Sattel "flachgekocht"

Hallo alle miteinander.

Inspiriert durch den Worlds best unicycle seat thread, sowie den Flatfish NNC CF Base thread, habe ich, wie man im The worlds second best unicycle seat thread nachlesen kann auf meinen (M)Unis die Sättel “flach gekocht” und bin mit dem Ergebniss wirklich sehr zufrieden.

Je öfter jetzt ich mit dem 26" Muni unterwegs bin (das Wetter wird immer besser und somit die “Mit dem Hund Gassi geh”-Runden wieder länger; so ca. 10 km, etwa 1 Stunde unterwegs, XC) desto bequemer kommt mir das fahren vor.
Vor dem flachkochen habe ich solche Strecken nur mit mindestens einer Radlerhose zurückgelegt, dazwischen immer wieder alles zurechtrücken etc.
Jetzt fahre ich einfach mit Jeans, Non-Stop (wenn der Hund mitspielt), ohne jegliche Beschwerden, ohne das etwas “falsch liegt” und so.

Ich würde also jedem der etwas handwerkliches Geschick besitzt (und ein Topf hat der groß genug ist) empfehlen diese Art der Modifikation auszuprobieren, sollte es nicht passen kann der Sattel einfach durch neuerliches aufkochen in seine alte Form gebracht werden (Memory Effekt).
Draufgängerische können auch ein Backrohr benutzen, bei Temperaturen über 100°C verliert der Kunststoff sein Gedächtnis.

Was haltet Ihr von der Idee, was habt Ihr selbst schon ausprobiert, welche Vorschläge hättet Ihr noch?

Grüße

Byc

Sicher eine interessante Idee. Ich habe dafür aber kene Notwendigkeit. Ich fahre täglich 13km in Jeans auf einem Standardsattel (KH Street 2009) ohne Probleme, und mit entsprechenden Klamotten fahre ich auch >100km beschwerdefrei (meistens zumindest).

Wo genau soll der Vorteil des flachgekochten Sattels liegen? Die Belastung wird dadurch nicht weniger und auch die Druckstellen dürften sich nicht ändern.

Außerdem habe ich die Befürchtung, daß durch das Kochen Stabilität und Steifheit verloren gehen. Ist aber nur ein Bauchgefühl.

Genau das würde mich auch interessieren. Hat man mehr Flex nach dem Kochen?

Also, mal zu den Vorteilen die mir auffallen (alles im vergleich zu normalen Qu-Ax Standard und Muni Sattel auf Qu-Ax Sattelstütze montiert):

-Keine Notwendigkeit die peripheren Geschlechtsteile im Schritt richtig zu justieren bevor man aufs Einrad steigt, da ist einfach nichts mehr was den Weichteilen ihren Platz streitig macht.

-Keine unangenehmen Druckstellen mehr direkt im Schritt (da wo bei Jeans die ganzen Nähte zusammenkommen) weil der Sattel da nicht mehr draufdrückt.

-Ich sitze jetzt einfach viel angenehmer, habe aber immer noch die selbe Kontrolle (manche mögen die Tatsache das der Griff nun etwas weiter unten ist) und bin einfach froh den Versuch gewagt zu haben.

Habe jetzt zusätzlich zum Sattelstütze ganz nach hinten rücken (was den Sattel leicht nach hinten neigt) noch zwei Beilagscheiben zwischen Stütze und Sattel an den vorderen Schrauben montiert was die Sache noch bequemer macht (ja, irgendwann leist ich mir die verstellbare Stütze von KH).

Der Sattel (also die Qu-Ax zumindest, aber auch Nimbus und KH wie andere im 2nd best unicycle seat thread berichten) verliert nichts an Steifigkeit. Wird er wieder gekocht nimmt er wieder fast seine alte Form an, steckt man ihn ins Backrohr oder nimmt die Heißluftpistole verliert er bei ausreichend starker Erwärmung seine Erinnerung.

Lest einfach mal die Meinung der anderen die NNC oder Ghettto Flat probiert haben in den oben erwähnten Threads uns schaut euch die Bilder an.

Grüße

Byc

mach’s flach

Hallöle Cyc,
habe den englisch-sprachigen Thread durchgelesen und mir heute einen alten - sprich mit Stehschraubbolzen versehenen - KH Freeride flachgelegt.
Das ging, wie schon oft hier beschrieben, problemlos mit einer geringfügigen Restcurvatur. So weit, so gut.
Die Winkeleinstellung der verstellbaren Sattelstütze habe ich zunächst beibehalten und dabei ständig das Gefühl gehabt, ich müsse weiter hintensitzen, sprich, ich saß plötzlich weiter vorne als sonst ohne den erhofften Entlastungseffekt im Schrittbereich zu erzielen. Also Sattelnase mit den Sattelstützenverstellschrauben hochgezogen bis sich wieder eine vertraute Sitzposition ergab, und ich nicht mehr auf den knöchernen Sitzbeinen (was auch nicht sonderlich bequem ist),gefühlt kopflastig r’umgeeiert bin.
Nur ging dabei leider der Benefit der größeren Freiheit im Schambeinbereich gleich auch wieder über Bord, da ich bei leicht vorgebeugtem Oberkörper gleich auf Anschlag Sattelnase unterwegs war.
Erster Anschein: Mit T-Bar und einer gleichzeitigen Abstützungmöglichkeit durch die Arme ist ein positiver Effekt möglicherweise nicht von der Hand zu weisen (was ich heute aber noch nicht ausprobiert habe).
Oder mache ich einen eklatanten Fehler beim Setup?? Mir ist jedenfalls nicht klar, wie ich das beim Muni einstellen soll, um dann auch tatsächlich vom Flachheimer zu profitieren. :thinking:
Hardy

