Gestern hatte ich fast 6 Stunden Zugfahrt von der DRM in Kelheim zurück nach Heidelberg. Gepäck: Ein 24" Standard, ein an meinen Camelbak geschnalltes Trial und ein kleiner Trolly. Da kamen natürlich nicht nur jede Menge super Blicke, sondern es gab auch so manches Gespräch…
Als ich (das Veranstaltungs-T-Shirt der DRM in Kelheim tragend) in einem überfüllten Zug zusammen mit noch ein paar anderen zur 1. Klasse upgeraded wurde kamen wir ins Gespräch.
Eine Studentin in meinem Alter hat mich gefragt, was man da so macht auf so einem Rennen und dass sie auch ein kleines Rad im Keller stehen hat, aber schon 8 Jahre oder so nicht mehr gefahren ist. Daraufhin habe ich ihr alles schön erklärt und auch erwähnt, dass sie bestimmt noch fahren kann. Woraufhin sie beim Aussteigen sagte: “Wenn ich nach Hause komme werde ich als erstes mein Rad wieder rausholen.” (cool)
Ein anderer war total begeistert. “Wem gehört das Rad?..Auch dir?”
“Sind das dann spezielle Räder, so besonders leicht und stabil und so?”
“Das würde ich gern mal sehen!”
“Ich könnte das nicht”
“Aus was für Wettkämpfen warst du schon?..Auf der WELTMEISTERSCHAFT?! …Bist du dann so was wie eine Vertreterin von Deutschland auf der ganzen Welt?”
und so weiter und so fort
Ich steige in einen anderen, nicht überfüllten, Zug und verteile mein Gepäck in die Gepäckablagen.
Eine Frau bewundernd: “Das ist auch eine Leistung: Mit zwei Rädern UND einem Koffer Zug fahren…”
Und dann hab ich noch was von heute:
Als ich vom Einkaufen mit meinem 24" Standard heim gefahren bin, kam von einem älteren Passanten: “Wie ist die Luft da oben?”
Wie ich geantwortet habe könnt ihr euch denken.
Gestern auf der Mesterschaft: ich hatte einen Sattel gewechselt und brachte dann den losen Sattel geschultert wieder zurück.
Ein entgegenkommender: “Dir fehlt da was.”
Ich (nach kurzem umsehen): “Mist, ich hab ein Rad verloren”
Heute kam ich an der Basler Rheinpromenade an einem grillenden Grüppchen vorbei. Ich fuhr zwischen ihnen und dem Grill durch und beigte mich dabei runter, so als würde ich eines der drei fertiggerillten Würstchen vom Rost schnappen wollen. Als ich durch war rief es hinter mir: “Chasch scho ais ho!”
Eine befreundete Nachbarsfamilie fährt auch Einrad. Als sie wieder einmal mit ihren beiden Töchtern zu viert auf Einrädern unterwegs waren, da meinte ein überraschter Passant: “das müssen Schwaben sein!”
Ich habe gestern zusammen mit der ganzen Familie Freunde besucht. Meine Frau ist mit meinem kleinen Sohn mit dem Auto hingefahren, ich zusammen mit meinem Großen mit dem Fahrrad (er)/Einrad (ich). War eine nette 2-Stunden-Tour. Ein paar hundert Meter vor dem Erreichen des Ziels stürmt aus einem Garten eine Frau auf uns zu, wild gestikulierend und rufend. Sie wollte mich darauf aufmerksam machen, daß ein paar Häuser weiter auch ein Einradfahrer wohnt. Was sie natürlich nicht wissen konnte ist, daß ich genau dorthin unterwegs war.
Ich hab gestern Abend jemanden im Krankenhaus besucht und stellte mein Einrad gegenüber vom Pförtnerfenster an einen Pfeiler vom Vordach um es dort anzuschließen. Als ich fertig war, dreht ich mich um und der Pförtner sagte: “Da hast du aber Glück gehabt!” “Wieso?” “Naja, Fahrräder werden hier normalerweise nicht abgestellt - (er betrachtet das Einrad) - aber das ist ja auch keins.”
Endlich mal einer, der es verstanden hat was ein Einrad ist und was ein Fahrrad ist…
Ich hatte dann noch angeboten, es woanders hinzustellen, aber das wollte er nicht. Als ich dann ein paar Stunden später wieder rausgekommen bin, hab ich mich mit ihm noch unterhalten und es hat sich rausgestellt, dass er es auch schonmal mit dem Einradfahren versucht hatte und dass seine Tochter auf fährt. Dann kam noch das Übliche (Bremse, bergab fahren…). Vielleicht kommt er ja mal bei uns am Unisport vorbei
Am Wochenende haben wir einen kleinen Ausflug mit den Hunden gemacht. Einen kleinen Anstieg hoch überholen wir zwei Frauen, die ihre Fahrräder schieben. Sagt die eine zur andern: “Guck mal, die brauchen nur ein Rad”
Heute auf dem bestens asphaltierten Radweg von Vieux Boucaux nach Messanges:
Einer von von vielen Rennradsporttouristen älteren Baujahrs bremste, drehte sich um, schaute mich mit großen Augen an und meinte “zut”.
Heute früh, als ich einen kleinen Trolly ziehend mit Rucksack auf dem Rücken auf meinem 24" zur PH geeinradelt bin (da ich nicht die ganze Zeit Bordsteine rauf und runter fahren wollte und es eine sehr ruhige Straße war, bin ich auf der Straße gefahren) überholt mich von hinten ein Kommillitone auf dem Fahrrad mit den Worten: “Du willst es aber auch wissen, was?”
Vorgestern war ich auch wieder auf dem 24" Standard unterwegs, die Hände gewohnheitsmäßig auf dem Griff ruhend, da überholt mich ein älterer Herr auf dem Fahrrad mit den Worten: “Ja, immer brav am Lenker festhalten”
was ich so in den letzten tagen gehört habe:
“mhm, sportlicher junge”
“da brauchen sie aber nur wenig platz zum parken”
“wie bremst man denn damit” -antwort: “mit den pedalen oder mit der bremse”
Nee, es war nett gemeint, aber ich verzichtete.
