Schlafsack

Hi Leute!

Bin grad eben vom Einrad-Crosswochenende in Bad Nauheim nach Hause gekommen.
Das war was!!! besonders die Nacht-Trail-Aktion!

Naja, auf jeden Fall hab da bei der Heimfahrt leider meinen alten Schlafsack im Zug verlohren.
Und jetzt brauch ich wohl einen neun. Wollt mir sowieso mal was gscheites zulegen, irgendwas muni-taugliches, zum drausen pennen.
Hat irgendwer von euch gute erfahrungen mit seinem Schlafsack?
Bin da irgendwie nicht so der Fachmann.

OK, vielleicht auch etwas OT… sorry!

Grüße
DAvid

Hi,
frag mal Munimann “DER SCHLAFSACKEXPERTE” …

Roland

Hi David,

ist zwar schon off Topic, aber mich interessierts auch…

Ich habe zwar nen Schlafsack, aber der ist “nur” bis -15°C geeignet. Mir ist es schon öfter mal passiert, daß ich Nachts
im freien gelegen bin und mir doch ziemlich kalt wurde.

Wenn hier jemand nen guten Schlafsack empfehlen kann, der sich auch für niedrigere Themperaturen eignet, würde ich mich über nen guten Tip sehr freuen.

Gruß,

Sven

Naaaaa gut.
Als Outdoor “Experte” gibts jetzt nen Crashkurs:

Daß man in einem Schlafsack frieren kann,der bis -15 Grad geht kann mehrere Ursachen haben.
Meistens liegts an der Lagerung!!!
Laßt ihr den Schlafsack in seinem Beutel,verliert er an Isolationskraft,weil auf Dauer die Fasern verkleben.
Also-Schlafsack hinhängen oder unters Bett legen und nicht im Sack lassen.

  1. Windchill :
    Der Wind geht durch fast jeden Schlafsack durch und läßt die Haftwärme,die den Körper wärmen soll,zirkulieren.
    So ist es möglich,daß man bei +15 Grad und 11 Windstärken erfrieren kann!!!
    Größter Fehler ist,sich zu viel an zu ziehen,wenn man schlafen geht.Man schwitzt sich naß und friert dann.

Zum Modell:
Es gibt DAUNE und Kunstfaser.
Daune trocknet sehr schwer und verliert dann an Isolationsvermögen.

Kunstfaser ist für unsere Breitengrade und bei dem Wetter eher zu empfehlen.Sie wärmt sogar naß noch.

Mein Schlafsack ist von AJUNGILAK und besitzt eine wasser abweisende Außenhülle,die aber die Atmungsaktivität einschränkt,.
Ein Schlafsack funktioniert aber nur im SYSTEM:
Isomatte,Schlafsack und Zelt oder Biwak.

Wenn man nicht wie ich 275 Euro für nen guten Schlafsack ausgeben will,kann ich den “Igloo classic” von Ajungilak empfehlen.Kost 99 Euro bei www.globetrotter.de und ne brauchbare Isomatte kostet 12,50 und ist aus Evazote.Als Zelt reicht das günstigste von Aldi wenn ihr im Sommer mal ne Nacht oder zwei draußen pennen wollt.
Persönlich benutze ich lieber einen Biwaksack,den man über den Schlafsack zieht und der vor Regen schützt.
WILD ZELTEN kostet in Deutschland bis 3000 Euro.Draußen übernachten ist straffrei!!!
Ein Biwaksack ist eine Notunterkunft und kein “wildes Zelten”:smiley: :smiley: :smiley:

PS: Einen guten Schlafsack kann man beim Händler im Kühlraum probeschlafen!!!
Wenn ihr öfters draußen schlaft,lohnt sich die investitution auf jeden Fall.Ein Scheiß Schlafsack kann euch den ganzen Urlaub versauen.Unausgeschlafen und halb erfroren läßt es sich nicht gut Muni fahren.
Gruß Oliver

HI HI!

@Bis wieviel Grad geht denn dein Schlafsack?
Und was ist jetzt mit dem Rad???

Wie sind denn die ganz kleinen Schlafsäcke? Ich mein die Platz sparrenden, wollte mir vielleicht einen kaufen, weil meiner zuviel Platz braucht und zum verreisen es echt blöde ist.

Grüße hanna

Naja, er verliert an Loft. Die Fasern werden einfach nur platt gedrückt, verkleben aber nicht. Verkleben tun sie nur durch den Schweiß, den man im Schlafsack lässt, daher ist es ja auch sinnvoll ein Inlett zu benutzen.

Richtig, immer so wenig wie möglich, jedoch so viel wie nötig anziehen.

Dazu:
Daune, pro und contra:

pro:

  • Leicht
  • Trotz geringerem Gewicht trotzdem wärmer als Kufa
  • Meist kleineres Packmaß

contra:

  • Wenn Daune nass wird, besitzt es nur noch 30% der Wärmeleistung.
  • Lange Trockenzeit
  • In Breitengraden wie bei uns nicht zu empfehlen!
  • Teuer

Kunstfaser (Kufa), pro und contra:

pro:

  • Wenn nass, besitzt Kufa immer noch 70% (!) der Wärmeleistung
  • Nicht so anfällig gegen Nässe
  • Günstiger als Daune

contra:

  • Schwerer als Daune
  • Bei kalten Temperaturen (ab -20°C aufwärts) gibt es kaum noch Schlafsäcke mit Kufa-Füllung

Ne, den würde ich nicht nehmen. Es kommt drauf an, was er machen möchte.

  • Bist du auch im Winter unterwegs?
  • Nimmst du ein Zelt mit, oder willst du draußen pennen?
  • Wie oft hast du den Schlafsack in gebrauch?
  • Kufa oder Daune?

Wenn die Fragen geklärt sind, dann kann ich dir auch einen Schlafsacktipp geben.

Ansonsten noch etwas für Daune und Kunstfaser:

Daune:
Die wärmsten Daunen kommen meines Wissens nach aus dem Norden Chinas und anderen kalten Gebieten. Generell werden nur die Daunen von Enten und Gänsen verwendet, wobei die Gänsedaune eine höhere Qualität aufweisen kann. Einen Schlafsack ausschließlich mit Daunen zu füllen ist aber erstmal zu warm, zweitens kann man das nicht bezahlen und letztendlich würde der Schlafsack in sich zusammensacken. Daher kommen Mischungen mit Federn zum Einsatz, die einen stützenden Effekt auf die Daunen haben, somit erhält der Schlafsack seinen isolierenden Loft.
Um die tatsächliche Wärmeleistung schätzen zu können, wird bei einem Schlafsack die sog. Fillpower angegeben. Dieser Messwert ermittelt sich wie folgt: Eine Unze (28g) der Daunen/Federmischung wird für 24 Stunden in einem Meßzylinder zusammengepresst und anschließend wird geprüft wie weit sich die Daunen wieder ausdehnen wenn das Gewicht entfernt wird. Diese Füllkraft wird dann in cubic-inches (1 inch3 = 15.62 cm3) angegeben. Gute Schlafsäcke erreichen Werte von 550, Topmodelle sogar 650.
Im Hinblick auf das Verhältnis von Wärmeleistung gegenüber Gewicht ist die Daune bis heute unschlagbar. Selbst die besten Kunstfaserschlafsäcke wiegen bei vergleichbarer Wärmeleistung deutlich mehr. Leider ist die Daune sehr pflegebedürftig. Sie speichert z.B. recht viel Wasser. Erst mal ist das eine feine Sache, denn dadurch entsteht im Schlafsack ein angenehm trockenes Klima. Gerade in kalten oder feuchten Gebieten wird das jedoch schnell zum Verhängnis - das gespeicherte Wasser kann auf Grund mangelnder Temperatur nicht verdunsten und der Schlafsack wird täglich ein paar hundert Gramm schwerer. Letztendlich kann das soweit führen, dass die Daune so stark “durchtränkt” ist, dass ihre Isolationsfähigkeit stark beeinträchtigt ist. Um eventuell zusätzlicher Feuchtigkeit entgegenzuwirken ist ein wasserdichter Packbeutel Pflicht.

Kunstfaser:
Die Kunstfaserfüllungen bestehen aus langen, sehr dünnen Polyesterfäden verschiedenster Art. Abgesehen von der Vielfalt der Materialien wird der größte Unterschied durch die generelle Beschaffenheit der Fasern bedingt. Polyester an sich ist sehr rau, daher würden sich die Fasern schnell verknoten und der Loft wäre dahin. Um dem zu entgehen werden alle Fasern mit Silikon beschichtet und erhalten so eine glatte Oberfläche. Hier kommt auch schon das erste Qualitätsmerkmal zum Vorschein: Billige Silikonbeschichtungen die schlecht ausgehärtet sind können schon nach der ersten Wäsche nutzlos werden, qualitativ hochwertige vertragen einige Jahre Benutzung.
Bei den Fasern selbst tut sich in der letzten Zeit sehr viel. Waren bis vor wenigen Jahren alle Fasern Vollfasern, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Hohl-, Spiral- und Endlosfasern. Vollfasern kann man sich vereinfacht als Stangen vorstellen: Mehr oder weniger runde Stäbe. Hohlfasern lehnen sich daran an, haben aber keinen massiven Kern sondern beinhalten mehrere Luftkanäle. Spiralfasern kenne ich selbst nur vom Hörensagen, sind wohl Hohlfasern, die wie eine Heizwendel gekräuselt sind. Die letzte mir bekannte Neuerung ist eine Endlosfaser. Diese soll gekräuselt sein, Hohlräume beinhalten und deutlich elastischer und bauschfähiger sein als alles was bisher dagewesen ist. Sie ist unter dem Namen Polyguard 3D im Einsatz.
Kunstfaserschlafsäcke sind (noch?) immer schwerer als Daunenschlafsäcke mit vergleichbarer Wärmeleistung. Allerdings sind sie auch wesentlich robuster. Mag sein, dass rein physikalisch das Schlafklima in den Kunstfasern nicht so trocken ist wie in Daune, ich komme damit aber wunderbar klar. Kunstfasern nehmen fast gar keine Feuchtigkeit auf, daher hat das vom Körper erzeugte Kondenswasser zwei Möglichkeiten: Entweder es bleibt auf dem Körper oder der Kleidung oder es wandert (noch als Dampf) durch den Schlafsack hindurch. Das hat zur Folge, dass der Kunstfaserschlafsack wesentlich unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit ist. Der Loft wird weniger beeinträchtigt und dadurch wärmt ein feuchter KF-Schlafsack noch deutlich besser als ein Daunenmodell. Das Packmaß eines KF-Schlafsacks kann ebenfalls nicht mit Daune mithalten.

Gruß
Finn

insider: GRINS :wink:

:slight_smile: losbrust auch insider

@ muniman
wieso kennst du dich denn so gut mit schlafsäcken aus??

ist ein biwag nicht extrem ungemütlich? Kondenzwasser?
bis wieviel grad kann man denn so im schlafsack übernachten?

kann man den selben schlafsack für drinnen und draußen nehmen? wird es da nicht zu heiß?

Danke
DAvid

Moin!

Bin zwar nicht Oliver, aber egal :wink:

Nö, ein Biwak ist eigentlich ganz OK. Das mit dem Kondenswasser ist etwas, dass du nie 100&ig wegbekommst. Dafür hast du aber ja den Schlafsack um dich herum, der dir Feuchtigkeit (normalerweise) nicht durchlässt.
Am Morgen am besten den Schlafsack und den Biwaksack auf Links drehen auslüften lassen.

Es kommt drauf an, was du für einen Schlafsack hast. Wie ich oben ja schon geschrieben habe, gibt es verschiedene Füllungen im Schlafsack. Es gibt Schlafsäcke, da frierst du ab 5°C, es gibt aber auch welche, da schwitzt du auch noch bei -40°C (!!).
Schau dich mal bei www.globetrotter.de um. Da sind zu den einzelnen Schlafsäcken auch die Komforttemperatur und weitere Infos angegeben

Klar, du kannst einen Schlafsack drinnen und draußen benutzen. Wenn du nun in deiner Bude liegst und es da auch noch 20°C drin sind, wirst du garantiert mit einem Schlafsack der die Komforttemperatur von -15°C hat, schwitzen. Wenn du nun einen Sommerschlafsack hast, der in der Komforttemperatur bei 5°C liegt, wirst du wohl eine angenehme Nacht haben.
Deshalb fragte ich ja auch, was für einen Schlafsack und wofür (Temperaturmäßig) er sein sollte… Werde dir dann natürlich auch einen Tipp geben :slight_smile:

Gruß
Finn

Kondenswasser hast du in fast jedem Zelt.
Biwak is schon ganz geil und nicht so sperrig wie ein Zelt.
Warum ich mich mit Schlafsäcken auskenne?
Bin schon als Kind immer im Wald unterwegs gewesen und für mich gibts bis heute nichts schöneres,als mit meinem Hund und dem Rucksack ne Tour zu machen.
Ich mag das unauffällige übernachten in der Natur an jedem Ort,der mir gefällt und nicht,weil da grade ein Campingplatz mit ätzenden Touris ist.
Gruß Oli4

@David: Die Temperaturangaben kannst du in der Regel knicken.
kannst allenfalls als “Richtwert” betrachten.

Gruß Oli4

Hm? Was meinst du mit “als Richtwert”. Kann man sich nun danach Richten oder nicht?

Nehmen wir zum Beispiel an da würde -25C° stehen?! Ist das möglich?

Ollis berühmte 25 ?

Hi !

Und ich dachte schon die wird hier nicht mehr erwähnt!

Ist so eine Sache. Mal wird der Extremtemperatur angegeben, mal die Komforttemperatur. Bei www.globetrotter.de sind die Werte alle Komforttemperaturen.
Trotzdem kannst du dich nie darauf verlassen, da das Kälteempfinden deines Körpers schwankt. Ist die Luft trocken oder feucht? Herrscht Wind? Hast du vor dem Schlafen noch einmal warm gegessen?
Das sind alles solche Kriterien, die eine Rolle spielen.

Zu Olivers Beitrag unter meinem Namen:

"Kondenswasser hast du in fast jedem Zelt. "

Stimmt nicht. Die neuen Zelte sind doppelwandig. Es bildet sich also KEIN Kondenswasser im Innenzelt. Außerdem ist der Raum eines Zeltes viel größer als der eines Biwaksackes. Weiterhin sind die Belüftungen so gut geworden, dass es (fast) unmöglich ist noch nennenswertes Kondenswasser zu finden.

“Die Temperaturangaben kannst du in der Regel knicken.”

Siehe oben.

Warum ich mich damit auskenne? Ausbildung bei Globetrotter ^^

Gruß
Finn