplantem Anwendungszweck ist 27" sicher auch eine Option. Du wirst es am Anfang allerdings deutlich schwerer haben und es wird länger dauern. Ich selbst habe auf 28" fahren gelernt (wie es dazu kam, kannst du hier nachlesen). Der Vorteil war, daß ich danach dann sofort jede Radgröße fahren konnte und ich mich damit wesentlich leichter getan habe als die Leute, die nur ihr 20er gewohnt waren.
Außerdem finde ich, dass ein 24er auf einen gewichtigeren
Ausgewachsenen erst mal „weniger nervös“ wirkt.
Vor allem las ich jetzt auch nirgends „Halle“ oder „Sportplatz“.
Hingegen bist du aber ja umzingelt von Waldstücken und das
Mainufer ist auch nicht weit weg. Schreit also geradezu nach
Ausflügen mit dem Einrad.
Wenn das Geld nicht der entscheidende Faktor ist, besorg dir
ein Qu-Ax 24er MUni mit noch 48 Speichen und mach einen Hookworm oder Crazy Bob als Reifen drauf.
Wenn doch 20er, dann kauf dir bitte nichts unter Qu-Ax Profi
mit 48 Speichen.
Generell auf jeden Fall besser ein gebrauchtes „Marken“-Einrad
als ein neues Billigeinrad. Fahrradläden haben übrigens meist
gar keinen Plan von Einrädern und den billigsten Neuschrott im
Angebot.
… und das Herumeiern liegt eher am zu hohen Luftdruck oder am Reifen, aber gewiss nicht an der Grösse. Da würde ich mir keine Sorgen drum machen! Grössere Räder sind im Gegenteil laufruhiger.