Voraussetzungen zum Einradfahren

Hallo,

nun, wenn euch jemand fragt, was man zum Einradfahren braucht, sagt ihr doch meistens etwa sowas wie “nichts, setzt dich drauf, üb ein bissjen und fahr” oder “ein gewisses maß an balance brauchsde, mit bissje üben kannsde dann fahren”.

Jetzt frage ich euch das mal: Was braucht man zum Einradfahren?

Bitte überlegt jetzt aber mal genauer. Erinnert euch vlt. daran wie ihr Einradfahren gelernt habt (diese Erinnerung vergisst man nicht :p). Dann überlegt nochmal eure Worte und schreibt mir dochmal differenzierter was man dazu braucht. Unterscheidet dabei zwischen dem “auf der Stelle sein”, bedeutet: Idling, Still Stand und Festhalten irgendwo, sowie die einfache Fahrt geradeaus.

Ich selbst will mich mit meiner Meinung noch etwas zurück halten, um niemanden hier in seiner Aussage zu komprimitieren.

Ich bedanke mich jetzt schonmal für eure Ausgüsse.

  • gossi

Jack Halpern hat mal eine Broschüre geschrieben mit dem Titel “Everyone can ride a unicycle”. Dieses Heftchen liegt jedem neuen Miyata Einrad bei. Ganz kann ich diese Aussage nicht unterstützen. Es ist richtig, daß fast jeder Mensch einradfahren lernen kann, wenn er nur will, aber eben nicht jeder.

Insbesondere sind gewisse körperliche oder geistige Behinderungen sicherlich ein k.o. Kriterium. Aber wenn man mal von einem gesunden Menschen ausgeht, braucht es eigentlich nur folgende Dinge:

  • ein Einrad
  • ausreichend Frustrationstoleranz
    Alles Weitere entscheidet darüber, wie schnell und gut jemand lernt. Aber früher oder später wird es jeder schaffen, sich auf einem Einrad ein paar Meter vorwärts zu bewegen, wenn er nur dranbleibt.

Hier noch ein paar Kriterien, die die Lerngeschwindigkeit beeinflussen:

  • Körper- und Bewegungsgefühl
  • Anleitung
  • Qualität und "Paßgenauigkeit" des verfügbaren Einrads (sprich: hat das Einrad die richtige Größe und ist es richtig eingestellt)
  • Koordinative Vorerfahrung (z.B. aus anderen Sportarten)
  • Alter

Ah, du beschreibst gerade, was ich vergessen hatte Einzugrenzen. Ich meinte damit die Körperlichen Voraussetzungen, die an den (zukünftigen) Einradfahrer gestellt werden. Entsprechend dem, was du als letztes geschrieben hast. Jaaaa, mehr davon!

Hab noch was:

  • Gruppengröße (Einzelkämpfer lernen langsamer als mehrere Leute mit ähnlichem Niveau in einer Gruppe)

Also ich habe das Einrad fahren auch mir selber beigebracht, und ich kann es meiner Meinung ganz gut, und habe nicht extrem lange gebraucht.

diese Meinung kann ich nur bejahen.

mfg

Maddin TOsh

Die Körperlichen vorraussetzungen? Ich glaube Wolfgang hat schon alles aufgezählt.

Das die Beine lang genung sind um gut sitzen zu können bzw. das Einrad klein genug ist. Ich konnte mehrfach beobachten, das sich kleine Kinder mit einem 20" Rad am anfang recht schwer tun. Die Kinder wirken sehr verkrampft und unsicher. Gibt man Ihnen dann ein 16" Rad fühlen sie sich viel sicherer und lernen schneller.

Ich glaube ausserdem das ein Kind das Fahrad fahren kann einfacher Einradfahren lernt. Da der Gleichgewichtssinn/die Balance schon etwas trainiert ist.

Aber wie gesagt im Grunde hat Wolfgang das schon aufgeführt.

Ob ein blinder Mensch auch Einrad fahren lernen kann?

Da dürfte es schwer werden, Probanden zu finden, die noch nicht Fahrrad fahren können und sich ans Einrad machen.

Ja. Da kenne ich mindestens ein Beispiel. Und ich spreche nicht von einem Einradfahrer, der erblindet und dann immer noch fahren kann, sondern von jemandem, der als Blinder angefangen hat, Einradfahren zu lernen.

Warscheinlich hast du recht.

Aber es gibt bestimmt auch Ausnahmen.
z.B. wenn die Eltern statt Fahrad eben Einradfahren. Aber warscheinlich ist in dem betreffenden Altern die Frustrationsgrenze noch zu niedrig.
Aber immerhin gibt es auch 12" Einräder. Für welches Alter sind die wohl?

Bei uns im Verein gibt es so eines. Allerdings für die jüngste Fahrerin reicht es doch gerade nur zum Wheel Walk :wink: Sie ist aber auch noch nicht im Kindergarten.

Hmm, mir ging es dann doch um die Individuellen Voraussetzung, die an den Körper gestellt werden (Das Einrad ist richtig eingestellt, usw.). Hmm, wie lenke ich jetzt die Diskussion in die Richtung? Ich sage: Der Blinde dürfte das Einradfahren schneller lernen als jemand der das Tageslicht sieht. Warum?

Auf genau so einem hat meine 5jährige Nichte gerade Einradfahren gelernt. Morgen zu ihrem 6. Geburtstag bekommt sie dann ein 16"-Rad geschenkt. Ich hoffe, sie stöbert noch nicht im Internet, sonst ist die Überraschung futsch - aber da sie noch nicht lesen kann ist das Risiko wohl überschaubar.

Außerdem braucht man die als Schlumpf-Einrad :D. Oder sollte ich das eher im Schlumpf-Thread posten?

Da gabs übrigens auch noch einen Gargamel dazu …

Durch den fehlenden Sehsinn müssen die anderen Sinne besser ausgebildet sein. Also auch der Gleichgewichtssinn.

Aber das ein Mensch der einen schlecht entwickelten Gleichgewichtssinn hat oder der nur ein schlecht ausgeprägtes Körpergefühl hat, nur sehr schwer oder garnicht Einrad fahren lernen kann muß doch jedem klar sein.

Wenn ich mich lange auf der Stelle drehe und im Anschluß versuche auf das Einrad zu steigen geht es nicht. Mein Gleichgewichtssinn macht in diesem Moment nicht mit… bzw. ich kann mich in dem Zustand gar nicht überwinden das Aufsteigen zu versuchen.

Ich weiß nicht…der Gargamel kommt mir irgenwie bekannt vor :wink:

Ja, der ist auch hier im Forum aktiv. :roll_eyes:

KO-Kriterium “Behinderung”

da muss ich widersprechen.
Ich hatte bei mir mal ein Mädchen mit einem Geburtsgebrechen im Training. Das gute Mädchen konnte keine 5 Sekunden auf einem Fuss stehen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Sie war 12 Jahre alt, als sie zu mir in den Verein kam und hatte wegen ihres Gebrechens jedes Jahr sehr viele Arzttermine.
Nun denn, sie brauchte wohl etwas länger als der Durchschnitt, bis sie das Einradfahren im Griff hatte, aber nach 12 Monaten konnte sie selbstständig und sicher eine beliebige Strecke vorwärts fahren inkl. freihändigem Aufstieg. Nach weiteren 6 Monaten konnte sie, an einer Hand locker geführt, auch rückwärts im Kreis fahren.

Bei ihren Arztterminen wurde sie von den Spezialisten so jeweils mit einer herablassend-lässigen Art gefragt “und welches sind denn deine Hobbies ?” . Darauf antwortete sie jeweils lässig, knapp und mit einem lächeln im Gesicht “Einradfahren”. Logischerweise zuckten dann die Mediziner zusammen, schnellten nach vorne und fragten erstaunt “wie bitte !?”. (wie bereits eingangs erwähnt, sie schaffte es ja nach wie vor nicht, sich länger als 5 Sekunden auf einem Bein zu halten)

Also: das mit der “Behinderung” ist definitiv widerlegt; das einzige KO-Kriterium ist der eigene Kopf. :angry:

Da hast du mich falsch verstanden. Ich sagte nicht, daß jede Behinderung ein k.o. Kriterium ist, sondern, daß es Behinderungen gibt, die ein k.o. Kriterium sein können.

Z.B. dürfte es für einen Querschnittgelähmten unmöglich sein, Einrad zu fahren.

Ich würde behaupten wollen das jeder der laufen kann auch Einradfahren kann, laufen ist deutlich schwieriger als einradfahren, fragt mal Entwickler von Robotern dazu :smiley:

hmm vorausgesetzt, er oder sie hat ein einrad… :smiley:

Warum sollten Blinde Menschen nciht einrad fahren lernen?
Sie bräuchten nur halt jemanden der ihnen später auch hilft den ich weiß nciht ob der Stock ausreichend ist.

wie einer schon meinte jeder der die beine Bewegen kann kan denke ich mal auch Einrad fahren lernen die sache ist nur wie lange es dauert.

Es ist ja auch so ähnlich wie bei Kindern die lernen im gegensatz du jugentlichen oder älteren doch deutlich schneller also bei meinem Kinderkurs hab ich eine kleines Mädchen die konnte schon nach Drei stunden Training durch eine kleine halbe Halle allein fahren.
Ich würde fast sagen sie hätte es auch schon früher geschaft aber Mama die ihr geholfen hat ab und zu musste sie natürlich immer fest halten:)

Aber mir fällt grade auf der eine Papa der beim letzten Kindertraining dabei war hat es auch innerhalb von einem Training(1,5h) geschaft doch ein gutes stück (min 5m) allein zu fahren aber danach war sein hellgraues t-shirt auch dunkel grau.

Aber da man den gleichgewichts sin Trainiren kann ist das mit dem drehen auch kein Probelm weil sonnst könnten die Japaner keine ordenlich Kür mehr fahren nachdem sie so viele Spinns gefahren sind.

Aber die eine Japanerin meinte auch zu mir sie Trainieren jeden Tag min. 1000 Spinns dadurch soll der Drehwurm weg gehen und es hilf wirklich. Ich mach jetzt nciht ganz 1000 Spinns pro training aber doch schon eine paar und es bessert sich.

Vorallem ist immer der eigene ergeiz wichtig wenn der nicht da ist brauch man eigentlich gar nicht anzufangen.
Der rest kommt dann meist von ganz allein, nur der wille muss halt da sein wie bei so vielen anderen dingen auch.

In meinem alten Verein hatte ich ein Geschwister Paar wo die Eltern gesagt haben ihr müsst das machen und das resultat war das sie nur das Training gestört haben und die anderen abgelenkt haben.
Sie hatte aber erstaunlicher weise eine richtig gutes talend und wenn sie was draus gemacht hätte wäre sie auch richtig weit gekommen er hingegen musste sich alles erkämpfen und das frustiert ja noch zusätzlich.
Durch ihrer Eltern hatten sie aber immer die besten räder mit alle möglichen schnick schnack en man gar nciht brauch.

So und ich hab jetzt wieder viel zu viel geschrieben. Und ch werd mich jetzt mal an die Arbeit machen die auf mich wartet.

Bezüglich Eltern, die Fahren können und deren Kinder, die es lernen.

Das ist schwierig zu beurteilen. Ich selbst habe mich 2 Wochen fast täglich am Zaun entlanggequält. Meine Tochter hat insgesamt zwar länger gebraucht, aber viel weniger geübt. Irgendwann ist dann Darja mit ihr in der AH an der Hand gefahren und sie hat losgelassen.

Die Motivation meiner Tochter war insgesamt gering. Ich glaube, sie wollte nur mal mit in die Abenteuerhalle, und ich hatte ernsthaftes Training zur Bedingung gemacht. Seither ist sie kaum ein paar Meter gefahren.

Was ich sagen will: Kinder und Erwachsene lernen sehr unterschiedlich. Wer es schneller oder besser kann, bleibt für mich offen.

Sicher ist aber eins: Ohne den grundsätzlichen Willen, es zu lernen, wird es nichts.

Das gehörte jetzt zwar nicht zu den körperlichen Voraussetzungen, aber passte trotzdem irgendwie hier rein.

das kann ich nur bestätigen, ich denke es hat sehr viel mit ehrgiz zu tun, unser sohn noah fing mal mit 4 jahren an, wollte aber nicht wirklich, ein jahr später wollte er wirklich und er erlernte es in kürzester zeit.

unser zweiter sohn wir im september zwei jahre alt, kann natürlich weder fahrrad noch einrad fahren, wäre deshalb ein proband für jemanden der erst einrad lernt…werden wir wohl eher nicht machen, obwohl er mehr interesse am 12" einrad als an seinem laufrad zeigt… :wink:

ich denke wenn jemand sehr ehrgeizig ist, hält ihn oder sie (fast) nichts davon ab, einradfahren zu können, vorausgesetzt, wie schon olaf schrieb man kan auf zwei beinen (kann auch prothese sein) gehen…