ich bin neulich an diesem Video hier hängen geblieben
und ganz besonders hat es mir die Gruppe ab 0:39:30 angetan!
Das müsst ihr euch mal ansehen! Da turnen “ganz normale” Kinder zusammen mit einer Gruppe aus dem Behindertensportverein (auch mit Rolli- und E-Rolli-Fahrern)! Das hat mich megs begeistert. Vor allem, weil die Übergänge so fließend sind! Da machen Rolli-Fahrer Kopfstand oder werden in Pyramiden mit eingebaut und es gibt einzelne Fahrer die Zwischendurch auch mal für den ein oder anderen Abschnitt mit aufstehen und im Rollstuhl von scheinbar Nicht-Behinderten erstezt werden…
Und dann hab ich angefangen zu überlegen, ob man nicht auch Einradfahren auf diese Weise mit Rollstuhlsport verbinden könnte. Wichtig finde ich dabei, dass jeweils das was die Rollstuhl- bzw. die Einradfahrer an Fähigkeiten mitbringen als zugewinn für die ganze Gruppe betrachtet werden kann. Stellt euch zum Beispiel mal eine Stand-up-gliding-Kette an einem fast unbegrenzt kraftvoll ziehendem E-Rolli vor, der von seinem Fahrer in jeder beliebigen Geschwindigkeit konstant gehalten und mit den anderen Gliding-Ketten der Kür syncronisiert wird. Ich weiß, damit kann man bei keiner Einradmeisterschaft starten, weil ein Teil der Gruppe dann offensichtlich kein Einrad fährt… Aber ich denke auch dafür findet sich ein Bühne und beeindruckend wär’s allemal!
In allen Ausschreibungen für Kürmeisterschaften, die bisher der EVSH ausgerichtet hat gibt es den Unterpunkt Möglichkeiten der Darbietungen und da steht:
“Wir erwarten, dass alle Übungen auf Einrädern gezeigt werden. Verschiedene Einräder sind möglich, auch Seile, Bänder, Schirme usw. Es dürfen keine spitzen Gegenstände benutzt werden oder solche, die Verletzungen verursachen können. (es gelten die IUF-Regeln, s. o.)”
Auch ich hab das vor Jahren gelesen und für völlig logisch gehalten und deshalb mal so in die Ausschreibung zur ersten Berlin-Brandenburger Kürmeisterschaft übernommen. Seither steht der Satz auch da immer drin.
Laut dem Würde doch all das, was die Rolli-Fahrer machen keine Beachtung finden, sie gelten dann höchstens als schmückendes Beiwerk im Präsentationteil. Wahrscheinlich würden sie dann nicht einmal mit in die Zahl der Starter mit eingerechnet?! Ich finde, das wird ihnen dann aber nicht gerecht!
Aber wenn der Satz von oben nicht direkt in den IUF-Regeln steht, könnte man ja nochmal drüber nachdenken ihm raus zu nehmen… allerdings würde man damit dann die Türen für allerlei Dinge öffnen die auch meiner Meinung nach nicht wirklich EINRADkür sind. Ich finde jedoch auch, dass man nicht alles sehenswerte immer auch auf Kürmeisterschaften zeigen muss bzw. könnte mir vorstellen dergleichen auch im Rahmenprogram zum Beispiel vor der Siegerehrung zu zeigen.
Viel spanneder als die Frage, wo man so was zeigen kann, fänd ich persönlich aber ein Diskussion darüber, was ihr von so ner gemixten Gruppe haltet oder vielleicht auch was für Ideen ihr habt, was für neue Möglichkeiten man mit Rollstuhlfahrern in der Gruppe hätte.
Vor allem in Richtung gliding und Pyramiden sollte da wohl einiges gehen oder?!
