Um kurz vor Mittagsschlag ward der widerporstige Huf dann auch
gewechselt und die drei selbsternannten Einradfahrer der Apokalypse
machten sich sodann auf den Weg, die Philosophen am Fuße des
Heiligenbergs das Fürchten zu lehren.
Oben angekommen wurde die Idee des Sturms auf die Bastionen der
Denker mangels Disziplin beim Aufstellen der Schlachtordnung dann
auch gleich wieder verworfen. Nicht, dass wir nicht alle am selben
Ort gewesen wären, nur waren wir es nicht zur gleichen Zeit.
Um unerkannt zu entkommen, benannten wir uns – wissend, was uns
gleich erwarten würde – schnell um in »die 3 Matschos vom anderen
Ufer« und ritten den Philosophenweg weiter, auf der Suche nach
kleineren Sparringspartnern.
Das Mausbachtal klang da doch gleich verheißungsvoll, sollte es
uns doch sicher gelingen gegen derart kleines Getier anzustinken.
Diesmal lag unser Misserfolg allerdings nicht an der Unerkennbarkeit
der Phalanx sondern eher an der grob unterschätzten Größe des Gegners.
Man hatte uns wohl ein X für ein V vorgemacht. Die Mäuse entpuppten
sich als gestandene Dackel, welche bis an die Zähne bewaffnet waren
und ebenso tollkühn entschlossen bergauf gegen uns anrannten.
Zwecks Eigensicherung von Haut und Haar stoben wir davon und
folgten der Schwerkraft auf unterschiedlichen Seiten das Tals hinab
zu den Bierbrauern und Hütern des heiligen Aals.
Sodann gedürstete es Peter von der Matschweide nach einem
entgeltfreien Getränk, wie es uns schon einmal durch edle Spender
in Hucky’s Klause vergönnt war, sodass wir auf verschlungenen
Pfaden im Zickzack ganz ins Tal zu einem Örtchen fuhren, das man
»Ziegelhaufen« nennt.
Diesmal war uns die gastfreundliche Aufnahme jedoch verwehrt,
die Schankzeit wurde gerade durch das Herablassen des Sichtschutzes
beendet.
Voller Vorfreude malten wir uns aus, Ortsfremde könnten aufgrund
unserer – für sie ungewohnten – Erscheinung vielleicht leichter
erschröcklich sein und hielten Kurs auf die Alte Brücke.
Doch weit gefehlt! Auch dieser kleine Erfolg im Felde sollte uns gänzlich
verwehrt bleiben.
Der Fernöstliche wendete zwei verschiedene Taktiken an. Die eine Hälfte
täuschte vor, uns zu ignorieren und lief in wild wechselnder Formation vor
uns umher und forderte damit unsere Aufmerksamkeit. Die andere Hälfte
nutzte dies gleichermaßen geschickt wie heimtückisch aus, und war sich in
just diesen Momenten waghalsig vor uns. Mutmaßlich in der Hoffnung,
unsere Gäule würden dadurch scheuen, was diese natürlich nicht taten.
Enttäuscht von des Tages kriegerischer Ausbeute, aber glücklich im Herzen
ob der gewonnenen Eindrücke auf der zurückgelegten Strecke, teilten wir
uns alsbald auf. Jeder ritt den Rest des Weges in Richtung seiner eigenen
Behausung, um die Schande von Leib und Ross zu waschen.
Wenige Gemälde: 2015-01-25 – Einradtour Philosophenweg zum Mausbachtal | Flickr