Multikurbeln - was wird gebraucht?

Ich hatte ja in den letzten Wochen in Norditalien ein paar Berge zur Verfügung um meine Multikurbeln zu nutzen. Kurz und schnell ist klar. Aber lang und kraftvoll? Nicht unbedingt. Erstaunlicherweise gibt es eine Kurbellänge, ab der zumindest bei mir der Effekt mit dem höheren Drehmoment wieder drastisch nachläßt. Ich kann mir das nur so erklären, daß dann die Oberschenkel zu waagerecht werden und ich nicht mehr so stark drücken kann. Hat noch jemand entsprechende Erfahrungen gemacht?

Konkret bin ich mit dem 29er mit 111mm-Kurbeln auf einen Paß zugefahren. Habe dann am Fuß des Berges auf 165mm umgeschraubt, um die 1000 Höhenmeter mit 10 bis 15% Steigung gut raufzukommen. Denkste. Ich bin nach ein paar hundert Metern vor Erschöpfung fast vom Rad gefallen. Zurück auf 128mm und dann gings. Später bin ich (immer noch mit 128mm) sogar nochmal ein Steilstück (geschätzte 6%) im großen Gang hochgefahren. Auch das ging, wenn auch mühsam. Nur mit den ganz langen Kurbeln wollten meine Beine nicht so recht mitmachen.

Ich vermute, daß dieser Effekt bei mir mit den 165iger Kurbeln und dem 26iger Muni auftritt. Ich hatte damit große Probleme im Grunewald einen leichten “Berg” hochzukommen. Unseren Montescherbelino erklimme ich, wenn auch nicht locker, mit 125iger Kurbeln und 29’'-Rad gefühlt leichter.

Mir gehts ähnlich. Ich finde, dass der Totpunkt mit 165er zu groß wird. Jetzt fahr ich 150er auf meinem KH29 und schaffe damit die gleichen steigungen und Gefälle. Mit 100er Kurbeln hab ich auch schon überraschend Steile Anstiege geschafft.(über 10%)

Auf meinem 29er KH hatte ich Anfangs die 125/150er Duals drauf. Als ich dann halbwegs fahren konnte bin ziemlich schnell von den 150ern auf 125er umgestiegen. Damit kam ich mal an eine sehr schlammige Stelle - dafür waren mir die 125er zu kurz - also bin ich für die Stelle auf 150er umgestiegen. Es ging, war aber eine Qual weil mir die Kurbeln schon wieder zu lang waren.

Irgendwann bin ich dann auf 114er Kurbeln umgestiegen (Marathontraining vor 1,5 Jahren) - und bin mit denen super für Strecken zufrieden.
Als ich dann aber Tadpole auf seine Tour ein Stückchen begleitet habe war das Gelände deutlich zu schwer für 114er. Ich hatte zum Glück noch 137er dabei. Die fand ich auf dem 29er perfekt im Gelände.

Auf Dauer hätte ich auch gerne 114er/137er Duals - aber leider gibt es nur 110/128.
Mit den 110 könnte ich leben - ich überlege sowieso, ob ich irgendwann mal noch kürzere Kurbeln ausprobieren will. Aber die 128 sind ziemlich nah an den 125ern dran, was mir im Gelände damals nicht mehr gereicht hatte.

Auf der Straße den Fockeberg hoch hab ich einst ein bisschen Uphill probiert und die Zeit gestoppt. Damals hatte ich noch nicht die 114er - aber mit den 125ern war ich deutlich schneller als mit den 150ern.

Noch eine Erkenntnis im Alltagsbetrieb (überwiegend Asphalt und befestigte Wege, relativ eben, teils Straßenverkehr): mit dem 29er bin ich mit 128mm-Kurbeln schneller als mit 111mm oder 94mm. Der Grund liegt einfach darin, daß ich häufiger im großen Gang fahren kann. Mit 94mm-Kurbeln traue ich mich z.B. im Stadtverkehr nicht, den großen Gang zu nutzen, da mir die Agilität fehlt, um z.B. an Kreuzungen spontan bremsen oder ausweichen zu können.

neue Multikurbel

kleines update für 36er KH mit Scheibenbremse

>>> Sinz Dual Kurbeln 135mm orginal / neu 108mm für Düsseldorf 2012 <<<

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Wie sieht es denn mit der Haltbarkeit der Alu-Gewinde aus? Die KH Kurbeln haben ja extra Stahl-inserts, die nachgemachten Gewinde, zumindest so wie ich das auf den Photos sehe, eher nicht.

Meines Wissens haben die käuflich erwerblichen 110/127 mm auch keine Stahlbuchsen, weil der Lochabstand dafür zu klein ist. Für zwei Jahre Gewährleistung scheint es also zumindest zu reichen. Das Alu ist hochwertiges 70er Alu. Eine mindere Qualität würde es wohl nicht tun.

