Saisonplanung - Wann melde ich mich an?

Noch stehen nicht alle Veranstaltungen für dieses Jahr fest, aber wie sich unschwer erkennen lässt, sind schon eine ganze Menge Events geplant. Und die Liste füllt sich weiter. Bei vielen Veranstaltungen ist auch die Anmeldung schon eröffnet.

Nun stellt sich wie jedes Jahr die Frage: Melde ich mich an, und wenn ja, wann?

Sind wir doch mal ehrlich. Bis zu den meisten Events ist es doch noch ewig hin. Ist ja noch nicht mal der Frühling so richtig losgegangen. Da weiß ich doch jetzt auch noch nicht, wie sich bei mir der Sommer gestalten wird. Hab ich da überhaupt Zeit? Bis jetzt steht an dem Tag ja nichts anderes an, aber ob das so bleibt? Kann man nie wissen. Ich schau liebererst einmal, bis wann man sich eigentlich anmelden kann. Ach so, bis eine Woche vor Start. Na wer sagt’s denn! Da muss ich mir doch jetzt noch keinen Kopf machen. Das entscheid‘ ich dann einfach in eine Woche vor’m Event spontan ob ich mitmache oder nicht. Bis dahin weiß ich wenigstens auch, wer noch so dabei ist. Da wär‘ ich ja schön blöd, wenn ich mich jetzt schon anmelde. An Ende hätte ich womöglich die Startgebühr um sonst bezahlt.

Startgebühr um sonst gezahlt?

Wirklich? Habe ich wirklich keinen persönlichen Nutzen vom gezahlten Startgeld, wenn ich doch nicht am Event teilnehmen kann? Bei Großveranstaltungen von Veranstaltern mit reichlichem finanziellen Background (wo absehbar ist, dass die Veranstaltung eh Teilnehmer in Unmengen und an Ende ein dickes finanzielles Plus haben wird) da mag das durchaus stimmen. Aber: haben wir denn solche Veranstaltungen in der Einradszene?

Wer organisiert und finanziert eigentlich unsere Einradveranstaltungen? Meist sind das Einradfahrer wie du und ich. Alles passiert ehrenamtlich. Die Organisatoren verdienen meist keinen Cent und tragen das volle Risiko. Denn: während bei Großveranstaltungen finanzkräftige Agenturen dahinter stehen, die als GmbH nur beschränkt haften und das finanzielle Risiko problemlos handeln können, haften unsere Organisatoren meist mit ihrem Privatvermögen. Sportstätten, Unterkünfte und Dienstleiter (Zeitmessung, etc.) müssen gebucht und oft im Voraus bezahlt werden. Das geschieht meist aus eigener Tasche. Die Veranstaltungskosten werden dann auf eine zu erwartende Teilnehmerzahl umgelegt und somit eine Startgebühr pro Person ermittelt. Wird diese Teilnehmerzahl nicht erreicht, macht der Organisator miese und bleibt auf den Kosten sitzen.

Wer eine solche Erfahrung gemacht hat, wird nicht unbedingt so schnell wieder eine derartige Veranstaltung organisieren wollen. Zumal ja auch meist zum finanziellen Aspekt noch ein ganzer Batzen an Arbeit dazu kommt (Organisationsplanung, Ausschreibung, Durchführung, Auswertung, Nachbereitung, …). Und wer wird das Event nächstes Jahr auszurichten wenn man weiß, dass der diesjährige Organisator auf einem dicken Minus sitzen geblieben ist?

Mit Beträgen zwischen 5 und 30 Euro sind die meisten unserer Veranstaltungen vergleichsweise preiswert. Wenn ich mich angemeldet habe und dann doch nicht teilnehmen kann, ist das also ein relativ geringer Verlust für mich. Und: umsonst bezahlt habe ich es bei weitem nicht. Denn mit meinem Beitrag sichere ich die Durchführung dieses Events sowie folgender Veranstaltungen ab. Anmelden lohnt sich also!

Und wann melde ich mich nun an?

