Schalten bei der Schlumpfnabe: Aha-Erlebnis am Wochenende

Seit ich meine Schlumpfnabe habe (seit Ende Januar), kämpfe ich mit dem Problem, daß ich beim Runterschalten eine Trefferquote von ca. 90 bis 95% habe, wogegen ich beim Hochschalten immer mindestens 3 bis 4 Versuche brauche, bis das Ding schaltet. Ich habe es immer darauf geschoben, daß ich zu doof bin, mit dem linken Fuß den Schaltknopf zu treffen. Jetzt am Wochenende war ich in Germersheim auf der Spezi (wo ich übrigens auch Florian Schlumpf getroffen habe) und bin anschließend die 40km mit dem Einrad nach Hause gefahren. Dabei hatte ich ein echtes Aha-Erlebnis: ich treffe den Knopf sehr wohl, allerdings schaltet die Nabe nicht unter Last. Da ich beim Runterschalten das Einrad normalerweise einfach laufen lasse, ist hier das Schalten kein Problem. Beim Raufschalten will ich üblicherweise Gas geben und habe Druck auf den Kurbeln => ich kann den Knopf so gut treffen wie ich will, es schaltet trotzdem nicht. Ab dem Moment, wo ich das kapiert hatte stieg meine Trefferquote auch beim Hochschalten plötzlich auf 90%, indem ich vor dem Kick mit der Ferse kurz den Druck vom Pedal genommen habe.

Jetzt meine Frage an alle anderen Schlumpf-Fahrer: ist das bei euch genauso, oder hat da nur meine Nabe sehr spezielle Befindlichkeiten?

…ja ich und mein schlumpf… ich habe da ein anderes problem, meines war die letzten zwei wochen und jetzt v.a. am elsbet massiv im einsatz mit schönen drops und allem…alles hält, nur mir löst es immer die linke kurbel, ich habe die schraube und kurbel mit dem starken locktight (oder wie das zeugs heisst) festgemacht…hilft alles nichts, d.h. zur zeit fahre ich links ohne schaltknopf um schneller an die kurbelschraube zu kommen und schalte manuell…geht eigentlich ganz gut, weil ich den grossen gang vorwiegend brauce um von einem singletrack zum nächsten zu kommen…

Das Problem kenne ich (allerdings zum Glück nicht von meiner Schlumpfnabe). Ich hatte schon mehrere Einräder, bei denen sich immer die linke Kurbel gelöst hat. Warum eigentlich nie die rechte? Liegt vielleicht daran, daß ich bevorzugt mit links unten pendel und auch sonst viele “einseitige” Sachen links mache. Zumindest wirkt es manchmal Wunder, wenn man die Kurbel um 90 Grad (bei Vierkantachsen) bzw. 36 Grad (bei Isis-Achsen) bzw. ein Vielfaches davon gedreht montiert. Die rechte Kurbel muß man dann natürlich entsprechend umstecken. Ich denke, der Grund liegt darin, daß Achse und Kurbel Produktionstoleranzen haben und nicht immer so paßgenau sind wie sie sein sollten. Bzw., daß durch die Benutzung Gebrauchsspuren entstehen und dadurch die Passung nicht mehr wirklich stimmt.

Leider bin ich kein Schlumpf-Fahrer. Soweit ich aber weiß, handelt es sich beim Schlumpf-Getriebe um ein Planetengetriebe. Sowas kennen die älteren unter uns noch vom Fahrrad als Torpedo-Dreigang-Schaltung. Die durfte/konnte auch nie unter Last geschaltet werden, wobei auch hier speziell das Herunterschalten unter Last so gut wie unmöglich war - man riskierte, dass der Seilzug riss, bevor sich der niedrigere Gang einstellen ließ.
Ich schätze mal, dass dies die Erklärung ist. Für die physikalische Erklärung müsste man die Innereien eines Planetengetriebes besser kennen als ich.

Auch eine (Technik-) Frage zum Hochschalten

Seit drei Tagen bin ich auch stolzer KH-Schlumpf-Besitzer (24"). Das Herunterschalten aus dem hohen Gang klappt schon ziemlich gut, wenn auch bei sehr geringer Geschwindigkeit. Viel mehr Probleme habe ich mit dem Hochschalten - auch wenn ich da nicht schneller bin als beim Runterschalten.
Erst einmal eine prinzipielle Frage zum (Hoch- oder Runter-) Schalten an die anderen “Schlumpfer” hier: mein Schaltvorgang sah zunächst so aus, dass ich mit der Ferse bei der halben Umdrehung vom oberen zum unteren Totpunkt an dem Schaltknopf vorbeigestreift bin und damit versucht habe, ihn hineinzudrücken. Macht ihr das genauso oder versucht ihr gezielter, den Schaltknopf hineinzudrücken?
Meine Erfolgsquote beim Runterschalten liegt mit dieser Schalt-Variante bei ca. 80% gleich bei der ersten Umdrehung und bei über 95% spätestens nach der zweiten. Ganz anders beim Hochschalten mit der linken Ferse - hier habe ich riesige Probleme. Manchmal klappts nach der dritten Umdrehung, manchmal erst nach der zehnten und manchmal überhaupt nicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich das Innere des Getriebes viel lieber links - also im ersten Gang - aufhält als rechts im zweiten ;).
Heute abend hab ich mir ca. 45 Minuten Zeit zum Üben genommen. Als es nach einer halben Stunde mit dem Hochschalten immer noch nicht besser war, kam mir die Idee, es mal nicht bei der Abwärtsbewegung mit der Ferse, sondern während der halben “Aufwärtsdrehung” mit dem Fußballen zu versuchen. Ich stellte mich dazu mit der linken Ferse aufs Pedal. Und siehe da - plötzlich hatte ich ein Erfolgserlebnis nach dem anderen. Es klappte eigentlich so gut wie immer spätestens nach der dritten Kurbelumdrehung, wobei ich manchmal das Gefühl hatte, dass der Schaltvorgang eine ganze Kurbelumdrehung beanspruchte, bevor der Gang sicher “eingerastet” war.
Frage: gibt es noch jemanden, der so schaltet? Oder gibt es irgendetwas, das prinzipiell dagegen spricht?

Ich kenne zwar niemanden, der das so macht und habe es selber auch noch nicht ausprobiert, aber es spricht sicherlich nichts dagegen, so zu schalten, wenn das bei dir besser klappt. Du hast halt das Problem, daß du jedesmal den Fuß auf dem Pedal umsetzen mußt.

Seit heute bin auch ich glücklicher Besitzer einer Schlumpf-Schaltung, verbaut in einem aktuellen KH24. Habe mich für die 125/150mm-Dual-Kurbeln entschieden. So richtig qualifiziert bin ich also noch nicht mich hier zu äußern, da ich damit erst etwa eine Stunde Fahrerfahrung sammeln konnte.

Bisher habe ich auf jeden Fall weniger Probleme mit dem Schalten als mit dem Fahren im hohen Gang allgemein (bisher nie etwas größeres als 24 Zoll gefahren). Sehr ungewohnt ist es auch, dass die Schaltung (im großen Gang) über die Gabel hebelt. Ich bin aber optimistisch, dass das mit etwas mehr Übung besser werden wird.

Meine Schaltvorgänge laufen derzeit so ab: Unabhängig vom aktuellen Gang reduziere ich meine Geschwindigkeit stark, bringe die Pedale in die Waagerechte, betätige (mehr oder weniger) gezielt den Schaltknopf und kurble im neuen Gang weiter. (Alles natürlich in einer hübsch fließenden Bewegung.) Das funktioniert schon jetzt erstaunlich gut. Mal sehen, ob ich das in Zukunft auch bei größeren Geschwindigkeiten hinkriege (oder mich das überhaupt traue). Wie sehen das die Erfahreneren? Lässt sich problemlos auch bei höheren Geschwindigkeiten schalten?

So elegant und dezent die Lösung auch sein mag, was mir etwas fehlt ist eine Rückmeldung, ob der Schaltvorgang geklappt hat. Das merke ich immer erst beim Weiterkurbeln. Das leise Klack höre ich während der Fahrt nicht…

Was meinst du damit?

Ja, das funktioniert eigentlich recht gut. Ich mache es immer so, daß ich ganz normal trete und dann im hoffentlich richtigen Moment den Kick mache. Alternativ kann man auch einfach die Ferse nach innen drehen und so den Schaltknopf beim nächsten Kurbeldurchlauf vorne mitnehmen. Ich weiß aber nicht, ob die Schaltwelle das auf Dauer so gut findet.
Beim Runterschalten mußt du halt erst bremsen und dann schalten, damit du nicht nach einem erfolgreichen Schaltvorgang eine sehr hohe Trittfrequenz hast, die du nicht mehr treten kannst.

Damit meine ich, dass sich die Nabe für die Übersetzung im hohen Gang irgendwo festhalten muss, was sie ja auch auf einer Seite in der Lagerschale tut. Das heißt aber auch, dass wenn ich schneller trete oder abbremse auch eine Kraft auf die Gabel wirkt und diese (wenn auch nur leicht) mit nach vorne oder hinten kippen lässt. Bin mir nicht sicher, ob das jetzt wirklich klarer geworden ist. ^^

Vorher war das Rad mit Kurbeln und Pedalen ein System, welches nahezu unabhängig von dem zweiten System (Gabel, Sattelstütze, Sattel, Fahrer) war.

Das ist ein Problem, das vor der Produktion dieser Naben sehr heftig und kontrovers diskutiert wurde. Viele waren sogar der Ansicht, daß es deswegen unmöglich sein wird, ein übersetztes Einrad zu fahren. Die Praxis hat allerdings gezeigt, daß dieser Effekt deutlich schwächer ausfällt als befürchtet. Ich muß sagen, daß er mir zwar theoretisch bekannt, in der Praxis aber noch nie durch geändertes Fahrverhalten aufgefallen ist. Ich vermute, daß du eher ein ungewohntes Fahrgefühl hast wegen der für dich noch ungewohnt großen Entfaltung, die ja mehr oder weniger einem größeren Rad entspricht. Es wäre interessant, wenn du dich mal auf ein nicht übersetztes 36er setzen würdest und das Fahrverhalten mit dem Verhalten deines 24ers im großen Gang vergleichst.

Ich bin mir sicher, dass es genau daran liegt, dass ich mit größeren Rädern keine Erfahrung habe. Wenn ich jemandem begegne, der ein 36-er mit 150-mm-Kurbeln hat, werde ich diesen Vergleich mal tätigen.

Bisher hatte ich aber nur die Möglichkeit ein 36-er mit 89-mm-Kurbeln zu testen und bin kläglich gescheitert. Das war einfach zu weit weg von allem, was ich je gefahren bin…

glühstrumpf

hey martin,
glückwunsch zum schlumpf,
wo haste das denn her, ich dachte die sind alle :thinking:
jogi

Danke, ich freu mich riesig darüber. :slight_smile:

Ich hatte wegen meiner Nabe schon vor einem halben Jahr bei Roland angefragt und inzwischen scheinen vereinzelte wieder (woher auch immer) aufgetaucht zu sein, sodass ich mit meiner Position auf der Warteliste zum Zug gekommen bin. Keine Ahnung wie es um die allgemeine Verfügbarkeit steht. Mehr weiß ich jedenfalls nicht…