Die Sinz Alukurbeln hab ich jetzt auf mehreren Einrädern getestet und die orginal Gewinde haben noch keine Gebrauchsspuren trotz mehrfachen Wechsel der Pedalen.
Das neue Gewinde bei 108mm ließ sich leicht von Hand schneiden mit Hilfe einer Ständerbohrmaschine, damit der Winkel auch stimmt :wink: und sieht aus wie das Orginal. Über die Haltbarkeit werde ich nach dem Marathon 2012 was schreiben dann haben Sie 1000km gehalten oder auch nicht. Für ein ungeschlupftes 36er mußte ich mir was einfallen lassen, 135mm war zu lang und kürzere gibt es nicht als ISIS Version.

Mit oder ohne Scheibenbremse? Ich habe die KH Moments mit 110mm auf einem Rad.

  • so wie auf dem Bild mit Scheibenbremse :smiley:
    für das 29er und 24er hab ich 145mm Kurbeln + Bremse, da kommt kein 2tes Gewinde rein.

Es geht um die KH Dual 110/127 - das sind die mit dem geringsten Lochabstand, bei allen anderen Duals reicht der Lochabstand für Stahlhülsen.

Hi zusammen!
Wie sieht das mit zusätzlichen Gewindelöchern bei den Alu-Kurbeln aus, die standardmäßig auf nem 29" Qu-Ax Cross drauf sind?
Nen Metallbauer der mir die bohren würde kenn ich, nur hab ich n bisschen Angst davor, dass die danach nix mehr aushalten.

Der Werkstattmeister meinte damals, dass es hochwertiges 70er Alu sein müsse. Eine mindere Qualität würde es wohl nicht tun. Habe aber leider keine Ahnung was für deine Kurbel zutrifft.

also diese kurbeln halten bei mir ohner löcher ca. 0,5 tage im bikepark und ca. ein jahr auf der straße (wenn das rad nicht mal doof fliegt) dananch ist meistens der ISIS ausgeleiert.
löcher kannst du da sicher reinmachen - die frage ist was und wo du damit fahren willst? wenn du im gelände schon mal nen drop mitnimmst würde ich zu koxx oder KH raten…

Ich wollte endlich mal meine Multikurbeln richtig ausnutzen und habe mit dem 36er ein bißchen rumprobiert, was geht und was nicht. Wozu hat man denn die vielen Löcher? Ergebnis:

  • Fahren geht auf allen Kurbellängen. Bei 77mm darf aber nichts Unvorhergesehenes mehr passieren. Da ist das Einrad einfach derart träge, daß Bremsen oder spontanes Ausweichen zum Abenteuer wird.
  • Frei aufsteigen klappt bei 94mm und länger. Bei 77mm bin ich einfach nicht raufgekommen.
  • Pendeln geht mit 111mm und länger. Bei 94mm und 77mm fehlt mir schlichtweg die Kraft.
  • Springen geht auf allen Kurbellängen. Aber eigentlich zählt das nicht, weil ich mich auch auf die Kurbel selbst gestellt habe und die bleibt ja lang, egal in welchem Loch das Pedal steckt.
Und dann habe ich noch probiert, wie es sich anfühlt, wenn man rechts und links mit unterschiedlichen Kurbellängen fährt (schönen Gruß an Cyc :D). Bei einem Unterschied von 17mm gehts noch. Ich denke, daran kann man sich gewöhnen. Bei größerem Längenunterschied fühlt es sich seeeehr seltsam an. So seltsam, daß ich mir nicht vorstellen kann, wie man das beim Fahren nicht bemerken kann. Interessanterweise fühlt es sich aber weniger seltsam an, wenn die kürzere Kurbel rechts ist. Ich scheine da nicht ganz symetrisch gepolt zu sein.

Interessanter Versuch! Fahren mit unterschiedlichen Kurbellängen könnte ich mir aber nicht vorstellen. Da fiele ich bestimmt sofort vom Rad! :roll_eyes:

Hast du das mit Schlumpf getestet? Wie verhielt sich das dann beim Schalten mit der Variation der Kurbellänge? Damit verschiebt sich doch der Punkt am Schuh, mit dem du den Knopf antippst? (Ausser vielleicht wenn man die Monopa-Technik verwendet - aber die ist ja wohl sowas von unorthodox!:p)

:smiley:

Ab 94mm abwärts habe ich nicht mehr geschlumpft. Das war mir nicht geheuer. Ich hatte auch nur einen sehr begrenzten Platz zur Verfügung, so daß schnelle Geradeausfahrten nicht möglich waren.

Ich dachte jetzt weniger an das Feeling im 2. Gang zu fahren, sondern an den Schaltvorgang an sich. Wurde das schwierig bei den kurzen Kurbellängen?

Schwieriger nicht, nur ungewohnt. Aber ich wechsle ja auch auf dem 29er öfter zwischen 94, 111 und 128mm hin und her, so daß das für mich nicht ganz neu ist.