Reifen und Lenkverhalten

Ich habe an zwei verschiedenen Orten je ein Quax-Einrad mit 26x1,75-Reifen. Ursprünglich waren auf beiden Einrädern die Originalreifen drauf und beide Geräte hatten das gleiche Ververhalten. Nach einem Schlauchplatzer hatte ich bei einem Einrad einen nomalen Fahrradeifen, einen Schwalbe Marathon, aufgezogen.
Dieser Reifen ist wesentlich haltbarer, als der Originalreifen und ich kann damit leichter Berge hoch fahren. Ein Nachteil ist, dass sich das Einrad damit schlechter lenken lässt. Zum Vergleich habe ich noch das andere Einrad, mit dem ich besser um enge Kurven komme.
Gibt es bei den Reifen irgendwelche Eigenschaften (Profil, Dicke, Gummizusammensetzung), die Einfluss auf die Lenkbarkeit haben? Wenn ja, welche Reifen sind empfehlenswerrt und in 26x1,75 verfügbar?
Meine Anwendung sind gemütliche Touren auf Wald- und Radwegen ohne besondere Schwierigkeiten.

Profil und Gummizusammensetzung haben wohl einen Einfluss auf die Haftreibung. Form und Druck sind aber ausschlaggebender. Das ganze ist (Bio)mechanisch zu begründen. Habe ich zusammengeschrieben und das kannst du hier nachlesen: http://gos.si/publikationen/Einradphysik_und_Biomechanik-Gossmann.pdf

Für gemütliche Touren im Wald halte ich 26x1,75 für ziehmlich ungeeignet!

Warum fährst Du keinen dickeren Reifen? Mindestens 2,0 besser mehr, was halt noch reinpasst.

Vermutlich fährst Du das Qu-Ax Luxus in 26 Zoll, beim entsprechenden 24er passt ein 2,0 Reifen rein.
Sowohl municyle.com http://www.einradladen.net/ als auch ajata http://www.einradversand.de/ beraten Dich sicher gerne und auch sehr gut, was in Deine Gabel noch reinpasst.

Es gibt im Forum auch einen Reifen-Thread: Reifen
Da geht’s aber fast ausschließlich um sehr dicke Reifen, die dann nicht mehr in Deine Gabel passen.

Gruß Peter

Mein absoluter Favorit für genau diesen Anwendungszweck (wenn du das Wort gemütlich streichst) ist der Schwalbe Marathon Dureme, den ich allerdings nur in der Größe 50-622 (28 x 2.0) selbst fahre. Der Reifen wird nicht mehr produziert, ist aber bei vielen Händlern noch verfügbar. Ich habe mir gerade nochmal 2 davon auf Vorrat bei ebay geschossen bevor es den Reifen nicht mehr gibt.

Edit: der Marathon Dureme ist sicher nicht der ultimative Munireifen. Aber auf Asphalt ist er unschlagbar, auf unbefestigten Wegen (Schotter, Forstwege, harmlose Wanderwege im Wald, …) sehr gut und selbst im Gelände kommt man damit zurecht, auch wenns dafür sicherlich bessere Reifen gibt. Auch bei Nässe habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht (sowohl auf Asphalt als auch auf Waldwegen). Auf Schnee geht auch noch, aber Spikes hat er halt nicht.

Ja. Das Profil hat erheblichen Einfluss. Wenn du tangential auf den Reifen schaust (also z. B. in Fahrtrichtung flach auf den Reifen) und du siehst irgendwelche Kanten oder Rillen, kann es Probleme mit der Neigung zum Kippen geben. Die Festigkeit der Seitenwände hat Einfluß, und der Reifendruck.

Ich schließe mich der Meinung an, dass 26x1.75 für deine Zwecke zu schmal sind. Aber ein Muni-Reifen ab 26x2.5 wäre ebenso ungeeignet. Irgendwas zwischen 26x2.0 und 26x2.25 wäre ein guter Kompromiss zwischen Straßentauglichkeit und leichtem Fahren auf Forstwegen.

Hat schon jemand den Schwalbe Nobby Nic in 26x2.10 ausprobiert? Könnte mir vorstellen, dass der gut passt.

Ich hab diesen Reifen in 29x2.25 am Schlumpf. Kann ich sehr empfehlen :slight_smile: Downhill fahren würde ich damit nicht, aber für XC und Straße ist er top. Leicht, gute Dämpfungseigenschaften, guter Grip auch bei Nässe, reinigt sich gut. Wobei ein Slick auf der Straße wohl etwas leiser wäre.

