Sattel / Einrad

:thinking: Hallo Ich habe eine Frage:

Ich bekomme bei längeren Fahrten extreme Scheuerspuren zwischen den Beinen! Hat jemand das gleiche Problem oder noch besser wer hat eine Lösung. Fahre mit Chris Holm Sättel 36 Zoll.

Babypowder :smiley:

Was ist bei dir eine längere Fahrt?

Sitzprobleme auf dem Einrad sind nicht unüblich. Abhilfe schaffen kann

  • anderer Sattel
  • Sattel anders einstellen (Neigung, Höhe)
  • anständige Klamotten, z.B. Radlerhose
  • Sitzposition optimieren
  • Sitzposition ab und zu mal wechseln

Aber egal was du machst, wenn du nur lang genug im Sattel sitzt, wird es dir wehtun. Du kannst diesen Zeitpunkt allerdings ein ganzes Stück nach hinten verschieben mit den oben genannten Maßnahmen.

Die Hose darf nicht an den Beinen Reiben. Dazu braucht man zwei Schichten.

Zieh also eine eng anliegende Radlerunterhose aus glattem Material unter die eigentliche Hose. Dann reibt die Unterhose an der Oberhose und nicht die Hose an der Haut.

Zusätzlich solltest du noch einen Slip drunter haben, also keine Boxershorts - auch wenn du es eventuell uncool findest. Der Slip bewirkt bei Männern, dass die Kronjuwelen gestützt werden und keine Hautfalten aneinander scheuern.

Hallo Besten Dank für die vielen Antworten, werde mich danach richten und so meine “Kronjuwelen” schützen. Ich fahre etwa 20 - 30 km in einem Stück.

Im engl. Forum über Sattelmodifikation gibt auch noch Tipps.

Bevor du anfängst den Sattel zu ändern solltest du erst einmal mit den bereits genannten Möglichkeiten zu Experimentieren. Auch der beste Sattel ist bei falscher Einstellung unbequem. Falls das nicht bringt, kannst du auch mal versuchen andere Sättel Probe zu fahren, falls du in deiner Umgebung andere Einradfahrer mit anderen Sätteln hast.

Für direkt auf die Haut gibt es “ilon Protekt-Salbe” von cesra (guckst Du gugel). Die wird wohl auch gerne von Fahrradfahrern/Rennradfahrern genommen, die auch mit erheblichen Scheuerspuren zu kämpfen haben. Die Salbe zieht nicht ein und bildet eine 2. oder. eben 3. Schicht.
Für geplante längere Touren nehme ich die Salbe auch. Dabei reichlich auftragen. Das Gefühl, wie Buchse voll, muss man aber abkönnen.
Meine Erfahrung: “schad nix, hilft nix” mit einer leichten Tendenz zum Besseren.

Dafür hab ich auch noch Body Glide. Hab ich mal bei einem Rennen gewonnen. Keine schlechte Sache. Ansonsten ist bei Radfahrer auf extremdistanz auch Eules Gesäßcreme recht beliebt, hab ich aber nich nicht probiert. Ilon Protect hab ich auch noch nicht probiert, Probepackung liegt noch unangetastet im Schrank.

Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, mit dem Einrad Touren zu fahren hat mir auch immer ziemlich schnell der Arsch wehgetan. Nach spätestens 15km ging es los. Seither hat sich einiges an der Ausrüstung geändert: ich habe jetzt einen anderen Sattel (damals: Viscount; kennt den noch jemand?), nutze andere Hosen, und habe heute einen Lenker am Einrad, der doch etwas Last auf die Arme verlagert. Außerdem fahre ich heute (nicht zuletzt dank Schlumpfnabe) schneller als früher, so daß ich für die gleiche Strecke weniger lang im Sattel sitzen muß.

Aber ich denke der Hauptpunkt ist, daß ich im Laufe der Zeit gelernt habe, richtig auf dem Sattel zu sitzen. Ich kann nicht beschreiben, was ich heute anders mache als vor 20 Jahren, aber irgendwas Wesentliches hat sich geändert. So kann ich heute völlig problemlos in Jeans und ohne Schlumpfnabe 50km fahren ohne daß mir etwas wehtut. Das wäre in meinen Anfangstagen nicht denkbar gewesen.

Gleitcremes habe ich übrigens noch nie benutzt und habs eigentlich auch nicht vor.

+1

Yeti: “damals: Viscount; kennt den noch jemand?”

Dieser Sattel war DIE Innovation auf dasjenige, was es damals bisher gab. Pichler hatte mit diesem Sattel seine Räder damit ausgestattet. Auf der Pichler-Webseite bietet er seine Räder immer noch damit an. (macht der eigentlich noch Räder? Die Webseite sieht immer gleich aus) Habe noch ein “Museumsstück”, einen Vorgänger des Viscounts von einer Pichler-Giraffe in der Garage rumliegen - ein schwammig weicher Sattel mit einem locker darüber liegenden Gummiüberzug - grauenhaft! Mit dem Viscount bin ich einige Jahre gefahren. Geht man auf die Googlesuche, dann gibt’s eine Ajata-Webseite mit dem Sattel, und “Balance” aus Bochum vertreibt den Sattel noch für 14 Euronen als Auslaufartikel.

Zu oben und scheuern an den Innenseiten der Beine: Manche Sättel haben eine Längs-Naht exakt dort, wo der Sattel besonders scheuert. Deshalb benütze ich etwa den Nimbus-Gel als Tourensattel, der ohne dieser Naht auskommt.

Habe meinen ersten Sattel gebacken, 165 C° mit Umluft danach gerade gebogen. Resultat siehe Foto! Gefahren wird morgen.

CIO nannte sich dieser schwammige Sattel. Ja, der Viscount war damals das Maß der Dinge. Bis dann die Miyata Sättel kamen, die zwar nicht schlecht waren, aber nicht kompatibel mit den Standardsattelstützen. Aus heutiger Sicht wirkt das alles ziemlich mittelalterlich. Ich habe noch einen Viscount auf meiner Giraffe, möchte damit aber keine längere Tour fahren (ok, mit der Giraffe auch nicht; das bezog sich aber auf den Sattel).
Ich bin mal gespannt, was die Welt in 20 Jahren über unser heutiges Material sagt. Vermutlich werden dann die Schlumpfnaben mit nur 2 Gängen belächelt und über Alugabeln rümpft man die Nase, weil Alu umwelttechnisch halt bedenklich ist und außerdem viel zu schwer und zu weich.