300€ für ein Fahrrad mit nur einem Rad

Ich habe mir die Frage auch mal gestellt. Ich habe Zugang zu Leuten die schweißen und fräsen (Titan, Allu, Stahl usw.).

Ein KH20-Rahmen ist aus Alu-Rohr und Alu-Fräseteilen hergestellt, die verschweißt werden. Alu schweißen ist deutlich anspruchsvoller als Stahl schweißen. Laut unserem Schweißer sind die Nähte am KH20 sehr hochwertig.

Beim Fräsen wir ein Teil aus einem Block herausgeschnitten, das ist sehr flexibel und hat Vorteile bei der Stabilität (bei Gussteilen etwa muss man den Abkühlvorgang gut im Griff haben und es verbraucht eine Menge Energie). Fräsen wird nur in Kleinserien und bei Prototypen und für besonders hochwertige Teile (Präzision, Stabilität) verwendet, da es sehr lange dauert und viel Material vergeudet wird.

Zerlegen wir das ganze mal, das KH20 kam bei mir mit:

  • 2 sätzen Odyssey Pedale, einmal Alu (~30 EUR)und einmal PVC (~13 EUR)
  • 137mm KH Moment Kurbeln (> 60 EUR, ich fahre im Moment 110mm)
    – Die Moments sind im “rücken” ausgefräst, ich vermute die ISIS Form ist auch gefräst
    – Die Pedal-Gewinde sind Stahl-Inserts das ist belastbarer als Alu-Gewinde und man kann die Pedale mit mehr Moment anziehen
  • KH Wheelset (~190 EUR)
    – ISIS Nabe KH Moment (~90 EUR, gibt es auch in einer Titan-Ausführung für ~270 EUR)
    – Doppelwandige Alu-Felge mit Bohrungen (~45 EUR)
    – MAXXIS CC Reifen (~35EUR, ich fahre Try-All)
  • Sattelklemme (7 EUR)
    – Ich gehe davon aus, dass das ein Fräseteil ist
  • Sattelstütze (~20 EUR)
  • Rahmen (~100 EUR)
  • Sattel KH Fusion Street (~40 EUR, ich fahre KH Slim)
    – Einrad-Sättel sind deutlich komplizierter als Fahrrad-Sättel und müssen größere Belastungen aushalten
    – Ein Sattel besteht aus einer Basis, einer Form und den Griffen vorne und hinten, aufgrund der hohen Entwicklungskosten lizenzieren viele Hersteller die KH Basis

In der Summe spart man also ca. 10% gegenüber dem Kauf aus Einzelteilen, ich hätte, wenn ich vorher gewusst hätte was für Teile ich austausche, mit Einzelkäufen Geld sparen können.

Laut den Leuten aus unserem Institut für Materialverarbeitung sind die Preise sogar günstig.

Es gibt leider einen Unterschied. Niemand setzt sich einfach so auf´s Einrad und macht mal eben ein Drop, aber es gibt tatsächlich Leute, die meinen, sie könnten eben mal aus 2m Höhe springen, weil sie gesehen haben, das es möglich ist. Ich habe aber keinen Bock auf irgendeine Diskussion über den Gemütszustand derjenigen, die das dann machen. Aber es sollte klar sein, dass man das Einrad vorher tatsächlich beherrschen muss, bevor man Treppen runter fährt oder ähnliches macht. Raufsetzen und losgeigen geht net :slight_smile:
Draufstellen (Dach) und landen (Beton) geht schon!
Ich finde das eher als Argument für das Einrad fahren, weil man nur mit dem eigenen fahrerischen Können auch erst gesteigerte Risiken eingehen wird, ansonsten sitzt man aber ganz schnell auf dem Hosenboden. Aber vielleicht gibt es ja auch Einradfahrer, die sich von heute auf morgen aus 2m Höhe mit dem Einrad stürzen oder ein Salto probieren. Möchte ich nicht ausschließen.

Mir lag es aber auch fern, Einradfahren zu verniedlichen und auf das Niveau von Golf(“sport”)spielen zu drücken :slight_smile:
Was ich schon an Akrobatik (Videos) gesehen habe, hat mir persönlich oft die Kinnlade runter hängen lassen. Aber das könnte niemand imitieren, auch wenn es jemand wollte, wenn dieser das Einrad nicht beherrscht.

Alleine Lutz (Hannibal :)) und Co mit der Alpenüberquerung zeigt schon, welche Extrem- und Grenzbereiche nur mit sehr viel Erfahrung möglich sind.

Na ja, mal schauen, wie das geschriebene ankommt :slight_smile:

Das sagt absolut nichts über die Sportart aus sondern nur über den Menschen der sie ausübt. So eine Trotzreaktion in der Art “dann mach ich eben Parkour, weil das kostet zwar kaum was, ist aber viel gefährlicher” macht zum einen einen Sport der sowieso schon ein Imageproblem hat noch schlechter und stellt sich auch selbst nicht unbedingt ins beste Licht. Tatsache ist, dass in den guten Parkour-Communities sehr viel Wert darauf gelegt wird die Grundlagen jahrelang zu wiederholen und im ersten Jahr sowieso keinen Drop zu machen der höher ist als man selbst groß ist. Ich hatte dort sogar mehr das Gefühl, dass man für waghalsiges und gefährliches Verhalten verurteilt wird als bei sonst irgendeinem Sport.

