Tacho kalibrieren

Ja, aber bei dir ist das Rad grösser, da muss der Tacho mehr rechnen :roll_eyes:

24,5km/h gegen den Wind??? Wieviele redundante Magnete hast du montiert? :smiley:

:thinking:

Jetzt haben wir irgendwo ein Ständvermissnis! Ich habe die Stelle auf dem Boden markiert, wo das Einrad stand. Dann rollte ich es unbelastet eine Umdrehung weiter, machte einen zweiten Stich und mass den Abstand - so hatte ich den Umfang. Dann habe ich das Einrad wieder an den Ausgangspunkt gestellt und habe mich auf das Einrad hoch- und an der Wand langgezirkelt. Dann kam ich nach einer schlenkerfreien Radumdrehung 6 cm früher zum Stehen.

Das hat nun nichts mit dem Schlenkern und der Differenz zwischen Tacho und GPS zu tun. Dem Tacho habe ich den belasteten Umfang eingefüttert und damit sollte der jetzt korrekt messen was ich fahre.

Dann musste aber auch schreiben, wieso.
sqrt ist die Abkürzung für square-root, eben Quadratwurzel auf Englisch.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Ich schrieb gegen den Wind … 24,5 km. Nicht km/h. Was sagt das dem interessierten Leser? Es handelt sich um eine Entfernungsangabe, keine Geschwindigkeitsangabe. :roll_eyes: Ich schrieb dann im nächsten Post, dass ich zurüc bei Rückenwind 24 km/h schnell war. Und dafür braucht’s keine “redundanten” Magnete :stuck_out_tongue:

Oh, ja, bei 24,5 km wird sich der Wind bemerkbar machen. Was gibt das dann? Ein Protestplakat für’s Guinessbuch?

:smiley:

Nee, hast ja recht. Da habe ich etwas geschusselt beim Lesen :o - so macht das alles Sinn.

(Korrektes) Lesen beruhrigt übrigens ungemein - genauso wie redundante Magnete! :smiley:

Die Formel ist leider immer noch nicht richtig (ich sagte, doch, daß ich das erst heute korrigiere :D). Was bislang völlig unberücksichtigt blieb ist die Größe des Rades. Tatsächlich ergibt sich

int_(t=0)^1 sqrt(1+4a^2/d^2(cos(2pit))^2) dt

mit a=Amplitude und d=Durchmesser bzw. bei Einrädern mit Übersetzung d=Durchmesser*Übersetzung.
Ein Physiker hätte vorher ja auch direkt sehen können, daß etwas mit den Einheiten nicht stimmt.

Die Tabelle muß man nun also für unterschiedliche Setups getrennt betrachten. Ich habe das mal für mein 36er und mein 29er, jeweils im kleinen und großen Gang gemacht:

Amplitude: 36" kl. Gang; 36" gr. Gang; 29" kl. Gang; 29" gr. Gang
01cm: 0,01cm; 0,01cm; 0,02cm; 0,01cm
02cm: 0,05cm; 0,02cm; 0,08cm; 0,03cm
03cm: 0,11cm; 0,05cm; 0,17cm; 0,07cm
04cm: 0,20cm; 0,08cm; 0,30cm; 0,13cm
05cm: 0,31cm; 0,13cm; 0,47cm; 0,20cm
06cm: 0,45cm; 0,19cm; 0,68cm; 0,29cm
07cm: 0,61cm; 0,25cm; 0,93cm; 0,39cm
08cm: 0,79cm; 0,33cm; 1,21cm; 0,51cm
09cm: 1,00cm; 0,42cm; 1,52cm; 0,64cm
10cm: 1,23cm; 0,52cm; 1,88cm; 0,79cm
15cm: 2,73cm; 1,16cm; 4,15cm; 1,77cm
20cm: 4,79cm; 2,05cm; 7,22cm; 3,11cm
30cm: 10,4cm; 4,52cm; 15,4cm; 6,82cm
40cm: 17,6cm; 7,85cm; 25,7cm; 11,7cm
50cm: 26,1cm; 11,9cm; 37,5cm; 17,6cm

formel.png

Wie hast du denn die Stellen am Boden exakt identifiziert? Bei dem Setup würde ich erwarten, daß du mehrere Zentimeter Meßungenauigkeit hast, weil es praktisch nicht möglich ist, auf dem Einrad sitzend “eine Umdrehung” präzise auszuführen.

Meine Methode sah folgendermaßen aus: Kreidemarkierung auf den Reifen, fahren, Abstand zwischen zwei auf den Boden abgefärbten Kreidepunkten messen. Dabei ist das Schlenkern berücksichtigt.

