Konditionelle Trainingsmethoden

Hallo,

ich hatte für das Fach Trainingswissenschaften einen Trainingsplan fürs Einradfahren entworfen (Gruppenkür) - bald online. Dabei ging es auch um die Konditionellen Trainingsmethoden. Mein Dozent meinte danach zu mir, mit diesem Thema könne ich mich nochmal intensiver beschäftigen, um hier noch bessere Ausarbeitungen fürs Einradfahren treffen zu können. Da steh ich nun ich Thor. Mich interessiert, was ihr - für euch selbst oder mit eurer Gruppe - an konditionellen Trainingsmethoden ausübt, primär die, mit dem Einrad selbst.

Nochmal zur Erinnerung, die Aufgliederung der Kondition

Ausdauer

  • Stoffwechsel (aerob, anaerob)
  • Muskulatur (allgemein, lokal)
  • Arbeitsweise (dynamisch, statisch)
  • Zeitlich (kurz, lang, mittel)

Kraft

  • Maximalkraft
  • Submaximalkraft
  • Kraftausdauer
  • Reaktivkraft

Schnelligkeit

  • Elementar (Reaktion-, Frequenz-, Aktion-/Sequenzschnelligkeit)
  • Komplex (Maximale Schnelligkeitsausdauer-zyklisch, Kraft-Schnelligkeitsausdauer/Schnellkraftausdauer-azyklisch, Kraftschnelligkeit/Sprintkraft)

Beweglichkeit

  • allgemein, spezifisch

  • statisch, dynamisch

  • aktiv, passiv

  • snap -

Mit dem belegten Fach, hat sich bei mir auch ein Katalog angesammelt mit Trainingsmethoden (meist für “herkömmliche” Sportarten). Teils lassen sich diese Übungen auf das Einrad transferieren, meistens weniger. Es ist doch dort schon etwas anderes, wenn es um die Sportartspezifizität geht. Manche Dinge lassen sich ja auch Kombinieren: Am Anfang des Trainings dehnen und dabei Halteübungen (eigenes Körpergewicht -> Kraftausdauer, wieder ohne Einrad) mit einfließen lassen.

Mich interessiert nun, was ihr da macht, ich geb mal ein paar Fragen mit auf den Weg:
Welche Übungen macht ihr mit dem Einrad?
Wo würdet ihr diese Übung zu meiner schematischen Übersicht eingliedern?
Was erwartet ihr selbst von eurer Übung?
Was bringt euch die Übung?
Wie oft macht ihr diese Übung?
Warum macht ihr diese Übung und keine andere?
Reflektiert ein wenig selbst.

Vielen Dank
gossi

Hallo.

Wirklich ein sehr interessanter Thread, auch für mich. habe jetzt mit dem Muni fahren begonnen und arbeite gerade an meiner Kondition. Also zuerst mal zu deinen Fragen:

Welche Übungen macht ihr mit dem Einrad?

Übung 1: Ich gehe wenn möglich ca. 3 mal die Woche mit dem 24er Muni eine lange Strecke fahren (Dauer ca. 2 Stunden) mit einem Puls bis höchstens 75.

Übung 2: Ich gehe öfter mit FritzderBastler eine Runde fahren, da fahren wir dann zwischen 2 und 3 Stunden quer durch den Wald. Ich würde diese Methode als Fartspiel am Einrad bezeichnen, da Fritz Konditionell schon sehr weit ist, sind diese Ausfahrten immer sehr anstrengend/fordernd für mich. Da geht der Puls sicher schonmal bis knapp vorm Maximalpuls rauf und die Beine brennen dann richtig schön (Laktat?)

Wo würdet ihr diese Übung zu meiner schematischen Übersicht eingliedern?

Übung 1: Stoffwechsel (aerob, anaerob), hier trainiere ich meistens im “GA1” Bereich vom Radsport, der Unterschied zum Radsport ist die Trittfrequenz, die in diesem Pulsbereich bei mir am Einrad noch niedriger ist als die vorgeschlagenen 90-100 Umdrehungen/min.