Wird der Rahmen nicht robotisch in Taiwan geschweißt? Das ist doch heute der Normalfall…
Weil dann müssten die hochwertigen Nähte ja nicht heißen dass man viel Ausschuss hat.

Golf? Bist du des Wahnsinn’s fette Beute? :astonished: Hast du schon mal einen Golfball an den Kopf bekommen? Das ist der Riskosport schlecht hin!

:smiley:

Es tut mir Leid, aber wir beide sind Lichtjahre von dem entfernt was ich meinte und du darin hinein interpretiert hast.
Es war nichts weiter als der Versuch mit einem extremen Sport wie Parkour ein Beispiel zu finden um den Faktor Investition für ein Einrad zu entschärfen. Wenn jemand aufgrund Mangel technischer Ausrüstung etwas nicht machen kann, aber gerne etwas machen möchte, ist es nun mal naheliegend nach einer Alternative zu schauen. Wenn man auf dem Platten Land nicht klettern kann, ist vielleicht

eine Alternative.

Und vielleicht wäre es dem Vater eventuell lieber, wenn jemand mit dem Einrad anfängt als Parkour, aber ist jetzt egal. Es waren nur Anregungen und jeder muss für sich entscheiden, ob in seiner speziellen Situation die eine oder andere Anregung sinnvoll sein könnte. (ich wollte auch nicht andeuten, irgendjemand sollte mit Parkour anfangen. Aber mir ist keine Sportart eingefallen, die relativ “kosten neutral” ist.)

Munter bleiben…

und was soll das Beweisen?
Das Angebot eine Alternative anzugeben bei einem Argument, es sei zu gefährlich ist nur eine logische Schlussfolgerung. Ob es hätte Parkour bei solch ein Argument sein können, muss jeder selber entscheiden. Vom Prinzip kann auch Golf aufgrund fliegender Bälle problematisch sein, obwohl ich persönlich damit keine Erfahrung gemacht habe. Ich hätte auch andere Beispiele nennen können, ist mir aber aufgrund vorher genannter Argumente keines spontan eingefallen.
Vielleicht sollte ich mir gut überlegen, ob auch jeder Ironie versteht und diese daher besser kenntlich machen.

Was war gleich nochmal das Thema dieses Threads? Und um welche Sportart geht es in diesem Forum? :thinking:

Spielverderber! :stuck_out_tongue:

Klettern ist übrigens auch mindestens so teuer wie Einradfahren und so viel Material braucht man da jetzt auch nicht unbedingt. :wink:

Doch, meine Kletterschuhe haben schon wieder ein Loch…

Mit “nicht viel Material” meinte ich eigentlich, dass man nicht sooo viel Ausrüstung braucht. Das diese aber öfter mal getauscht werden muss macht es ja gerade teuer :wink:

ich finde die deutsche volksportart fußball auch extrem gefährlich, ich glaube in keiner anderen sportart gibt es so viele beinverletzte, mein okel hatte z.b. auch schon mal einen offenen bruch deswegen…

hat zwar kein Sattel aber das ist doch ebbes für Deinen Vater. Vom Materialwert bestimmt unter 50 Euro.

Dabei muss man natürlich vergessen, das man von den verwendeten Werkzeugen min. 3 KH kaufen kann.

Sorry mein Sarkasmus aber wer Einräder teuer findet, dem ist vielleicht noch nicht aufgefallen, das die beiden größten Versender Municycle und Ajata mit einer Menge Idealismus, Liebe und Begeisterung dabei sind und noch nebenher sogar noch andere Berufe ausüben statt sich goldene Nasen zu verdienen.
Es ist unheimlich schwierig einen Zweiradhändler dafür zu begeistern sich neben dem Schrott von No Name Einrädern, die dann noch nicht mal richtig zusammengesetzt sind, auch ein KH ins Programm aufzunehmen, denn an diesen Rädern ist einfach wenig zu verdienen. (und sie gehen, außer bei Euch harten Forumlern/Forumlerinnen einfach viel zu selten kaputt).

Lieben Dank an Municycle und Ajata und lieben Gruß an Dein Vater.

Sag nichts gegen mein treues Hanfseil! :roll_eyes:

Wird schon keiner was gegen Hanf am laufenden Meter sagen, auch weil damit folgender oder ähnlicher Sport so aus vielerlei Gründen nicht umgesetzt wird.

Und “Sport” muss nicht viel kosten :slight_smile:

viel oder wenig hängt davon ab wieviel man hat.

als ich mir mein erstes einrad aus sperrmüll zusammengebaut habe gab es in einem artistenladen in berlin en einrad (ein ganz “normales” 20" oder 24") für fünfhundert mark - absolut unerschwinglich damals.
ich kenne auch einradfahrer die von harz4 oder kleiner rente leben, schüler, studenten usw und da sind 400€ sehr viel und da hilft es nix das es absolut gesehen ein sehr günstiges gerät ist.

macht panzer zu einrädern!
ausserdem brauchen wir dringent V-männer und frauen in der einradszene!

Ist Turtle nicht eh einer?

ich glaube ja eher, WIR brauchen v-männer/frauen im normalen leben…:smiley:

Genial! LOLROLF!!! :smiley: