Wer hat im Mai 4 Tage Zeit?

Für eine Tour im Mai suche ich Mitfahrer. 13 Jahre nach der Alpenüberquerung juckt es mich einfach mal wieder in den Fingern (oder besser in den Beinen), ein paar Tage auf dem Einrad zu verbringen und ein paar Kilometer hinter mich zu bringen.
Meine Frau verbringt mit ihren beiden Schwestern und den Kindern aller 3 Familien ein paar Tage im Taunus und ich habe beschlossen, sie mit dem Einrad abzuholen. Sprich, ich fahre mit dem Einrad hin und lasse mich im Auto mit zurücknehmen.
Das heißt, die Strecke ist festgelegt und der Zeitpunkt auch.
Es geht um eine Tour von Wiesloch (da wohne ich) nach Leiwen. Los gehts am 11. Mai (Montag) und ich muß spätestens am 14. Mai (Donnerstag) in Leiwen ankommen. Eigentlich habe ich die Tour auf 3 Tage angelegt, habe aber mal noch einen Reservetag eingeplant. Falls ich schon am Mittwoch in Leiwen bin, ist das auch ok.

Hier der grobe Streckenverlauf:

Das sind knappe 200km.
Wer’s genau wissen will, kann mal hier klicken. Genau daher stammt nämlich die Route.

Und hier noch das Höhenprofil, um die Erwartungshaltung richtig zu setzen:

Insgesamt geht es ziemlich genau 2000 Höhenmeter nach oben und knapp genausoviel wieder nach unten.

Gefahren wird - wer hätte es gedacht - mit dem Einrad. Ich fahre mit meinem geschlumpften 29"-Rad und gehe auf ebenen Strecken auf der Straße von einem Tempo von 18 bis 22km/h aus. Mit was andere fahren ist mir wurscht, nur sollte es halt von der Geschwindigkeit her halbwegs zusammenpassen.
Die Tagesetappen sind im Schnitt ca. 50 bis 70km lang, je nachdem ob man das ganze in 3 oder 4 Tagen durchzieht. “Im Schnitt” bedeutet, daß es auch Tage mit längeren Strecken geben kann. Das würde ich (bzw. wir) dann spontan entscheiden, je nach Laune und Kondition.
Das Gepäck kommt in den Rucksack.
Übernachtet wird mit Schlafsack wo es sich gerade ergibt. Ich werde auch einen Biwaksack mitnehmen, um unabhängig von Unterständen zu sein.
Die Hygiene besteht aus einer Zahnbürste und einer Unterhose zum Wechseln. Geduscht wird nach Zieleinlauf oder bei Bedarf in der Sporthalle irgendeines Dorfes.
Gegessen wird, was sich anbietet. Das kann vom Supermarkt über Imbissbuden bis zum Biergarten reichen. Vornehme Restaurants werde ich eher meiden, die mich wegen meines Hygienezustands allerdings auch.
Bei Sauwetter fällt das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser.

Wer hat Lust, mitzufahren? Auch Mitfahrer für Teilstrecken sind willkommen. Ob sich nun einer meldet oder 10 Leute, alles im grünen Bereich. Notfalls fahre ich auch alleine, aber mit anderen zusammen machts eben mehr Spaß.

Ach ja, bevor ich es vergesse: wenn jemand auf der Strecke wohnt und mir/uns eine Übernachtungsgelegenheit und eine Dusche anbieten möchte, nehme ich dankend an, falls es von den Tagesetappen her halbwegs paßt.

Und Tips von Ortskundigen für die konkrete Routenplanung werden natürlich auch gerne umgesetzt.

Nach oben schubs …

Nochmal nach oben schubs …

Damit nicht Du alleine den Thread immer schubsen musst.

Perspektivisch halte ich solche Touren auch für mich sehr erstrebenswert. Aktuell wäre ich schlichtweg überfordert. Muskel- und Konditionsaufbau sind auf gutem Wege, allein das entspannte Fahren ist noch eine große Baustelle. Ich werde im Sommerurlaub meine Grenzen ein wenig testen.

Meine Rekonvaleszenzphase nach meiner 43 km-Für-Den-Marathon-Trainier-Runde beträgt ca. 1 Tag. Das heißt ich würde mich erst nach 2 Tagen wieder auf das Einrad setzen wollen.

Sport frei (Zitat Jockel)

Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Schaffen würde ich das wohl. Ich kann auch leicht vermuskelkatert nach einem 46 km Training am nächsten Tag wieder fahren.

Und Lust hätte ich auch. Aber mit 3 Kindern zuhause geht das einfach nicht.

Wir werden ja alle noch ein paar Jährchen fahren, und wenn meine Kleinen mal etwas größer sind, kann ich sie bestimmt auch mal ein paar Tage allein bei der Mama lassen :slight_smile:

Ok, ich sehe schon, daß ich wohl alleine losziehen muß.
Aber wenn Hugos Kinder älter sind und Chris mit seinem Muskel- und Konditionsaufbau weitergekommen ist, dann gehen wir mal zusammen auf die Piste.

