Meine Seminarfacharbeit...

Hallo Leute,

wie ihr sicher größtenteils wisst, muss man - zumindest hier an meiner Schule - in der Oberstufe, also 11./12. Klasse, eine Seminarfacharbeit schreiben. In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es darum, sich über mehrere Monate/Jahre mit einer Sache auseinander zu setzen, jeder kann bis zu 10 Seiten dazu schreiben. Die Gesamtnote am Ende wird wie folgt errechnet:
20% der Erstellungsprozess (wie sind wir rangegangen, wie haben wir gearbeitet und so etwas)
30% der schriftliche Teil
50% das Kolloquium (die Verteidigung)

An unserer Schule darf man das Thema selbst wählen.
Das meiner Gruppe lautete: “Dirt, Downhill und Einrad - Ein theoretischer ‘Crashkurs’ für Anfänger im Extremsport”.

Auf dem Weg des Schreibens der Arbeit sind uns ein paar Dinge aufgefallen, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Seminarfach ist BESCHISSEN!

Wisst ihr, angefangen dabei, dass es Gruppenarbeit ist.
Ich mein… Die Seminarfacharbeit kann man in das Abitur einbringen, nicht gerade unwesentlich. So soll man also bei etwas, dass einem viele Punkte beim Abi bringen kann, mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Bei mir und meiner Gruppe war es ein regelrechtes “Paradebeispiel”, wie DOOF so etwas ist. Ich war der einzige von 3 Schülern meiner Gruppe, der sich für dieses Thema richtig interessiert und sich damit beschäftigt hat.
Nun ging es zum Schreiben. Abgesehen davon, dass die gesamte Gruppe etwas spät damit angefangen hat, habe ich ganze 11 Seiten auf das Papier gebracht. In den Oktoberferien, kurz vor Abgabe der Arbeit, hatten meine beiden Kollegen jeweils 3,5 und 4 Seiten.
Ich habe dann - über die gesamten Ferien verteilt - diese Seminarfacharbeit gefüllt, das heißt ALLES umgeschrieben und beide auf jeweils 8 Seiten gebracht.
Nunja, jetzt könnte man denken “Hey, naja was solls, hast wenigstens nen paar Punkte bekommen, lohnt sich doch!”.
Meine Gruppe wurde beim schriftlichen Teil nicht einzeln bewertet, sondern zusammen. Wir haben alle drei 9 Punkte, eine 3+, bekommen.
Er meinte noch zu meinen beiden Kollegen “da habt ihr aber Glück, dass Paul so einen guten Teil hatte, das hat euch noch etwas höher gebracht.”

Ich habe mich auch gefragt, warum nur 9?
Seine Hauptbegründung war: “Ich hab euch doch gesagt, bringt Infos zu den Wettkämpfen.”. Nun gut, dass ich vom ersten Tag an gesagt habe, dass wir das NICHT mit rein nehmen möchten, das ist ihm egal.
So oder so ist es ziemlich unfair, wie die Lehrer verteilt sind.
Die eine Gruppe hat über “Graffity” gemacht, alles aus dem Internet auf ein Blatt kopiert und ein eigenes Bild entworfen. Das kam bei der Seminarfachlehrerin - die an unserer Schule Kunsterziehung unterrichtet - gut an. Alle drei aus der Gruppe haben 15 Punkte. Die nächste Gruppe hat alles von ihren Eltern schreiben lassen, der Außenbetreuer (Fachmann zu dem Thema, der die Gruppe betreut) hat fast alles geschrieben. 14 Punkte.

Das zeigt vielleicht mal, wie unfair es ist, dass es unterschiedliche Lehrer bewerten. Und, dass man nie weiß, was eine Gruppe selbst erstellt hat und was nicht.

Mit unserem Thema hat sich leider so direkt noch kaum jemand so intensiv auseinander gesetzt. Daher haben wir so ziemlich alles selbst aufgeschrieben und untersucht.
Bzw. ich, da meine beiden Kollegen es ja verpeilt haben.

Wie wird der Erstellungsprozess bewertet? Nun ja, es ist so, dass man über den langen Zeitraum seine Aktivität verteilen soll.
Man führt ein “Berichtheft”, in dem die Aktivitäten festgeschrieben werden.
Darauf haben wir alle 3 - obwohl ich wirklich auch den Bärenanteil bei der ganzen Planung (allein schon für das Kolloquium) gemacht habe - 12 Punkte bekommen.

Das Kolloquium war heute. Ich habe ALLES ALLEIN geschrieben, für alle 3 Leute meiner Gruppe. Ich habe auch alles mögliche dafür besorgt, außer die Technik.
Ich habe Videos aus dem Netz gezogen, Powerpointpräsentationen erstellt, meine Videos mit dem Einrad geschnitten,
einiges beim Fahrradladen ausgeliehen (dank meiner Connections Very Happy):

  • ein 2100€ Fahrrad (Kona ‘Stinky’)
  • “Panzer” (Protektoren-Weste)
  • Handschuhe
  • Dirt-Helm
  • Plakate
  • Kataloge
  • 3 Fahrradständer
    mein eigenes Fahrrad + Einrad + meine Schienbeinschoner + mein Fullface-Helm + Rad-Kataloge mitgenommen.

Wie gesagt, den kompletten Plan selbst geschrieben, d.h. 10-15 Minuten Sprechzeit pro Person, mögliche Fragen (für die Diskussionsrunde mit dem Publikum am Schluss) erstellt und Antworten überlegt, FALLS sie gestellt werden. Ich habe meinen kompletten Text auswendig gelernt, habe also nichtmal meine Kartei-Karten gebraucht, gute Formulierungen gehabt.
Des Weiteren habe ich anfangs etwas mit dem Einrad vorgeführt, bin mit einem Bein durch den ganzen Raum gefahren und kurz gesprungen, mit dem Fahrrad habe ich gezeigt, wie man auf dem Hinterrad mit einer Hand fährt.
Außerdem habe ich beim Aufbau der Räder alles an den Fahrrädern gezeigt und erklärt.
Die Diskussionsrunde habe ich geführt und eingeleitet, Fragen alle korrekt und umfangreich beantwortet.

Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch, d.h. ich bin sehr selten mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe 13 Punkte für das Kolloquium bekommen (1-) und muss sagen ich bin enttäuscht!
Ich selbst befinde - was eigentlich NIE der Fall ist - meine Leistung als nahezu perfekt. Alles lief so - oder noch besser - als ich es mir erhofft hätte.

Einer aus meiner Gruppe hatte 12 bekommen, er hat auch recht frei gesprochen, doch öfters abgelesen, Sätze verdreht und reingeplappert.
Der andere hat wesentlich mehr abgelesen und sich an der Diskussion nicht wirklich beteiligt. 11 Punkte.
Da frage ich mich doch - warum “nur” 13???

Ich habe insgesamt jetzt:

  • Die Arbeit geleitet, größtenteils allein geschrieben
  • das Kolloquium allein geplant und super Präsentiert
  • kaum Zeit/Nerv für meine Freunde/Freundin gehabt
  • Kursarbeiten ein wenig schleifen lassen, weil ich mich auf Semi konzentriert habe
  • Mords Stress gehabt, weil ich alles ausgeliehen hab
  • insgesamt nur 12 Punkte bekommen.

Ein tolles Fazit, was? Sad

HIER findet ihr die Arbeit, wie sie eigentlich komplett gewesen sein müsste. Nur der Anhang und das Quellverzeichnis und so etwas ist nicht mit drin, da die ganzen Bilder ziemlich viel Kapazität ausmachen und außerdem nicht zwingend dabei sein müssen.

liebe Grüße, Paul

PS: Ich habe immer SOOO ein Glück!!! Wisst ihr, ich habe vielleicht 3 mal in meinem Leben mit dem Fahrrad einen Platten gehabt. Ausgerechnet gestern - ein Tag, bevor ich mein Fahrrad für mein Kolloquium brauche - macht es “tzzzzzzzzzzz” und ich habe einen Platten -.-
Da hab ich erstmal das Hinterrad ausgebaut, bin mit nem anderen Fahrrad zu meinem Vater gefahren und hab es Flicken müssen… Hart^^

WOW!! :astonished: Ist echt toll geworden und die Note ist doch eigentlich ok. Jetzt weis ich auch warum du so wenig Zeit hattest… :roll_eyes: naja wil müssen uns bald mal wieder treffen!!

puh…hast dir echt enorm viel mühe gegeben…ich finde die 9 punkte dem entsprechend auch total unterbewertet…da wärn mind 13 drin und dann auch am ende beim kolloquium, das klingt echt perfekt, was du da gemacht hast, keine ahnung, was da den lehrern gefehlt hat…ich hätte da 15 angemessen gefunden :slight_smile:

aber naja, 13 punkte gesamt ist ja an sich auch nicht sooo schlecht…also gut genug ums ins abi einzubringen auf jeden fall^^

Hallo IPPI,

ich will deinen Enthusiasmus über deine Leistung nicht dämpfen, möchte aber doch ein paar Kommentare abgeben, da sich meine Sicht auf diese Arbeit ehrlich gesagt nicht ganz mit deinem Selbstbild deckt. Natürlich weiß ich nichts über eure Vorgehensweise, das Engagement deiner beiden Mitstreiter etc., außer dem was du oben geschrieben hast. Meine Kommentare beziehen sich also ausschließlich auf das fertige Ergebnis, und auch da habe ich mir nur das Kapitel 2.3 über Einradfahren durchgelesen.

Ich bin kein Lehrer und mir fehlt auch der Vergleich zu anderen Arbeiten, aber ich hätte dieser Arbeit definitiv keine 15 Punkte gegeben. Ob nun 9 Punkte gerechtfertigt sind kann ich nicht beurteilen. Allerdings sagt mein Bauchgefühl, daß 9 Punkte eher gerechtfertigt sind, als es 15 wären. Wie komme ich zu dieser Meinung?

Beim ersten Durchlesen sind mir folgende Punkte aufgefallen:

  • In der Arbeit wimmelt es von Tip- und Grammatikfehlern.
  • Ihr verwendet sehr viele Begriffe, die Außenstehenden nicht bekannt sind, ohne sie zu erklären.
  • Es wird unglaublich viel erzählt, aber wenig gesagt. Es ist mir mehrfach passiert, daß ich eine komplette Seite gelesen habe und mich danach gefragt habe, was ihr mir jetzt eigentlich rüberbringen wolltet.
  • Oft hört ihr exakt da auf, wo es anfängt spannend zu werden. Z.B. laßt ihr euch in epischer Breite über die Entwicklung des Rades an sich aus, erwähnt sogar Gerüchte und Legenden (Stichwort "Angriffsrad der Etruskischen Krieger"), die ihr selbst als historisch falsch einstuft (nicht ohne danach fortzufahren mit der Aussage "Die nächste Stufe der Weiterentwicklung ...", was dieses Angriffsrad dann doch wieder als historisch verbrieft erscheinen läßt), beendet den historischen Exkurs aber genau an dem Punkt, wo das Einrad selbst auf der Bildfläche erscheint. Da wird dann noch lapidar von Diversifikation in Einräder für einzelne Disziplinen gesprochen (was für einen Außenstehenden sehr verwirrend ist, weil der zeitliche Abstand von 100 Jahren zum vorhergehenden Satz verschwiegen wird), aber das wars dann auch.
  • Mir sind etliche inhaltliche Fehler aufgefallen. Z.B. stammt das Scuri Einrad aus dem Jahr 1880, so daß der Konjunktiv in der Aussage "Daraus kann man schlussfolgern, dass es Ende des 19. Jahrhunderts wohl noch Einräder gegeben haben dürfte" schlicht falsch ist. Auch die Aussage "Die IUF legte seit 1998 "Sill-level" fest" ist falsch. Die Skill-Level gab es definitiv schon früher, auch wenn ich dir das korrekte Datum nicht nennen kann. Die Liste läßt sich fortsetzen. Noch ein Beispiel, da inhaltliche Fehler ja doch ein relativ harter Vorwurf ist: "Die Schlumpf Schaltungsnabe. Sie ist sehr teuer und bisher nur von dem Hersteller "Kris Holm" anzutreffen." Nein. Der Hersteller Schlumpf Innovations bietet diese Naben auch an. KH vertreibt lediglich zusammen mit Schlumpf die zweite Version der Nabe, die von Schlumpf (nicht von KH) gebaut wird. Die erste Version wird ausschließlich über Schlumpf vertrieben.
  • Im Titel der Arbeit wird ein "Crashkurs für Anfänger im Extremsport" angekündigt. Im Vorwort relativiert ihr dann nochmal dahingehend, daß ihr nur bestimmte Aspekte des Einradfahrens betrachten wollt, nämlich die "extremen". Soweit ok. Nun war ich ehrlich gesagt enttäuscht, nichts über Einradfahren zu lesen, sondern ausschließlich über Schutzausrüstung, Bauteile etc. Wo ist das Kapitel, das die betrachteten Disziplinen erläutert und erklärt was in diesen Disziplinen gemacht wird? Geschweige denn das Kapitel, das einem Anfänger einen Einstieg in diese Sportart vermittelt, wie der Titel es suggeriert?
  • Den Abschnitt über Wettkämpfe kann man etwa so zusammenfassen: "Es gibt verschiedene Disziplinen und verschiedene Wettkämpfe. Dabei wird gemessen wer der Beste ist." Sorry, aber da fehlt die Tiefe. Generell finde ich hier die Akzente falsch gesetzt wenn zwar 3 Seiten lang über Schutzausrüstung philosophiert wird (und zwar die ersten 3 Seiten des Einradkapitels), die nächsten 8 Seiten dafür reserviert sind, um über verschiedene Arten von Sattelklemmen und andere Bauteile eines Einrads zu schreiben, aber nur in einem Nebensatz erwähnt wird, daß beim Muni "verschiedene Fahrer zusammen extra preparierte Strecken mit dem Einrad" abfahren (man beachte auch den Tipfehler in "preparierte").
  • Regelmäßig werden Dinge in den Raum gestellt, die ohne entsprechendes Hintergrundwissen nicht verständlich sind und es wird lapidar darauf hingewiesen, daß ihr dieses Thema später näher betrachtet. Nur folgt häufig dazu keine nähere Betrachtung. Beispiel: "... ein ununterbrochenes, anstrengendes "Demmeln" ist bei der direkten Übersetzung unvermeidbar, außer bei Tricks wie "gliding" oder "coasting". Dazu aber später noch mehr" Wo ist die angekündigte nähere Erläuterung dazu?
Das waren jetzt viele Kritikpunkte. Ich möchte dich bitten, diese Dinge nicht persönlich zu nehmen. Ich habe lediglich versucht, mich in die Situation eines Lehrers zu versetzen, der eure Arbeit bewerten muß. Und da sind mir dann halt doch eine ganze Reihe von Schwächen aufgefallen. Das ist natürlich meine subjektive Meinung und es ist auch völlig ok, wenn jemand anders (z.B. du) eine andere Meinung hat. Ich habe mir auch lange überlegt, ob ich diesen Beitrag überhaupt schreiben soll, habe mich dann aber doch dazu entschlossen, um dir die Möglichkeit zu geben, deine Selbsteinschätzung gegen eine kritische Außensicht abzugleichen - falls du das möchtest.

Ich habe auch ein paar Teile der Arbeit gelesen und muß dem Wolfgang zustimmen. Nach kurzer Zeit stellte sich die Frage: Und wann geht es denn nun los mit dem Fahren? In der Tat behandelt der Text sehr viele Aspekt der Sicherheit und der Bauteile, aber der spannende Teil, nämlich das Fahren selbst, kommt so gut wie gar nicht zum Zuge.

Jedoch: Dass du dir Mühe gegeben hast, eine gute Arbeit hinzulegen, seht außer Zweifel. Und ich kann auch die Frustration verstehen, wenn man fast alles alleine gemacht hat, und dann mit den anderen zusammen eine eher mittelmäßige Note bekommt.

Ich würde vorschlagen, die Kritik als konstruktiv zu betrachten und bei der nächsten Gelegenheit, sei es während der Ausbildung oder im Beruf, auf die von Wolfgang angesprochenen Punkte zu achten. Versuche immer, dich in die Lage der Person zu versetzen, die den Text liest und die sich potenziell mit der Thematik nicht auskennt. Was dir selbst als völlig klar erscheint, kann für den Leser völlig unverständlich sein, weil er nicht das gleiche Vorwissen mitbringt. Und hinterfrage auch immer, was einen Leser wirklich interessieren würde. Dann kannst du einen mitreißenden Text schreiben und viel Anerkennung ernten.

Hey Yeti,

Danke, dass du dich damit beschäftigt hast.
Und nein, ich nehme deine Kritik nicht persönlich :slight_smile:
Dennoch möchte ich kurz Stellung beziehen, was ich zu deinen Kritikpunkten denke, diese Stellungnahme bitte auch nicht als persönlichen Angriff auffassen und nicht als Ausrede werten, es ist ja jetzt eh zu spät :smiley:

Zu meiner Verteidigung:

Die hochgeladene Arbeit ist nicht das Endprodukt, das finale Schriftstück ist bei einem meiner Gruppenmitglieder.
Das bedeutet, dass sowohl die Fußnoten nicht angegeben sind, der Anhang komplett fehlt, die Jahreszahlen (die nachträglich alle überprüft wurden) nicht exakt sind und nicht unbedingt stimmen müssen.
Auch die Rechtschreibung und Grammatik wurde erst später korrigiert, da es - sagen wir mal - eine “Vorschrift” war. Es ist schwer, innerhalb kürzester Zeit seine komplette Arbeit umzuschreiben, weil die Gruppenmitglieder nicht mitgewirkt haben. Ich hatte die Arbeit schon vorher einmal nahezu komplett, musste sie aber später umschreiben, weil ich die beiden Teile meiner Kameraden erweitern musste.

Was das Inhaltliche angeht. Eine Seminarfacharbeit ist - zumindest bei uns in Erfurt - auf zehn Seiten pro Gruppenmitglied beschränkt. Zehn Seiten mit einigen Formatierungsmerkmalen, die den Platz enorm einschränken. Zehn Seiten mag vielleicht jetzt erstmal viel klingen, ist aber eigentlich sehr wenig. Wir haben ständig in Absprache mit unserem Leherer gestanden, der als einziger diese Arbeit bewertet. Er hat uns gebeten, den Geschichtlichen Teil nicht komplett zu untersuchen und aufzuschreiben.
Für “Außenstehende” ist es jetzt sicherlich schwer, das Ganze so in dem Zusammenhang und Sinn zu sehen, wie es letztendlich war.
Selbstverständlich war die Arbeit nicht die Beste, nicht komplett richtig und allzu niveauvoll, dennoch war sie - den Aussagen meines Lehrers zufolge - gut und meine Note wurde aufgrund der Leistung der beiden Kollegen etwas niedriger bewertet.
Ich habe und hätte um Gottes Willen niemals auf 15, 13, oder 13 Punkte gehofft, sogar nicht einmal mit einer guten 2.
Dennoch wäre mehr drin gewesen. Ich möchte auch weiß Gott nicht die Bewertung meines Lehrers kritisieren, der wollte weder uns etwas reinwürgen, noch hat er uns unfair behandelt.

Ich hätte mich auch mehr mit dem Themengebiet “Einrad” auseinandersetzen müssen. Das war aber schwer umzusetzen, nicht zuletzt, weil ich nicht nur meinen Teil schreiben musste.

Das Kolloquium ist das einzige, wo ich mit der Bewertung nicht zufrieden bin.
Ich habe auch nichts gegen die 13 Punkte, die sind durchaus okay.
Aber Verhältnismäßig gesehen:

ich habe 13, Daniel hat 12.

Ich habe alles komplett auswendig gekonnt, meine Wortwahl “perfektioniert”, alles kommentiert, nahezu keine sprachlichen/Inhaltlichen Fehler eingebaut, Videos und Präsentationen kommentiert, alle Fragen umfangreich beantworten können und etwas vorgeführt.

Daniel hat des Öfteren Sätze verdreht, seinen Text ab und zu nicht gewusst, nichts gezeigt.
Genau das ist es, was mich stört. Dieser geringe unterschied bei einem - meiner Meinung nach - erheblich großen Unterschied.
Die Leistung der Arbeit sei dahingestellt, das Kolloquium war verhältnismäßig schlecht bewertet.

Aber das dient alles nur meiner eigenen Rechtfertigung meinerselbst, als Ausrede taugt das alles nichts. Ich kann meine Note eh nicht mehr ändern.
Ich wollte euch nur daran teilhaben lassen, was ich - mehr oder weniger gut - gemacht habe.

Die Entscheidung, ob es lesenswert ist, überlasse ich gerne euch :slight_smile:

Liebste Grüße aus Erfurt,

Paul

PS: Gibt es denn etwas, was an der Arbeit gut gelungen ist? :smiley: :smiley: :smiley:

Was ich noch hinzufügen möchte: Man sieht auch an meinen beiden Beträgen gut, dass die Rechtschreibung und Grammatik einer Überarbeitung bedürft :smiley:

Nur von Anfang an gleich auf diese zu achten, würde viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, da man vieles wieder rausnehmen muss und umschreibt.

Naja was solls, stuft mich bitte nicht als dumm ein, okay? :smiley:
In Diktaten geht es einigermaßen, da hatte ich bisher immer nur 1en und 2en :sunglasses:

Ja, ist sie. Zumindest habe ich mich dafür entschieden sie zu lesen (zumindest den Einradteil) und habe diese Entscheidung auch nicht bereut.

Ja! Zum Beispiel den sehr guten Ansatz, verschiedene Radsportarten gegenüberzustellen, Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede rauszuarbeiten. Oder auch die Tatsache, daß ihr deutlich gemacht habt, daß Einradfahren mehr sein kann, als kleines Mädchen fährt von Gartenzaun bis Mülltonne und daß es sehr unterschiedliche Arten von Einrädern gibt.

Kein Problem. Bei Forumsdiskussionen sind Tipfehler verzeihlich. Ich habe in meinem vorigen Beitrag auch schon einige entdeckt. Nur bei so einer Arbeit macht es halt einen guten Eindruck, wenn abschließend jemand nochmal im Hinblick auf Orthographie korrekturliest. Aber das ist ja bei euch offenbar auch gemacht worden, nur eben in einer späteren Version als der von dir publizierten.

Als kleine Anregung zur Diskussion: auf der Internetseite unseres Vereins habe ich versucht, die Geschichte des Einradfahrens in aller Kürze darzustellen. Ich habe allerdings nicht bei der Erfindung des Rads angefangen, sondern erst bei der Erfindung des Fahrrads. Ich überlasse es jetzt allen anderen, dieses Pamphlet zu bewerten.

Ich will meine präsentationsprüfung im Abi auch mit dem Einradsport füllen.

@ yeti: Würdest du meine Vorher lesen? Nach so ner Kritik kann nicht mehr viel schlechtes übrig sein.

Kommt drauf an, wie lang die Arbeit ist und wie kurzfristig es sein soll. Schieb das Teil rüber, dann schau ich, was ich machen kann.

Keine Angst, so kurzfristig ist es nicht. Ich mach mein Abi erst im kommenden Jahr!

Ok. Dann meld dich einfach, wenns soweit ist.

Ich hab auch schon überlegt, ob ich meine Facharbeit mit Einrad verbinde, problem ist nur, dass meine 2 LKs Mathe und Physik sind. Mathe kann man glaub ich gleich vergessen(außer vllt die wahrscheinlichkeit wie schnell ein teil bei bestimmten fahrern bricht, was aber nen bissl kompliziert ist) und physik ist in der hinsicht schiwierig, dass ich kein peil hab was da alles für kräft (also z.B. beim Sprung) wirken. Das ganze ist dann wohl mit sehr vielen Versuchen verbunden, die mit sicherheit nicht soo toll sind.
Falls jemand eine Idee hat wie man das am besten verarbeiten kann wärs super wenn ihr die vllt kurz erläutert :slight_smile:

Genau das hatte ich als Thema vor!
Fächerkombi: Physik + Sport
Vielleicht können wir beide uns mal ne gemeinsamme Ferienwoche überlegen in der der eine den andern besucht und wir nen bisschen experimentieren, recherchieren und erstmal abklären inwiefern es realistisch ist solch eine Präsentation mit Inhalt zu füllen. :wink: :slight_smile:
Wann musst du deins haben, bzw. wann willst du anfangen?