Übung 2: Ist eigentlich ein langes Intervalltraining für mich, da immer Anstrengende Phasen (meist bergaug) mit “Erholungsphasen” (gerade bis Bergab) abwechseln. Ich würde das im Bereich der Kraftausdauer sehen.

Was erwartet ihr selbst von eurer Übung?

Übung 1: Ökonomisierung des Stoffwechsels, Gewöhnung an die Bewegung des Einradfahrens, Verbesserung der Grundlagenausdauer, Körperfettreduktion.

Übung 2: Gewöhnung an hohe Belastung, Verbesserung der Laktattoleranz.

Was bringt euch die Übung?

Übung 1: Spaß und eine bessere Grundlagenausdauer :slight_smile:
Übung 2: Spaß und einen Muskelkater am nächsten Tag :wink:

Wie oft macht ihr diese Übung?
Übung 1: 2-3 mal pro Woche
Übung 2: meist 1 mal pro Woche

Warum macht ihr diese Übung und keine andere?
Übung 1: da ich meinen Körper an die Belastungen des Einradfahrens gewöhnen muss, ich denke ich bin noch nicht so weit härtere Trainingsmethoden in Angriff zu nehmen.

Reflektiert ein wenig selbst: meine Grundlagenausdauer hat sich schon ziemlich verbessert, woran es mir noch mangelt ist die Fähigkeit eine sehr hohe einradtypische Trittfrequenz länger durchzuhalten, wahrscheinlich müsste ich öfter Intervalleinheiten mit hoher Intensität einbauen um mich daran zu gewöhnen.

Um meine Leistung noch zu Verbessern wäre es sicher auch sinnvoll ohne Einrad Krafteinheiten einzulegen aber dazu kann ich mich noch nicht motivieren, es macht mir mit Einrad einfach zu viel Spaß :slight_smile:

so ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter “helfen”, ich freue mich auch auf weitere Einträge um davon zu lernen.

Grüße Alex

Hallo,

Meine Mädels und Jungs spielen ja alle auch Einradhockey, die eisten von ihnen sogar hauptsächlich. Hockey fördert die Kondition von ganz alleien, da in einem Spiel nun mal bis zu 20min ohne Pause gespielt wird. Dabei ist man eigentlich auch ständig im vollen Einsatz.
Das Problem ist man muss schon ganz gut auf dem Einrad fahren können.
Als Kondizionstraining für eine Gruppenkür-Gruppe kann ich mir das sogar gut vorstellen.

  1. Kürfahrer fahren oft besser Einrad als Hockeyspieler
  2. Eine Kür dauert halt nur 6 min., da wird man bei einem 15-20min, Spiel schon ordenlich ins schwitzen kommen.
  3. Es könnte halt unterhaltsamer sein als 5km mit dem 24" Rad durch die Gegend zu fahren.

Kürfahrer haben meiner Meinung nach die schlechteste Kondition unter den Einradfahrern! Wenn ich einen Trick über ist der halt nach max. 5sec. vorbei.
Ich hatte vor 3 Wochen zufällig das vergnügen und musste bei einer Gruppenkür für die DM den Ersatzfahrer spielen. Aus beobachtungen weiß ich das die Fahrer immer jammern wie anstengend das ist. Ist ja auch klar. 6min. am Stück voll power, das oist für Freestyler ja das härteste was passieren kann. Also ich fand das Training nicht wirklich anstrengend. :slight_smile:

Im Sommer biete ich meinen Kids aber auch noch zusätzlich Konditionstraining an. Da gehen wir dann immer 1h draußen fahren. Keine Kaffeefahrt!!!
Dabei mache ich dann immer verschiedenen Fahrtenspiele, damit es nicht zu langweilig wird. Sobald sie anfangen zu quatschen ist das immer ein Zeichen für zuviel Luft und ich erhöhe das Tempo. :wink:
An manchen Tagen fördere ich mehr die Kraft, dann gehen wir von der ebenen Strecke weg und fahren viel Berg auf. Dafür dann insgesammt weniger.

der sache mitn hockey kann ich nur zustimmen, ich mach fast nix anders :smiley:

also ich fahr straßenrennrad und hab von daher meine hauptsächliche ausdauer. ist aber nicht jedermans sache
a.) das zweiradfahren überhaupt und
b.) zwei, drei (- vier) Stunden nur die Staße zusehn und freiwillig nen berg hochfahren

dazu spiel ich hockey. insgesamt ergänzt sich das ganze prima: antritt, hohe trittfrequenz und “rundertritt” hab ich vom hockey. Und die Ausdauer und Muskulaturtraining hab ich beim Rennradeln.

Ansonsten kann ich nicht mehr viel sagen, nur das beim hockey der puls oft am anschlag ist und die beine ok und beim fahrradfahren der puls ok ist und die ermüdung der beine einfach durch die höhenmeter bzw. die länge der fahrt kommt.

Ich bin jetzt schon etwas länger im Fitness Studio und hatte mich auch schon gefragt ob das was dafür bringt oder man irgendwelche speziallen Übungen für bestimmte Muskelgruppen machen könnte… ich mache allerdings Krafttraining und kein ausdauer. Vielleicht sollte ich mal, bin nach ner kleinen Trial Line schon total am Ende:D:D

Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Damit die Betrachtung in eine Richtung laufen kann, muss hierfür nochwas hinzugefügt werden, nämlich die entsprechenden konditionellen Bedingungen für eine Disziplin. Nehmen wir mal die 3 genannten: Distance, Hockey, Freestyle.

Distance: Vornehmlich Aerobe Ausdauer, Frequenzschnelligkeit
Hockey: Anaerobe-Aerobe Ausdauer, Reaktionsschnelligkeit, Schnelligkeitsausdauer, Schnellkraft
Freestyle: Anaerob, Reaktionsschnelligkeit, Schnellkraft ;), hier ist ja vorrangig Technik Training

Je nach Disziplin trainiere ich ja entsprechend anders, meine Mädels lasse ich keine 2 Stunden durchn Wald fahren - eher Tricks üben. Daraus ergeben sich ja dann verschiedene Übungen. Ein Beispiel:

Zur Schnellkraft gehört die Reaktivkraft. Die lässt sich über Drop-Jumps üben (hab ich damals schnell nachgelesen in meiner Sammlung). Bedeutet, man steht auf einer Erhöhung (etwa 30-40cm). Lässt sich von dort auf den Boden fallen und springt direkt wieder hoch (heiße Herdplatte). Kontaktzeit sowohl Boden als auch Erhöhung sind sehr sehr winzig, die auf dem Kasten noch minimal länger als auf dem Kasten, das herunterfallen ist die Erholungszeit. Neben der Reaktivkraft trainieren die Drop-Jumps auch noch die Reaktionsschnelligkeit (azyklisch). Damit hatte ich schonmal eine Übung, die für mehrere konditionelle Fähigkeiten zu nutzen war. Der Transfer aufs Einrad:
Drop-Jumps ins Wheel-Hopping mit 3-4 Zwischenhüpfer. Davon 4-6 Stück (weil das Einrad auch 50cm Höhe hat, 20"), statts den vorgegebenen 6-8;10 (da streiten sich die Quellen :D). Nebenbei hatte das ganze auch noch den Effekt, dass man sicher ins Wheel-Hopping kommt vom Boden aus :wink: Also Technik-Training direkt mit inbegriffen. Das ganze jeden Sonntag gemacht (1x Woche).

Das war jetzt mal ein Beispiel von mir. Nun, dass das eigentliche Ausüben der Sportart die geforderte Kondition in gewisser Weise schult ist ja klar. Wie sieht es aber hier dann mit Ergänzungen aus, bestimmten Methoden. Wennde jetzt nen Marathon fährst, wirst du nicht tägl. 40km fahren (Anmerkung: Marathon-Läufer schaffen in der Woche so 180km). Ein Kugelstoßer wird nicht jedes Training nur sein Kugel stoßen (das hält der nicht durch, das weiß ich grad aus eigener Erfahrung :D), sondern nebenher spezielles Krafttraining machen.