Ich sehe schon, ich schreibe mich um Kopf und Kragen :wink:

Das bekommen wir vielleicht auch vorher mal hin. Es muss ja nicht 4 Tage dauern…
Im Mai, genauer am 3. Mai, gehen ja so einige von uns zusammen auf die Piste :slight_smile:

Ja, ich weiß. Aber zum einen habe ich da familiäre Verplichtungen (mein Sohn hat an diesem Wochenende Geburtstag). Zum anderen habe ich kein passendes Einrad dafür. Mit meinem Schlumpf darf ich nicht in der Limited Class starten und in Unlimited den geschlumpften 36ern hinterherzufahren macht auch keinen Spaß.

Räusper Genau das hab ich nächstes Jahr vor, dann komme ich vielleicht knapp vor den ungeschlumpften ins Ziel…

Aber klar: Familiäre Verpflichtungen gehen in der Regel vor. Aber ich wollte die Möglichkeit, sich so mal zu ner Ausfahrt zu treffen, auch nicht auf den Marathon reduzieren.

Jetzt sitze ich hier, es ist alles gepackt, ich stecke voller Tatendrang - und es regnet. Aber angeblich (laut Wetterbericht) soll es ab 8 Uhr - also jetzt - besser werden. Drückt mir die Daumen, daß ich hier noch wegkomme.

Drück, drück! Und viel Spaß! :slight_smile:

Hurra, der Regen hat aufgehört. Los gehts …

Danke, Hugo.

Gute Fahrt und viel Spass
Toi Toi Toi

So, ich bin wieder da. Und die Tour lief anders als geplant. Für unser Vereinsheftchen habe ich einen Tourbericht geschrieben, den ich hier gerne auch veröffentliche. Wer Lust hat möge ihn sich durchlesen.

Fazit: der schwere Rucksack hat mir zu schaffen gemacht. Bei der nächsten Tour muß der irgendwie leichter werden. Ich weiß aber noch nicht so recht wie. Entweder Schlafsack etc. rausschmeißen und auf Hotels setzen oder mit Begleitauto fahren. Ansonsten fällt mir wenig ein, wie ich hätte Gewicht sparen können.

Die Unvollendete.pdf (7.4 MB)

Schöner Bericht!

20kg Rucksack erscheint mir wesentlich zu viel für solch eine kurze Tour!
Vermutlich musst du deine Packliste nochmals drastisch überprüfen. 10 kg scheint mir das Maximum inkl. Wasser und Rucksackleergewicht, lieber weniger. Notfalls kannst du ja immer noch ein Zimmer nehmen, wenn du tropfnass bist.
Bei Radtouren mit Schlafsack ist 10 kg die Schallgrenze, unter der man unbedingt bleiben muss, ohne sich furchtbar quälen zu müssen. Wechselklamotten, Foto und ähnlicher Luxus müssen dann eben daheim bleiben, auch der Zahnbüstenstiel wird halb abgesägt und der Rest mit Bohrungen erleichtert. :smiley:
Bei Touren in Deutschland lässt sich ja praktisch überall Wasser bekommen, Essen nachkaufen bzw. Logistik nach Bedarf finden, so dass man fast nix mitnehmen muss (ausser der Scheckkarte).

Hast du Erfahrung mit so etwas? Kannst du unter den oben genannten Rahmenbedingungen mal eine Packliste veröffentlichen?

Ja, Erfahrungen aus >10 mehrwöchigen Radurlauben, diversen outdoor Bergunternehmungen u.a.

Ich pflege diverse Ausrüstungslisten für meine Unternehmungen, allerdings ist das zu privat für das i-net.

Was und wo jeder Gewicht spart, muss man letztlich selbst entscheiden. Ist immer ein Kompromiss.
Was ich auf deinen Fotos z.B. gesehen habe: Plastikplane statt Isomatte, etwas abgerolltes Toilettenpapier statt ganzer Rolle. Kleidung: hier empfehle ich dir 1 Garnitur Radsportbekleidung + Beinlinge + Armlinge. Beides kann man abrollen und am Körper belassen während der Fahrt. Schlafsack sollte max. 1 kg wiegen (ist eben teuer oder nur für Sommereinsatz). Falls Regeneintritt ohnehin Tourabbruch bedeutet, brauchst du keine Regenkleidung.
Falls es schlimmt kommt => Gasthaus + Zimmer.
Man ist ja in D nicht im Dschungel.
Werkzeug: Minitool und Ersatzschlauch, ggf. 2 Park Tool Flicken, Minipumpe. Essen (Bäckerei, Bananen etc.) unterwegs nachkaufen, ggf. 2 Energie-Gels für Notfälle einpacken. Wasser “am Gartenzaun nachfüllen lassen”, so brauchst du nicht mit 3l rumzukurven.
Kleine Probepackungen Sonnencreme, andere Hygiene-Zeug würde ich auch daheim lassen für solche Unternehmungen.
Leicht-Rucksack, max. 30 Liter, z.B. Deuter Transalp. Der sollte möglichst NICHT voll werden! :roll_eyes:
So in etwa meine ich, könnte das gehen. Mehr sollte eh nicht mit, v.a. wenn die Gattin per Handy jederzeit erreichbar ist.

Edit: ich packe meistens mit der Digitalwaage, jedes Teil wird einzeln gewogen und dann pro/contra entschieden. Anders gehts nicht mit Leichtgewichtsgepäck … :wink: