Heute habe ich seit langem wieder mal eine Uphill/ Downhill Tour gemacht.
Beim Bergauffahren auf der Teerstrasse hatte ich einen relativ hohen Luftdruck im Reifen, damit es gut rollt.
Oben angekommen senke ich jeweil den Luftdruck so weit ab, dass es schön federt, ich schätze es war so um 1 Bar.
Was ich bemerke ist, dass ich dann während der Fahrt ins Tal immer mehr Luft verliere, der Reifen wird dann immer ein bisschen schwammiger und instabiler.
Nun ich fahre ja schon viele Jahre Einrad und habe das nun schon X mal erlebt, mit den unterschiedlichsten Reifen.
Pumpt man wieder härter geht keine Luft mehr verloren.
Mein Erklärungsversuch: Das Autoventil wird bei niedrigem Luftdruck undicht, bei Passagen wo der Reifen richtig schön federt, verliert es beim ausfedern Luft, da zu wenig Innendruck das Ventil schliesst. Je mehr der Reifen diese Federbewegung macht, desto mehr Luft wird verloren.
Wie gesagt nur eine Idee
Kennt jemand diesen Effekt ?
Als Lösung kommt mir nur eine Ventilkappe mit Dichtung in den Sinn oder die SV- Ventile, die man ja mechanisch schliesst.
Habe ich einen massiven Denkfehler? Liegt das nicht einfach am relativen Luftdruckunterschied?
Denn das kennen wir doch auch bei anderen luftdichten Behältern (Wasserflasche, Sonnencreme…): Oben auf dem Berg gibt’s (relativen) Überdruck, unten (relativen) Unterdruck. Gerade weil die Behälter dicht sind.
Ich würde also erst einmal den billigen Test fahren: Unten den Reifendruck messen. Hochfahren, keine Luft ablassen, sondern unverändert abfahren. Unten noch einmal messen, ob sich der Reifendruck überhaupt nennenswert verändert hat. (Bei Bedarf, also falls überhaupt ein Unterschied feststellbar ist: Wiederholen mit einer vergleichbaren Tour auf anderer Höhe. Wenn wirklich das Ventil aufgrund der Höhe undicht wird, sollten diese Messungen anders verlaufen. Wenn sie gleich ausgehen, ist einfach nur das Ventil als solches undicht, unabhängig von Höhe und Luftdruck.)
Aber wie gesagt, vielleicht habe ich ja einen Denkfehler…
Also ich will ja Luft ablassen, da ich über Naturwege den Berg runterfahre
Hart gepumpt geht das nicht.
Ich weiss wohl was Du meinst, der Luftdruck in hPa ist unten grösser als oben. Interessanter Ansatz.
Es ist aber so, dass der Reifen dann wirklich Luft verliert. Es gab auch schon, dass er dann über Nacht vollkommen platt wurde. Ich konnte ihn aber am nächsten tag wieder hart aufpumpen und die Luft blieb drin.
Ich tippe daher auf fehlenden Gegendruck und das Ventil schliesst nicht mehr richtig. Vermutlich geht es auf wenn der Reifen so richtig schaukelt und federt.
Nun ich habe mir mal jetzt gedichtete Ventilkappen bestellt, die es im Autobereich gibt. Vielleicht wird es ja besser.
Gut möglich, dass verschiedene Hersteller unterschiedlich gute Ventile haben. Getestet habe ich es mit dem Schwalbe Freeride Schlauch. Wie es mit anderen Marken ist kann ich nicht sagen.
Hier finden Sie einige Tipps und Infos über den Zusammenhang zwischen der Höhe und dem Luftdruck
Der atmosphärische Druck hängt von der Höhe ab. Je höher wir kommen, desto geringer ist der Luftdruck.
Wenn Sie 2.4 bar in Ihre Reifen pumpen wird der Druck mit der Höhe erhöhen.
In der Höhe sinkt der Luftdruckt. Dort wird die Luft kälter.
Als Gas hängt die Luft vom folgenden physikalischen Gesetz ab. Wenn die Temperatur sinkt, komprimiert sich das Gasvolumen. Dies führt zur Senkung des Drucks.
Je niedriger die Umgebungstemperatur, desto geringer wird der Reifendruck.
Diese beiden Phänomene - Steigerung des Luftdrucks und Senkung des Luftdrucks (wegen der Kühlung der Luft)- kompensieren sich gegenseitig.
Die gedichtete Ventilkappe kann auch nach hinten losgehen. Wenn sie wirklich 100% dicht ist, dann funktioniert sie natürlich, weil dann das eigentliche Ventil schnurzpiepegal wird. Allerdings baut sich dann außerhalb des Ventils (innerhalb der Kappe) ein Druck auf der dazu führt, dass der Differenzdruck am Ventil (und nur über den dichtet es ja) noch geringer wird. Das Ventil wirkt dann noch weniger. Und wenn die Kappe eben nicht zu 100% dicht ist, hast du weiterhin Luftverlust, vielleicht sogar mehr als ohne.
Manchmal ist probieren besser als studieren. Wenn ich es getestet habe, schreibe ich es hier rein.
Was ich mich aber frage: Bin ich wirklich der Einzige der mit diesem Effekt zu kämpfen hat ? Es ist ja nicht so, dass es nur einmal aufgetreten ist, sondern immer wieder.
Daraus folgere ich, dass es ein allgemeines Problem ist, das viele kennen sollten ?
Ich fahre meine fatties immer mit sehr wenig Luft.
Genau kann ich es nicht sagen aber die Standpumpe zeigt ca 0,8bar an. Ist bestimmt ein Schätzeisen.
Luft verlieren die Reifen/Ventile nicht. Auch der mit Autoventil nicht. Sehr empfindlich reagieren die Räder auf Temperaturunterschiede. Was zuhause bei 20°C ok ist, wird draußen bei 0 nach kurzer Zeit umfahrbar.
Andersrum das Rad bei einer Pause schön in der Sonne ist plötzlich brett hart.
Höhenunterschiede umd damit der Luftdruck in der Umgebung scheint mir auch plausibel. Nur gibts bei uns
nicht so die Höhen.
Vlt. einfach mal den Schlauch von einem anderen Hersteller kaufen.
Haben Autoventile nicht auch eine mech. Feder?
Autoventile funktionieren i.d.R. dadurch, dass sich die Abdichtung durch die Addition der Kräfte einer Feder und des inneren Luftdruckes sozusagen mit doppelter Kraft erfolgt.
ABER: Welcher der beiden Faktoren der stärkere/wichtigere ist, sei mal dahingestellt.
Ich tippe eher auf die Feder. (Schon mal versucht, einen leeren Schlauch mit Autoventil aufzupumpen ohne das spezielle Anschlussstück zu verwenden, welches den Nippel im Ventil reindrückt?!?)
Die erwähnten abgedichteten Ventilkappen für Autos und Motorräder haben ihren Ursprung darin, dass der Nippel bei hohen Geschwindigkeiten durch die Fliehkraft nach aussen (also ins Ventil rein) gedrückt werden, was dazu führt, dass der Reifen Luft verliert.
Aber solche Geschwindigkeiten erreicht man i.d.R. nicht mit dem Einrad.