Wir haben also verschiedene Methoden, die bestimmte konditionelle Fähigkeiten trainieren, die sich auch wiederum in verschiedene Trainingsbereiche eingliedern lassen. Hat der Alex oben echt schön gemacht, ich übernehm mal sein Beispiel:

Konditionelle Fähigkeit: Ausdauer (Aerober Stoffwechsel)
Bereich: GA1 (Grundlagenausdauer 1)
Methode: Dauermethode
Effekte: Ausbildung GA1, Verbesserung des Fettstoffwechsels

So stehts bei mir in den Unterlagen - und das ganze auf dem Einrad. Sowas ergibt ein schönes Package - die möchte ich sammeln.

Wie siehts sonst noch aus, was benutzt ihr da noch für Methoden - wie konsistent seid ihr dabei?

Alex: Willst du auch noch andere Methoden mal machen? Welche?
Jan: Lässt du deine Hockeyspieler auch mal Freestylen? :wink: Wie trainierst du für den Marathon - und warum so?

Welche Probleme gibt es beim Einradfahren, betrachtet man diverse konditionelle Fähigkeiten. Ich stell mir das gerade beim Treten schwierig vor (Frequenzschnelligkeit). Da lässt sich sichermal in den Radsport rüberschielen, was die dort für Trainingsmethoden haben. Der Alex hat es ja oben schon erwähnt mit Umdrehungen/min. Ich kenne mich dort nicht aus, umso mehr interessiert es mich eigentlich. Sowas muss ja wieder auf das Einradfahren angepasst werden, sowie Radgröße/Kurbellänge. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt es ja nicht -_-. Auch aus der Leichtathletik kann man sich hier Methoden herziehen und transferieren. Wo glaubt ihr sind da Probleme? Wo muss man was untersuchen? Wo kann man aus der Trainingslehre in die Trainingslehre investieren?

Ou man, ich steck wieder alles in einen riesigen langen Text. Danke fürs lesen bis hier unten.

und dann gleich doppelt -_-

Hallo Gossi,

dein Thema finde ich echt mal wieder interessant. Jeder kann sich denken warum :wink:

Also einige meiner Hockeyspieler fahren auch Freestyle. Das bringt bei uns den umgekehrten Effekt wie den Freestylern das Hockeytraining.

Freestyler können gut fahren und sich auf dem Rad halten, wenn sie das aber länger als 6min. machen müssen wird es für sie sehr anstrengend.

Hockeyspieler steingen für unter 12 min. gar nicht erst auf, sind aber fahrtechnisch gesehen den Freestylern unterlegen. Ihnen bring das Freestyletraining Sicherheit und ein besseres Gefühl für das Einrad.

Das konnte ich in meiner Gruppe sehr gut beobachen. Ich hatte eMädel das ist beim Hockey ständig abgestiegen ohne das ein anderer Spieler beteiligt war und sie eigentlich sehr gut fährt. Seit dem sie auch freestylt, hat sich ihre Sicherheit beim Hockey stark verbessert.

Jetzt zur Langstrecke:
Ich fahre die 40km vor dem Marathon höchsten 2 mal. Dazu kommen dann vielleicht noch drei Einheiten über 30-35km.
Der Rest liegt zwischen 18 und 24km.
Einen richtigen Trainingsplan habe ich leider nicht.
Ich fahre im Moment 3 Mal die Woche mit dem Schlumpf und spiele 1-2 Mal 2h Hockey.
Da ich im Moment das Gefühl habe, das mir noch die Kraft fehlt um das Schlumpf 42km lang mit 28km/h zu treten, fahre ich zur zeit langsamer aber dafür Bergauf.

Über meinen Puls kann ich dir dabei nichts sagen. Früher bin ich fast nur mit Uhr gefahren. Heute ist mir das egal. Ich bin noch nicht in dem gefährdetem Alter und vertrete die Meinung das ich schon merke, wenn es mir schlecht geht.
Das fängt immer dann an, wenn die Straße anfängt zu verschwimmen. Hatte ich dieses Jahr aber noch nicht. :smiley:

Hallo.

Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass Einradhockey sehr gut für die Kondition ist. Was bei Einradhockey denke ich gut ist, ist, dass Aufgrund der Freude am spielen die Anstrengung nicht wirklich als so Anstrengend empfunden wird wie sie wirklich ist.

Wegen den Trainingsbereichen vom Fahrrad habe ich Trainingslektüre daheim, hier ist ein Auschnitt aus dem Buch “Mountainbike Marathon” (von Christoph Listmann):


Man unterscheidet verschiedene Trainingsbereiche:

Grundlagenausdauer 1 (GA1): Das Basistraining, Fundament für alle Leistungen
Ziel: Ökonomisierung des Stoffwechsels, Verbesserung der Nutzung körpereigener Fette zur Energiegewinnung, Schaffung einer Grundlage für intensivere Trainingsformen
Pulsbereich: 60-75% vom Maximalpuls (man kann sich locker unterhalten)
Trittfrequenz: 80-100 U/min
Laktat: nicht über 2mmol/l (keine Übersäuerung der Muskeln)

Grundlagenausdauer 2 (GA2): Hier geht es schon etwas mehr zur Sache
Ziel: weitere Ökonomisierung der Organsysteme durch intensivere Trainingsformen, Verbesserung der Fett- und Kohlenhydratverbrennung (Mischstoffwechsel)
Pulsbereich: 75-85% vom Maximalpuls (nur knappe Sätze möglich)
Trittfrequenz: 80-110 U/min
Laktat: bis 2-3 mmol/l, an Bergkuppen kurzzeitig bis zu 4 mmol/l (das brennt schon in den Beinen)

Kraftausdauer (K3, Kraft mit Rad/KmR): Ohne Power kein Spaß am Berg
Ziel: Erhöhung des Kraftpotenzials über einen längeren Belastungszeitraum
Pulsbereich: 70-85% vom Maximalpuls (hier muss man schon richtig schnaufen)
Trittfrequenz: 40-80 U/min, dabei auf korrekten Tritt und ruhigen Oberkörper achten
Laktat: bis max. 5 mmol/l (Beine brennen, hoher Widerstand und Wattleistung fordern Willensstärke) Ohne Kraft kein Marathon

Entwicklungsbereich (EB): Das Salz an der Suppe. Weniger davon ist mehr, aber ein Muss!
Ziel: Erhöhung der Geschwindikeit und der wettkampspezifischen Ausdauer
Pulsbereich: 85-95% vom Maximalpuls (kaum Unterhaltung mehr möglich)
Trittfrequenz: 80-110 U/min
Laktat: 3-6 mmol/l (jetzt tuts richtig weh)

Koppeltraining (bis zum Spitzenbereich/SB): Die Generalprobe für den Ernstfall oder: dem Trainingspartner zeigen, wo der Hammer hängt.
Ziel: wettkampspezifische Belastung, submaximale bis maximale Intensitäten, die durch das Streckenprofil und evtl die Trainingspartner vorgegeben werden
Pulsbereich: 95 % bis maximal, wenn ärztliches OK vorhanden (Hauptsache leiser schnaufen als der Partner)
Trittfrequenz: 50-110 U/min
Laktat: bis ca. 8 mmol/l (indivuduell sehr unterschiedlich, nicht bis zum max. Wert, da das angefallene Laktat zum Teil unter Belastung wieder abgebaut werden muss). In der Praxis bedeutet das: mit letzter Kraft üfer die Bergkuppe, Zähne zusammenbeißen


Aufs Einrad umgelegt gibt es hier ja wieder das Problem mit der Trittfrequenz, ich versuche gerade herauszufinden, ob es reicht sich an den Puls zu halten und wenn ein höherer Widerstand verlangt wird einfach länger bergauf zu fahren.

Ich merke bei mir auf jeden Fall, dass ich noch sehr stark an GA 1/2 und der Kraftausdauer arbeiten muss, wenn es im Wechsel viel Bergab und Bergauf geht machen meine Muskeln da schnell mal Schlapp. Mir fehlt es hier leider noch an den Grundlagen (aber ich fahre ja erst seit 3 Wochen Muni).

Ich denke an die hohen Trittfrequenzen kann man sich nur durch viel Übung gewöhnen. Was ich das Wochenende versuchen will ist eine Art Intervalltraining wo ich 3x2 Minuten volles Tempo fahren und dazwischen 1 Minute langsam fahre. Ich denke das reicht am Anfang mal um mich weiter zu bringen und die Intervalle werden dann natürlich konstant erhöht (Ohne ständige Erhöhung der Intensität, gibt es keine Steigerung der Leistung).