Ich muß natürlich anmerken daß ich eher so Wald-und-Wiesen Querfeldein fahre, nicht so wirklich Muni, im englischsprachigen Thread hat sich Nurse Ben zum Beispiel sehr positiv über die Muni-Eignung des Flachheimers (wenn ich den Namen hier übernehmen darf?) ausgesprochen.
Über das Gefühl weiter hinten sitzen zu wollen/müssen und das Gegenmittel der Sattelwinkelverstellung wurde auch besprochen, aber nie war die Nase des Sattels dann wieder im Weg.
Anfangs hatte ich das Gefühl mir fehle vorn etwas Kontrolle, aber das war nur mein Hirn daß den alten Satteln gewöhnt war, mein Körper hatte die Kontrolle, jetzt ist der Flachheimer für mich der bequemste Sattel den ich hatte (okay, waren ja nur QuAx Standard und Muni).

Grüße

Byc

Hallöle Hardy! :slight_smile:

sapperlot

Uups,
okay war spät gestern, und ich habe noch schnell einen Teller Buchstaben-Nudelsuppe r’eingezogen. Da isses wohl passiert.:o
Aber warum nicht auch mal Grüße nach Freiburg.
Hardy

zwick und zwack

Über das Gefühl weiter hinten sitzen zu wollen/müssen und das Gegenmittel der Sattelwinkelverstellung wurde auch besprochen, aber nie war die Nase des Sattels dann wieder im Weg.

Das habe ich mir alles durchgelesen. Hat aber leider noch nicht zum Durchbruch geführt.

Danke auf jeden Fall mal für die rasche Antwort. Ich werde die nächsten Tage immer mal wieder probieren der positiven Erlebniswelt des Flachheimers näher zu kommen. Denn eigentlich habe ich, aus den vielgenannten männl. Gründen, große Lust auf einen bequemen Sattel. Und noch zum Verständnis, ich fahre zwar u.a. auf einem 26er Muni, bin aber nur im gemäßigten Terrain unterwegs, bzw. beherrsche bisher nur Anforderungen, die mit hartem Muni-Einsatz noch nicht wirklich etwas zu tun haben. Also ein möglicher geringer Kontrollverlust ist noch nicht mein Thema.
Aller gugge ma mol weider…
Hardy

:slight_smile:

ich hab noch n paar kunstoffplatten für lau rumfliegen falls jemand was zum experimentieren braucht.

Hab grad die ersten paar hundert Meter (auf Straße) mit einem KH Fusion Freeride 2012 hinter mir (bis auf Reifen, Felge, Speichen, Kurbeln ist mein 36" schon da) und versteh Euch jetzt etwas besser. Der ist ja wirklich bequem, denke aber trotzdem daß ich den auch flachkochen werde (hab mich jetzt schon so an die geringere Krümmung gewöhnt) kann ich aber erst nach längerer Testfahrt sagen. Jetzt bin ich erst mal positiv von der Bequemlichkeit des KH überrascht, und werd mit der verstellbaren Sattelstütze noch ein bißchen spielen (hab ich um 20 cm kürzen müssen für den KH36 Rahmen mit 150er Kurbeln, für 167 müsste ich wahrscheinlich auch den Rahmen kürzen :astonished: )

Grüße

Byc

Hab nun des 26" Rad wieder in den Nimbus Rahmen eingebaut und mit meinem flachen Qu-Ax ein paar Runden gedreht. Meiner bescheidenen Meinung nach ist zwar die KH Fusion Freeride Polsterung um einiges besser, die flache Form aber immer noch viel angenehmer als die ganz krumme.

Also ging es mal wieder ans kochen.

Man nehme:

1 Sattel KH Fusion Freeride,

entferne die Schale und den Kern (Kern zerlegen),

bereite eine Form für den Kern (inkl. KH Sttelstützenpberteil),

koche den Kern etwa eine halbe Stunde in siedendem Wasser,

und spanne das ganze über Nacht in den Schraubstock.

Am nächsten Morgen wieder ausspannen,

die Löcher an die geradegebogene, interne Platte anpassen (ebenso die Löcher des vorderen Kantenschutzes) und Verstärkungsplatte anpassen (kürzen, 2 neue Löcher, etwas gerader biegen, verkehrt montieren)

Schauen ob alles passt (und erkennen das der Sattel sich etwas zurückgebogen hat)

und alles wieder zusammensetzen.

Grüße

Byc

Und immer auf die Haare achten :stuck_out_tongue:

Ja, daneben steht eine Bandschleifmaschine und da müssen natürlich alle vom Gesetzgeber verlangten Warnhinweise angebracht sein (Werkstatt in der Firma).
Die einzigen Haare die mir noch wachsen werd ich aber wohl kaum jemals in die Nähe rotierender Maschinenteile bringen.

Grüße

Byc

Same here :roll_eyes:

Ratet mal was Kris Holm demnächst auf den Markt wirft.

Einen flachen Sattel (aus neuem Material und mit neuem Neigungsverstellungsdingsbums).

Grüße

Byc

Ja, und ich kanns jetzt schon kaum erwarten …
Hab schon überlegt, ob ich mir noch einen KH Fusion Freeride gönne zum Flachkochen, aber jetzt wart ich gespannt auf den neuen flachen Sattel.
Laut Kris soll er sowohl weniger horizontale Krümmung haben als auch weniger Taille und somit mehr an einen MTB-Sattel erinnern … es wird spannend … im Juni könnte es soweit sein …