Sicher: es kann immer etwas dazwischen kommen. Aber wenn ich bis jetzt an diesem Termin Zeit habe, dann melde ich mich auch möglichst zeitnah an. Und genau das solltet auch ihr tun!

Wenn der Veranstaltungstermin immer näher rückt, sich die Anmeldeliste aber nicht füllen will, da kann man als Veranstalter schon einmal nervös werden. Und wenn die Buchung der Sportstätte noch ein paar Tage ohne Kosten storniert werden kann, die Startliste aber noch weit davon entfernt ist voll genug zu sein? Dann kann man es niemandem übel nehmen, wenn er die Reißleine zieht und die Veranstaltung absagt. Und es wäre nicht das erste mal, dass dieser Schritt gegangen werden muss. Typischer Weise kommen nach der offiziellen Absage dann aber von hier und da die Rufe: „Och, das ist aber schade, ich wär‘ bestimmt noch gekommen.“ Ja nee, is klar. Und warum hast du dich dann nicht angemeldet?

Dieser in den letzten Jahren verstärkt auftretende Trend sich alles bis zur letzten Minute offen halten zu wollen und sich erst kurz vor knapp für oder gegen eine Teilnahme zu entscheiden hat im Vergangenen Jahr schon zu Veranstaltungsabsagen geführt und wird weitere Veranstaltungen bedrohen, wenn sich nichts daran ändert.

Unschön ist es auch, wenn sich Fahrer die Mühe machen, bei Lauf- oder Radsportveranstaltungen eine Teilnahme von Einradfahrern zu erwirken. Da braucht man manchmal einiges an Überredungskünsten. Da berichtet man dann vom großen Interesse in der Einradszene und wie viele Einradfahrer denn da kommen könnten und warum und weshalb der Veranstalter denn eine Teilnahme der Einradfahrer ermöglichen sollte. Wenn sich dann aber alle Startlisten füllen, nur nicht die der Einradfahrer wird’s peinlich. Ob man da im nächsten Jahr noch einmal anfragen braucht?

Also: tut euch und den Veranstaltern (die oft sogar zu eurem erweiterten Freundeskreis zählen) den Gefallen und überlegt euch zeitig in der Saison an welchen Veranstaltungen ihr teilnehmen wollt. Und sobald die Anmeldung dann eröffnet ist: meldet euch auch zeitnah an. Damit sichert ihr nicht nur die Durchführung dieses Events, sondern auch, dass es dieses Event in den Folgejahren wieder geben wird. Außerdem: je eher feststeht wer alles dabei ist, desto besser kann man planen; nicht nur auf Seiten des Veranstalters um ein möglichst optimales Event auf die Beine zu stellen, sondern auch auf Seiten der Teilnehmer, um möglicherweise eine gemeinsame Anreise oder Unterkunft zu planen.

Volle Zustimmung. Trotzdem ein Tip an die Veranstalter: schließt doch die Anmeldung etwas eher. Das senkt das Risiko und damit den Streßpegel. Falls dann tatsächlich noch Plätze frei sein sollten, könnt ihr Nachzügler ja immer noch reinlassen.
Oder motiviert wenigstens zu einer frühzeitigen Anmeldung. Z.B. indem die Teilnahmegebühr umso teurer wird, je später man sich anmeldet.

Ebenfalls volle Zustimmung. Häufig ist ja bei einer spontanen Nichtteilnahme auch die Weitergabe des Startplatzes oder sogar eine Erstattung noch möglich. Den Tipp an die Veranstalter finde ich auch gut.

Danke für den Input!
Als Veranstalter des “elsbet” schliesse ich mich Eric gerne an!

Das mit dem Anmeldeschluss früher zu machen ist in der Praxis ziemlich schwer, bzw. ich bin da zuwenig konsequent.
Auch deshalb sind wir bei der letzten Durchführung auf den Campingplatz ausgewichen (statt Hütte), weil wir da viel flexibler sind und mit der Teilnehmer/-innenzahl nach oben praktisch nicht begrenzt sind.

Jedenfalls zur Planung: elsbet 2018 an Pfingsten!