Wie ist das Fahrverhalten auf der Straße, abgesehen vom Geräusch? Eigentlich würde ich vermuten, daß auf Asphalt jegliches Stollenprofil eher nachteilig ist.

Kurvenverhalten, Agilität… Ich hab auch schon einen Slick drauf gehabt (ich glaub damit hast du das Rad beim GMTW sogar gesehen), bin aber wieder auf den Nobby Nic umgestiegen weil mir der einfach mehr zusagt. Hat auch weniger Gewicht als mein Slick

Die Gabel dürfte bei 2,25 oder so etwas noch keine Probleme machen. Wenn so ein Reifen auf die Felge passt, wäre das auch OK. Haben die dickeren Reifen auch Vorteile beim Lenkverhalten?

Es gibt dicke Reifen, die lassen sich ganz bescheiden lenken und andere, die gehorchen super. Das hängt nicht von der Reifenbreite ab, sondern eben, wie gesagt, vom Profil, Seitenwand und noch anderen Dingen.

Aber ein dickerer Reifen dämpft auf unebenen Wegen besser, als ein dünner.

Ausserdem - wichtigstes Argument - macht er mehr her! :smiley:

… und man hat länger was zum Rauchen!

Besorg Dir den Schwalbe Smartsam 26x 2.1
Er rollt gut auf Teer hat genügend Grip auf Naturstrassen und hält lange.
Keinesfalls den 26x 2.25 nehmen, der kann teilweise schon streifen oder es ist knapp davor. Zumindest bei der Serie Luxus 26-er die ich testete. Ein wirklich guter Allrounder.

Nurse Ben

Nurse Ben

:):p:D

Der Thread heißt Fat Tire Review Thread: Tires > 3". Klar gehts da um Reifen der Breite > 3", nicht = 3" oder gar < 3".
Und wenn du einen richtig fetten Reifen suchst, findest du bei Surly ein paar nette Spielzeuge. Brauchst dann halt nur noch eine passende Gabel dazu.

Ich danke für die vielen Hinweise. Das mit dem Lenkverhalten hatte ich nicht ausreichend genau beschrieben. Es geht um die Lenkbewegung, bei der man zuerst den Oberkörper in Zielrichtung dreht und dann ruckartig den Hintern samt Einrad nachzieht. Der Schwalbe Marathon setzt dieser Bewegung mehr Widerstand entgegen, als der Quax alter Bauart.
Ich kann mir vorstellen, dass Reifen mit Profil schwerer zu lenken sind, als glatte. Evtl. kann sich die Masse auswirken. Insbesondere die Teile, die am weitesten vorn und hinten liegen, haben einen langen Hebel, so dass sich die Trägheit auswirken könnte. Dann wären leichte Reifen mit wenig Profil vorteilhaft, die wiederum bei Nässe am schnellsten wegrutschen.

Das würde ich nicht dem Reifen anlasten, sondern an deiner Kurventechnik arbeiten.

Hallo Albiero,

Yetis Meinung ist wohl mehr als zutreffend…

besuche doch mal die Seiten der Einrad-Community. Dort findest Du allerhand nützliche Hinweise.

http://einradfahren.de/index.php?module=mod_trixionary&action=browse&cat_id=36

Auf der Seite mit den Spins kannst’e sehen, was man beim Kurven-drehen so macht.
Sieh Dir auch die Bildergalerie mit Janina Messinger an - was besseres findest Du kaum:
Innenarm nach oben - als ob Du Dich an einer Stange locker halten würdest, um die Du herumfahren wolltest, Oberkörper aufrecht und überhaupt nicht verdreht. Das Rad in der Hüfte nach aussen gekippt - und schon geht’s im Kreis herum.

Anhand dieser Bilder hatte ich das Kurvenfahren und gerade-aus-Fahren bei schräg geneigter Fahrbahn (Waldwege!) gelernt.

Gruß Lucas

Das bedeutet, ich soll Lenkbewegungen mit Verdrehen des Rückens sein lassen und dann ist der Reifen (irgendwann) egal?

Nö. Aber wenn du die Kurven anders fährst, dann ist es egal, wie sich der Reifen bei diesen Rumreißbewegungen verhält. Auch bei richtigen Kurven gibt es Reifen die sich angenehmer fahren und welche die sich weniger angenehm fahren. Aber wie sich ein Reifen um die Kurve rumreisen läßt kann dir eigentlich ziemlich egal sein, sobald du die Kurven nicht mehr mit der Technik fährst.