Was nach so einem Training sicher wichtig ist, ist die Regeneratinoszeit (Stichwort Superkompensation). Ich denke jedoch, dass nach dem Intervall/Kraftausdauer Training 1 Tag Regeneration reichen wird.

Wenn ich GA1/2 trainiere fahre ich meistens 2 Tage hintereinander in dem Bereich und mache dann 1 Tag Pause.

So… ich werde nach dem Intervalltraining berichten, wies verlaufen ist und wie sich Stufen steigen anfühlt :wink:

LG Alex

Ja danke, ich finde das auch sehr spannend. Mein Dozent hat mir nach meinem Vortrag gesagt, ich soll das mit den Konditionellen Fähigkeiten doch mal noch mehr aufs Einrad beziehen. Ich bin gerade dabei, es macht sehr viel Spaß. Ich schreibe das ganze gerade auf einradfahren.de zusammen, wenn ich alles fertig habe, werde ich diesen Bereich veröffentlichen. Erstmal werde ich die Fähigkeiten einzeln erklären, damit jeder weiß, wovon ich rede und wir einen gemeinsamen Nenner schaffen. Die Ausdauer habe ich schon fertig. Als nächstes folgt Kraft.

Du bestätigst mit deiner Beobachtung deiner Hockeyspielerin eine von mir schon längere Vermutung: Wer im Einradfahren in seiner Disziplin gut ist, der sollte nebenher ein bisschen Freestylen. Die Freestyler sollten sich nebenher noch eine andere Sportart suchen - ich empfehle Turnen, weil hier wird Kraftausdauer trainiert - und du hast ja schon gesagt, nach 6 Minuten Gruppenkür pumpen die meisten - dieses Bild kenne ich. Aber Freestyle ist Techniktraining, ist sicherlich sehr spannend, fällt aber nicht unter diese Kategorie, widmen wir uns wieder der Kondition.

Für den Langstreckenbereich ist das Thema ja ziemlich analog zu vergleichbaren Sportarten: Radsport, Leichtathletik. Die Fähigkeiten sind identisch, Methoden lassen sich adaptieren und auch auf dem Einrad durchführen.

Dein Training am Berg zählt ja dann zur Fahrtspielmethode, da du ja Bergab (wir gehen mal davon aus: kein Berg geht unendlich hoch) eine Erholungsphase hast.

Mit der Schnelligkeit kann ich im Moment noch nicht so ganz warm werden. Aber zählt bei deinem Tretspiel eine Rolle. Ich les mal hier vor, welche Definitionen ich in meinem Handout habe:

Frequenzschnelligkeit: Fähigkeit zyklische Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe Widerstände auszuführen.

  • Stellen sich die Fragen: inwiefern das hier gering ist, ich denke aber doch sehr gering. Inwiefern passt die höchste Geschwindigkeit auf dein Treten bei 42km Strecke, Höchstgeschwindigkeit hast du ja dann beim Sprint - oder doch die Höchstgeschwindigkeit für die geforderte Distanz?

(Maximale) Schnelligkeitsausdauer: Widerstandsfähigkeit gegen ermüdungsbedingten Geschwindigkeitsabfall, zyklische Bewegungen, max. Kontraktionsgeschwindigkeit

Kraft-Schnelligkeitsausdauer/Schnellkraftausdauer: Widerstandsfähigkeit gegen ermüdungsbedingten Geschwindigkeitsabfall, azyklische Bewegungen, erhöhte Widerstände, max. Kontraktionsgeschwindigkeit

  • Unter welchen Punkt fällt dein Treten hier? Schnelligkeitsausdauer, ja in jedem Fall, du musst 42km lang durchtreten, möglichst schnell um zu gewinnen. Aber Kraft ist ja auch dabei in Verbindung mit Ausdauer und Schnelligkeit, also Schnelligkeitskraftausdauer wäre hier das (oben nicht aufgeführt, Schnellkraft ist was anderes). Oder splittet es sich auf in Schelligkeitsausdauer - ja und Kraftausdauer - ja, beides zutreffend. Hmm, ich bin sehr clever :smiley: Nur die azyklischen Bewegungen bei Kraft-Schnelligkeitsausdauer irriteren mich. Ich glaube da gibts auch Fehler im Handout, ich werde wohl etwas recherchieren.
    D.h. trainieren solltest du beides, damit du dort einen möglichst guten Effekt hervorbringst. Die Schnelligkeitsausdauer wird in der Leichtathletik mit der Intensiven Intervallmethode trainiert, kommt aus dem Bereich der Ausdauer, lässt sich mit dem Einrad trainieren (Adaptation). Schonmal über ein Alternatives Training nachgedacht Jan?

Und warum ohne Pulsuhr? Ich find die Dinger Klasse. Man kann viel gezielter trainieren - du verschwendest doch was, würde ich behaupten.

Wie ja schon eingangs erwähnt, halte ich das Thema Schnelligkeit, vor Allem auf das Treten bezogen, für ein sehr schwieriges Thema. Hier kann aber die Sportart Radfahren helfen. Der Marco hatte mir schonmal erzählt, man kann Schnelligkeit beim Bergabfahren üben, den Tip hat er von einem Radfahrer. Klingt schlüssig, welche Form der Schnelligkeit? Sind hier Radfahrer da, können die etwas berichten?

Im Moment kommt mir der Blog ein wenig vor, wie ein Blog. Ich wünsche mir viel mehr Beteiligung durch euch. Praxisbezogene Rückmeldungen - ich bin nur Freestyler :wink:
Was ist mitn lustigen Streetern los? Aber die sind ja alle 14, 15 Jahre alt (wenn schon), da macht man sich keinen Kopf über Kondition, die erhalten sie durch ihr normales Training und wennse platt sinn, hör’nse uff. Welche Fähigkeiten aber brauchen sie? Außerdem sind die ja auch mit den Freestylern verwandt (Artistic), dennoch haben die höhere konditionelle Anforderungen… es bleibt spannend g

Also in welchen Bereich der Schelligkeit das jetzt fällt weiß ich auch nicht.
Anhand deiner Erklärungen würde ich es auf jeden Fall zu der Schnelligkeitsausdauer sortieren, aber auch die Frequenzschnelligkeit spielt eine Rolle.

Ich denke beim Freestyle und bei den Bahnrennen wird vorallem die Frequenzschnelligkeit gebraucht. Der Widerstand ist nicht groß und es kommt nur auf die Frequenz an.

Um auch mal ein paar Drehzahlen zu nennen. Ich bin nämlich der Meinung das die beim Einradfahren höher sind als beim Radfahren.(Nicht beim Munifahren)
Bei nem 800m Rennen liegt man bei 180U/min und beim 100m Rennen geht es an die 240U/min, wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe.
Das habe ich mir anhand der Zeiten und des Radumpfangs mal ausgerechnet um es auf dem Hometrainier zu trainieren.
Das sind dann 2,5min vollgas!
Dazu habe ich natürlich auch erstmal 125er Kurbeln aufgeschraubt. Mit den Standarddinger 150 oder 170 kann man das knicken.

Bei einem 10km Rennen sind es auch noch knappe 150U/min.
61cm Raddurchmesser, 10km in 35min.

Bei meiner nächsten Trainingseinheit werde ich mal zählen was ich auf dem Schlunpf für eine Drehzahl habe. Ich denke die kommt dann schon dem Radfahren gleich.

Also die Tretfrequenz ist beim Radeln bedeutent weniger die liegt so zwischen 100-140U/min, je nach Fahrertyp!
Der Pulsmesser bringt Dir sicher noch einiges wenn man ihn richti einsetzt und auch seine Werte kennt!
Die Meisten haben halt einen umgeschnallt und freuen sich wenns Blinkt!

Ich benutz den Plsmesser eigentlich nur morgens um den Ruhe Puls zu messen und hin und wieder um den Maximal Puls zu messen!Dann kann ich eigentlich recht gut meinen Leistungsstang beobachten.

Der Ruhepuls am Morgen soll ja auch ein guter Ansatzpunkt für die Regeneration sein, sprich wenn der Ruhepuls in der Früh ca. 10 bis 15 Schläge höher als normal ist, droht die Gefahr von Übertraining.

Hast du in die Richtung schon Erfahrungen gemacht?

Danke und LG Alex

Wenn ich voll im Training bin dann nehm ich ihn jeden Morgen.
Ich geb Dir mal ein Beispiel von mir:Zur Zeit hab ich an Ruhepuls von 43Schlägen, trainier gard wenig wegem Schnee!
Im Frühjahr/Sommer hab ich dann an Konstanten Ruhepuls 37.

Wenn ich im Herbst relativ müde und ausgebrannt bin liegt er dann bei 45-47 des bedeutet dann Pause!

So verhält es sich auch mit dem Max Puls am Anfang der Saison ist max bei 178 Schägen und wenn ich voll im Training bin liegt er bei 185!

Die Werte sind jetzt auf mich bezogen!

Je nach Trainigsstang verändert sich die Schwelle von aerob zu anerob dann auch noch um a paar Schläge!

So setzt ich den Pulsmesser ein und find des hin und wieder recht hilfreich!
Allerding nehm ich ihn nur zum Laufen und Radeln.Zum Einradeln hab ich ihn noch nicht genommen.Werd aber heut Mittag mal an Test machen!

Gruß
Axel

Mein Ausdauertraining bezieht sich zur Zeit eigentlich fast nur auf Konzentration.
Ich mach am Anfang jedes Trainings 100 Gliding-Versuche. Da geht zwar ne ganze Menge Zeit bei drauf, aber der Trick wird richtig sicher (beim letzten Mal haben 85 geklappt).

So richtiges Konditionstraining bei dem es um Puste geht, mach ich momentan überhaupt nicht. Vor ner Weile hab ich mal so ne Kombination aus wheel walk, koosh koosh und einbeinig wheel-walk geübt (ww>kk>e ww>kk>ww …).
Am Anfang bin ich stehts nach dem dritten Übergang vom Einrad gefallen, weil die Luft alle war. Ziel des ganzen war im Grunde zu lernen bei den Tricks und den Übergängen zu atmen. Es hat sich also auch da eher bezüglich meiner Konzentration und meiner Technik was getan als jetzt wirklich an der Kondition.

(Ich glaub ja fast, dass dir meine Aussagen kein Stück weiter helfen werden.):o

Hallo Dori,

du sprichst hier etws sehr wichtige an, die Atmung. Ich habe festgestellt, dass ich beim Trialen vor Konzentration oft vergesse zu atmen. Das mindert sicher die Leistung und gehört berücksichtigt.

Wie man die Atmung hier richtig übt? Schwer zu sagen, wahrscheinlich einrach die Tricks im Freestyle und die Lines im Trial bewusst fahren und dabei gleichmäßig (so gut wies halt geht) atmen.

LG Alex

Das Problem hatte ich am Anfang, wo ich coasting geübt hab. Ich hab die Füße auf die Gabel getan und im selben Moment aufgehört zu atmen. Dementsprechend begrenzt war dann die Coastingzeit, halt immer bis ich blau angelaufen bin. Ich hab mich dann einfach bewust auch aufs Atmen konzentriert und schon gings besser.:slight_smile:

Ich finde ja, man sollte nicht aufhören zu atmen. Die frische neue Luft für den Körper reichert das Blut mit Sauerstoff an, der zu den Muskeln transportiert wird und dort für die Energieherstellung genutzt wird.

Beim Freestylen ist es ja so, dass dort primär die Technik trainiert wird, konditionell sind Freestyler tatsächlich weniger gut ausgestattet, wie wir ja schon herausgefunden haben. Aber auch die Verbesserung der Technik hat zur Folge, dass die Tricks dem Körper danach weniger Kraft abnehmen (Das haben die Freiheitsgrade zur Folge). Kraftmangel wird dann also durch verbesserte Technik kompensiert.

Ich schreibe übrigens gerade den Artikel über Kraft. Ich kann ihn bald veröffentlichen. Habt ihr Fragen zum Ausdauerartikel? Soll ich etwas noch ausführlicher Schreiben, ist alles verständlich?

Yeaji, ich hab Kraft fertig.

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Wo glaubt ihr braucht ihr beim Einradfahren welche Form von Kraft?