Laut Reglement sind nicht-Einradfahrende Personen Requisiten und zählen als solche, nicht aber als Starter (weder bezüglich Anzahl noch sonst). Solche lebenden Requisiten sieht man öfters bei Küren, wenn z.B. Gegenstände angereicht werden oder irgendwas gehalten wird. Insofern können Rollifahrer bei Einradküren mitwirken, sie zählen aber halt nicht als Teilnehmer. Und wenn sie z.B. eine Gliding-Reihe ziehen, dann stellt sich die Frage ob das in die Technikwertung eingeht, weil die Einradfahrer ja von Nicht-Einradfahrern gestützt werden. Das ist formal genauso wie wenn ein Fußgänger beim Gliding Händchen hält.
Als Show (muß ja nicht unbedingt ein Wettkampf sein) finde ich sowas klasse. Zum einen aus pädagogischen Gründen, zum anderen weil das wirklich Potential hat und fürs Publikum attraktiv ist.
Finde ich ne coole Idee.
Und wenn es ein Wettkampf werden soll, da kann ich Rendezvous der besten zu empfehlen. Reiner Showwettkampf, die Jury hat keine Ahnung von Skills sondern bewertet die Show und deren empfundenen Schwierigkeit. (Hocheinrad ist zum Beispiel schwer :)) Muss man nur vorher wissen, es sind halt keine Einradfahrer in der Jury.
Gibt es Landes und Bundesentscheide. 2011 ist die Einradgruppe vom Heeßeler SV sogar DTB Showgruppe des Jahres geworden.
Die Einradfortgeschrittenen-Gruppe vom NTSV (wo ich bis dahin eigentlich höchstens als Co-Trainer dabei war) wollte da mit machen, hatte aber zu wenig Leute, weil die da ein Mindestalter aller Teilnehmer von 12 Jahren voraus setzen und damit viele Fahrer aus dem Verein ausschieden. Und noch dazu gab’s die Regelung das jede Darbietung von mindestens 8 Leuten gezeigt werden muss. Das wurde schon knapp… und schwupp schon war ich mit eingebaut. Für den Showabend bei NTSV hab ich dann aber bereitwillig meinen Platz wieder für ein echtes Vereinsmitglied hergegeben.
Ich hab mir grad nochmal die Spielregeln zum “Rendez-Vous der Besten” angesehen:
Das mit der Gruppengröße schein allgemein gültig, aber wäre bei dem Projekt sicher nicht das Problem. Schwieriger wär da schon die Sache mit dem Alter. Ich find das blöd welche außenvor zu lassen bei so ner vielleicht einmaligen Aktion, wo man die Jüngeren eben nicht damit vertrösten kann, dass sie in ein oder zwei Jahren eh dabei sein können. Das eigentlich Problem ist aber, das sie dieser Wettkampf an Gruppen im DTB richtet. Vielleicht gibt’s ja in unserer bunt zusammengewürfelten Truppe dann auch welche, die im DTB sind und uns alle auf den Namen ihres Vereins anmelden… aber sowas weiß ich dann nicht vorher und würde daher erst recht nicht Kinder unter 12 von der Gruppe ausschließen, wenn ja noch nicht mal klar ist, ob wir dort jemals vorführen.
Aber es muss doch auch nicht immer Wettkampf sein! (meine Meinung)
Das Rendezvous wäre schon eine tolle Gelegenheit so etwas darzubieten. Beim Rendezvous haben auch schon häufiger Einradgruppen (besonders aus S-H und HH -> Johannas Gruppe vom NTSV zum Beispiel Dori) mitgemacht, aber es ist eben ein Wettbewerb (für den man sich in seinem Landesturnverband auch erstmal qualifizieren muss). Es wäre schon eine tolle Sache, aber ich stelle es mir schwierig vor so weit auseinander wohnende Einradfahrer (und die Rollifahrerer, deren Vertrauen man für die Sache wohl erstmal langsam gewinnen müsste) zum regelmäßigen Training zusammenzubringen. Und solch eine Vorführung sollte schon gut geprobt sein. Vor allem weil es beim Rendezvous vor allem auf den Showcharakter ankommt.
Eine reine Showveranstaltung wie eine Galashow beim Turnfest oder das Feuerwerk der Turnkunst vom NTB wäre wohl besser geeignet als das Rendezvous denke ich mal. Dann würde auch die Altersbeschränkung wegfallen