Meine Methode ist eher unpräzise, aber ich wollte mit geringstem Aufwand ein brauchbares Ergebnis erzielen:

Zollstock (Gliedermessstab) in die Hand nehmen, sich aufs Einrad setzen und sich irgendwo festhalten und dann mit dem Zollstock den Abstand vom Boden zur Achsmitte messen. Aus dem Radius kann ich dann den Umfang errechnen (* 2 * pi) Dabei muss man nur aufpassen, dass man sich nicht zu weit zur Seite neigt, denn das Einrad muss dabei gerade stehen bleiben, sonst wird die Abweichung erheblich.

Mir ist eingefallen, daß das mit dem Fahrrad doch keine so gute Idee ist, da sich das Gewicht des Fahrers ja dann auf 2 Räder verteilt, die jeweils weniger eingedrückt werden als bei einem Einrad.

Wie wir (Pluralis Majestatis :D) ja nun erkannt haben, ist der zusätzliche Weg durch das Schlenkern abhängig von Radgröße und Übersetzung. Meine Meßmethode bezieht sich also nur auf einen der beiden Gänge. In diesem Fall war es jeweils der kleine. Aber unter der Annahme (Hoffnung :astonished: ), daß ich mit einer Amplitude <10cm schlenkere, macht das bei beiden Einrädern eine Abweichung von <1% aus.

Nö, keine nenneswerte Messungenauigkeit. Ich hatte mit einem Edding Striche auf dem Boden gemacht. Mit diesen kleinen “Gummihärchen”, die vom Reifen abstehen geht das sehr präzise. Selbst beim unbelasteten Rollen des Rades schlenkert man leicht. Dennoch ist das Ergebnis zentimetergenau und wiederholbar. Dann habe ich das ganze belastet gemessen. Schwierig war nur so aufzusteigen, dass das Gummihärchen genau über der Anfangsmarkierung war. Da das Ganze aber in einem engen Kellerflur stadtfand (beidseitig Wände), war dann der Geradeauslauf wiederum einfach. Dann konnte ich von oben am auf dem Boden liegenden Metermass die Differenz ablesen.

Und woher wußtest du, welches der gefühlten elfundzwölfzig Hährchen das relevante war.

Und wenn es im Speziellen ein 36er Einrad-Laufrad sein soll, siehe hier.

Keine Haarspaltereien bitte! :smiley: Das eine Härchen, das direkt vor dem Ventil seitlich rechts rausragt.

Sag mal Yeti, hast Du eigentlich schon festgelegt, was Du messen willst:
die “geschlenkerte” Strecke (die Du mittels des beeindruckenden Integrals
berechnen kannst) oder den zurückgelegeten Weg?
Das Schlenkern ist ja eigentlich eine Art “Verlust”, so wie der unvermeidliche
Schlupf (der beim Einrad vermutlich ziemlich gering ist).
Es stellt sich dann nämlich zusätzlich die Frage, ob das Ausmaß des
Schlenkerns immer gleich ist, oder ob es z.B. bei Steigungen nicht
ausgeprägter ist.

lg
Ernst

Mach ihn nicht fertig :smiley:

Am besten beides, primär aber die geschlenkerte Strecke. Der zurückgelegte Weg ist z.B. interessant, um die Trittfrequenz zu berechnen.

Ja, das stimmt. Genauso z.B. bei schlechtem Untergrund (Muni).

Machst du dir Sorgen um mich? Sprich mal mit Elke, dann seid ihr schon zwei. :smiley:

aha. Mathe also, na dann versteh ich auch die Lust am Rechnen und das rasche Fortschreiten des Threats. Da haben wohl so einige Lust an der Mathematik. Seit meinem Eintrag gestern sind schon so viele neue Beiträge geschrieben worden, alle Achtung. Also Jungs, dann mal weiter mit und ohne Schlenkern. Danke fürs Bildchen, das kann ich besser lesen:D

Meine Formel ist in Anbetracht der Aufgabenstellung (Mehrweg unter Annahme einer 1 m langen Periode) durchaus richtig. :slight_smile: Leider ist die Aufgabenstellung angesichts der hier diskutierten Radgrößen nicht besonders geschickt von dir gewählt worden. :wink:

Allerdings steckt in deinem Ansatz immer noch ein Fehler: Du nimmst an, dass der Umfang bzw. Durchmesser des Reifens als Periodenlänge (= gerade ohne Schlackern zurückgelegter Weg) ins Integral einfließt. Tatsächlich jedoch ist der zurückgelegte Weg bekannt (er entspricht näherungsweise dem Reifenumfang) und es stellt sich die Frage nach der Periodenlänge. Um so größer die Amplitude, um so kürzer die Periodenlänge bei gleichbleibendem Radumfang.

Für kleine Amplituden wird der Fehler vermutlich nicht so dramatisch sein und dein bisheriger Ansatz nicht so krass daneben liegen, deswegen habe ich mir nicht die Mühe gemacht das neu durchzurechnen. (Auch weil das Auflösen der Gleichung nach dem Parameter nicht ganz banal ist.)

Doch, diesmal müßte es stimmen. Ich hatte ja den zurückgelegten Weg pro Umdrehung einschließlich Schlenkern gemessen.