mein großer (11) kann inzwischen Einrad fahren. Er bringt sich gerade den freien Aufstieg bei.
Nun ist der kleine (7) auf den Geschmack gekommen.
Habt Ihr Tipps, wie man beim Unterrichten am besten vorgeht?
Beim großen ging das mit relativ wenig Unterstützung.
Beim Kleinen brauchst vermutlich auch nicht viel. Eher noch einige andere Kinder. Das motiviert am Meisten.
Unser Flo hat beim GMTW Blut geleckt und jetzt fährt er schon wie ein Großer (nein besser).
Zuerst hat er eine Zeitlang am Zaun gehangen, dann mit Armhalten und schließlich alleine.
Mein kleiner Bruder (8) hat im Oktober erfahren, dass wir in Köln auftreten dürfen, da wollte er natürlich auch mit. Er hat gar nicht viel geübt halt immer ein paar Mal an unserer Hand bis es endlich ging. Im Dezember war er dann mit auf der Bühne und konnte sogar im Stern/Kreisel mitfahren.
Bei den Kindern im Einradclub(7-11 Jahre) mach ich das immer so, dass sie an der Sprossenwand fahren und ich immer ein Kind an der Hand nehme. Je nachdem wie gut das Kind schon ist fahre ich mit dem Einrad nebenher. Wenn sie schon besser sind können sie sich auch gegenseitig stützen. Bei manchen gehts schneller andere brauchen länger. Motivieren und sie Pause machen lassen wann immer sie wollen ist denke ich das Beste, denn Einradfahren soll ja Spaß machen…
also meine erfahrung ist dass der fehler den sie am öftesten machen ist dass sie sich an eine wand/zaun/sprossenwand hängen und dann nicht mehr am sattel sitzen - aber sogar das führt über ein bisschen länger zum ziel. wenn man sie unterstützt sollen sie sich an einem anhalten und nicht man selbst sie halten, weil sie dabei nicht realisieren, dass das für dich anstrengend ist und sie es nicht selbst machen, und daher nichts lernen.
Ich selbst hatte es an der Wand gelernt - würde das grundsätzlich niemals mehr empfehlen, dauert länger und man gewöhnt sich unnötig viel falsches an.
Dann stiess ich im Netz auf einen in meinen Augen recht passablen Einstig ins Einrad-fahren: Am Fernsehabend (vorausgesetzt, so einen Kasten gibt’s) 2 Lehnstühle mit den Lehnen zu einander aufstellen, mit Büchern oder was immer, beschweren und das Kind auf dem Einrad sitzend zwischen den beiden Stühlen für 'ne Halbe Stunde in die Röhre gucken lassen. Für’s Feeling ist damit der erste Schritt getan.
Fahren lernen: Sinnvoll sind 2 Helfer, links und rechts, die nebenher laufen. Darauf achten, dass der / die Lernende sich nicht an den Partnern “festhält”, oder gar sich rein hängt, sondern nur leicht abstützt.
Letzter Punkt: darauf achten, dass von Anfang an gleichmässig und langsam (sonst haben es die Helfer schwer…) getreten werden soll.
Hat man von Anfang an alles daran gesetzt, das Gefühl für das Gleichgewicht möglichst nach unten zu bringen, also nicht in der Brust oder sonst wo, so ist der Übergang zum entscheidenden Entschluss, frei ohne Hilfe loszufahren, nicht mehr so schwierig.
also ich würde ihm das einradfahren strickt verbieten und ihn dann jeden tag eine zeitlang mit einem einrad allein lassen…
das geht vermutlich am schnellsten:D
Das mit dem Fernsehen ist geil. Das hab ich noch nie gehört, abe zur Entwicklung des Einradgefühls, sehr geile Idee.
Zum Zaun: Der Zaun ist in den ersten Versuchen des Lerners bester Freund. Nur darauf achten, wie schon angesprochen ist sich nicht draufzulehnen. Mit einer Hand festhalten, möglichst gestreckter Arm.
Kastengassen in der Halle: Kasten mit Abstand zur Wand, sodass sich Kinder mit gutem Abstand links und rechts festhalten können. Mehrere Kästen in Reihe, so können sich Kinder hangeln.
Wenn geht, dann persönliche Betreuung. Grundsatz ist: Der Lehrer/Trainer hält den Lehrenden, niemals andersrum. Sonst wird das festhalten als Bewegungsausführung kognitiv mitkodiert, das soll ja vermieden werden. Das muss man den meistern Kindern aber erstmal klar machen, geht aber ganz gut mit “Ich halte dich und nicht umgekehrt” und erst dann zusammen mit dem Kind. Der Griff der sich hier durchgesetzt hat, ist Körperferne Hand umfasst den Arm, knapp hinter dem Handgelenk (der hat eigtl. nur psychologischen Grund für das Kind). Die andere Hand greift am Ellenbogen an (manchmal auch am Oberarm), mit diesem Arm kann man den Lehrnenden komplett steuern (gerade wenn sie noch sehr leicht sind).
Doppelte Betreuung: Was besseres gibts nicht, aber bei Kindern nicht nötig, eher bei Erwachsenen, die man dann nicht mehr alleine halten kann.
Gerade bei Anfängern sieht man, die knicken ihren Oberkörper in der Hüfte nach vorne ab. Warum? Die kinästethische Wahrnemung ist noch ungenau und muss erst noch geschult werden. Lapsig gesagt, sollen die Kinder sich “gerade” hinsetzen, aber der Zustand ist ungenau und für die Lernenden unbekannt, das wäre eine blödsinnige Instruktion. Das “gerade” ist der Oberkörper in Fortsetzung der Sattelstange. Wie herstellen? Eine Möglichkeit: Hand auf den Rücken legen und fragen “spürst du die?” dann die Hand weiter nach hinten gehen und sagen “ich hab die hand weiter nach hinten bewegt, beweg mal deinen rücken nach hinten, bis du wieder an der hand anlehnst”. Das Prozedere wiederholen bis der Oberkörper die Fortsetzung der Sattelstange ist und dann das Feedback “so, und jetzt merk dir wo der Oberkörper ist, dort passt er ganz gut”.
Die andere Möglichkeit ist mit Metaphern zu arbeiten: “Setz dich mal hin wie eine hochnäßige Prinzessin/stolzer Prinz”.
Hoffe, waren sachen dabei die helfen. Mich interessieren aber auch Erfahrungen dazu, die ihr gemacht habt oder weitere Ideen.