Physik von Spins

Nein, sowas meinte ich nicht. Es ist schon ein Kreis den man im Spin um einen Mittelpunkt fährt (mehr oder weniger, mit minimalen elliptischen Ausschwankungen). Welche wellen ich meine: Stell dir einen Kreis mit dem Zirkel gezeichnet vor. Und jetzt nimmsde einen Stift und malst Wellenförmig über die mit dem Zirkel gezeichnete Linie. So fährt dein Einrad - wegen der Kurbeln kommt das. Je kürzer die Kurbeln, desto geringer die Amplitude der Welle (Ich habs mal angehängt als Grafik).

Sorry, ich muss dir widersprechen - und ich hoffe Wolfgang hat nicht allzuviel dagegen, dass ich seine Bewegung mal auseinander nehme.

Zuerst kommt diese ruckelige Ausbuchsung der Hüfte (Arsch raus, Schultern vor) vom noch gerade fahren als Übergang in den Spin. Dabei geht das Tempo verloren und muss neu aufgebaut werden (was sich später “rächt”). Der Wolfang wird also schneller und richtet sich auch Stückweise weiter auf - Schultern ziehen weiter nach oben, Hüftstreckerwinkel wird größer. Die weiter, schwereren außen liegenden Bewegungssegmente (Schulter + Po) nähern sich der KLA an, die zwischen Schultern und Po liegt und das Lot fällt (wie oben schon erwähnt). Die Arme stabilisieren die Bewegung - zumindest hat es auf mich den Eindruck. Sie kreisen aber elliptisch. Durch unterschiedliche hohe Schulterstände sind auch die Hände unterschiedlich weit vom Boden weg, kann man sehr gut sehen. Die Arm-Rumpf-Winkel (ARW) verhalten sich auch unterschiedlich. Vor allem der linke ARW schwankt um hier überschüssige Energie durch das zu schnelle Treten abzugeben. So, dann kommt der Punkt mit dem ersten ‘full spin’ (360° Drehung) zuerst einmal vorwärts, dann einmal rückwärts. Aber wie kommt es dazu. Wie weiter oben erwähnt richtet sich der Oberkörper kontinuierlich weiter auf, die Massensegmente nähern sich der KLA an und letztlich ‘überlappt’ es, dann blockiert auch automatisch Wolfgangs linker Fuß, um hier den full spin einzuleiten und dann nochmal rückwärts weil noch so viel Energie aus der zuvor aufgebauten Geschwindigkeit vorhanden war - er nutzt sie auch direkt weiter, sehr clever, um hinten dran, nach einer Radumdrehung, nochmal 2 Fullspins zu machen (er wollte ja noch nen bisschen drehen, ne?)

Pirouetten waren da nicht bei. Dazu müsste es eine Drehung mit mind. 2 Umdrehung auf der Stelle sein (gibts da ne offizielle IUF Beschreibung zu?).

Mal ne Frage an den Wolfgang: weißt du was deine Arme während des Spins machen? Könntest du sie anders bewegen? (Aber das zielte jetzt auf die Freiheitsgrade).

Die Spins vom Wolfgang funktionieren sehr gut. Hätte er nicht voll hochbeschleunigt liese sich hier eine konstante Geschwindigkeit halten um den Spin zu stabilisieren - danach kann man immer noch schneller werden. Für einen Spin, egal nun welcher Art, muss man die Rumpf, vor Allem Brustmuskulatur, anspannen um die Energie zu “bündeln”?!? Hmm, jetzt doch Muskelanspannung bündelt die Energie? Siehe Fäuste oben.

Ich hab mal noch nen Bild von Wolfgangs Spin angehängt. Und auch nochmal eines, welches ich nach Wolfgangs erster Beschreibung verstanden hatte. Deswegen auch diese Irritation in meinem ersten Post.

Dein Körperempfinden hat deiner Beschreibung einen Streich gespielt :D. Deine Satz danach hat sich heute wohl eher umgedreht. Man hat sich durch Versuchen an eine neue bessere/schönere?* Spin-Variante herangebessert, die von dori im ersten Post skizzierte und Janina im Foto gezeigte. Dadurch hat sich die Körperhaltung eben verändert, als ein Defizitausgleich der Fahrtechnik würde ich das nicht werten, eher im gegenteil eine evolutionäre Verbesserung der Spintechnik.

Heute wird nach der neuen Technik trainiert - ich bring das auch so bei. Für dori ergeben sich dadurch in ihrem Vortrag 2 Fahrtechniken, die sie erklären kann. Vlt. auch mit diesem evolutionären Hintergedanken.

So. Feuer frei!

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