Falls euch das hilft: Ich mache gerade für die Uni im Fach Trainingswissenschaften eine Ausarbeitung für einen Trainingsplan. Sportart, Disziplin durfte ich mir aussuchen. Hier habe ich mich für die Freestyle-Gruppenkür entschieden. Als Vorgabe habe ich hier die Vorstellung der Leistungsstruktur. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher, was der Dozent von mir möchte, wenn ich ihn aber zuletzt richtig verstanden habe, dann fordert er hier die Darstellung der konstitutionellen und konditionellen Verfassung, die ein Einradfahrer als generelles Pensum mitbringen muss. Die Präsentation ist am 9.2. Nachdem ich dann alle meine Klausuren hinter mir habe, werde ich die Ausarbeitung schriftl. auf einradfahren.de zur Verfügung stellen. Vlt. kann diese Grundaufstellung für euch helfen.

Da ich nebenher für das Fach Bewegungswissenschaft lerne und dort als Sub-Teil-Thema die Biomechanik drankommt, habe ich eine kleine Formelsammlung erstellt (bin ich im Moment noch am Erweitern). Die kann ich euch zur Verfügung stellen. Mit der Biomechanik lassen sich tolle Dinge anstellen. Messen bei einem Sprung, welche Kräfte wo und wann wirken - oder auch die Deformation die das Einrad erlebt. Dazu gibt es zum Beispiel Messplatten, wäre toll wenn ihr sowas auf die Reihe bekommt. Ihr könnt ja mal in der nächsten Uni fragen - mal forsch an die Sache rangehen.
Interssanter finde ich ja beinahe die Dynamik. Also Spins - die die Dori als Freestylerin sicher beherrscht ;). Köperschwerpunkt, Massenträgheitsmoment, Winkeldrehgeschwindigkeit -beschleunigung. Alles wunderbare Werte, die hier sicherlich eine hohe Betrachtung finden - ich finde das sehr spannend.

Gruß
gossi

Vielleicht könnte man die Sprungtechnik mein Trial untersuchen? Vielleicht kann man ja theoretisch noch hilfreiche Punkte zur Technik herleiten, also zum optimalen Bewegungsablauf (z.B. zum charakteristischen Einklappen beim rolling hop). Das könnte man dann mit Zeitlupenaufnahmen vergleichen. Man könnte auch versuchen auszurechnen was in Sachen Sprunghöhe noch machbar ist und das mit dem Springen ohne Rad oder mit einem normalen Trialrad vergleichen (wo man Vorteile durch den langen Hebel hat und viel höher kommt).

Spins sind natürlich auch spannend. Vielleicht könnte man das Geheimnis des frontspin / backspin ergründen (also der Wechsel von Vowärtsfahren ins Rückwärtsfahren durch eine 180° Drehung). Eine Frage wäre z.B. ob und wie das auch auf einem BC funktionieren kann, oder beim coasten.

Vor vielen Jahren hatte ich mal versucht auszurechnen was die optimale Sattelhöhe für eine möglichst hohe Trittfrequenz ist. Da kam aber absoluter Murks raus, weil das Model viel zu simpel war.

Schau mal hier. Da wird das Geheimnis zumindest qualitativ gelüftet. Für eine quantitative Lüftung reicht das Modell nicht.

Interessant. Ich habe nicht alles im detail verstanden. Einfacher/Veranschaulichender wäre es vielleicht gewesen, hättest du das Einrad als Tangente zum Punkt p, mit den Enden p1 und p2 eingezeichnet. Dann hätte man dort die Stellung des Einrads leichter erkennen können, aber du hast es ja unten dann relativiert.
Im übrigen ist das die Drehung um die Längsachse (klugscheiss) nicht vertikale Achse, die Tiefenachse kann nämlich teils auch vertikal stehen.

Du hast dich dabei sehr auf das Einrad beschränkt und einen optimale Dosierung des Drehimpulses vorausgesetzt. Viel spannender finde ich, ist das System Fahrer + Einrad. Denn letztlich gibt der Fahrer ja Impulse ab. Der Drehimpuls der hier auf das Einrad einwirkt ist das Massenträgheitsmoment multipliziert mit der Winkelgeschwindigkeit. Den Winkel reiße ich ja mit den Armen an und blockiere dann (ähnlich einem Rückwärtssalto). Damit habe ich zwar den Winkel, die Geschwindigkeit ist verbunden mit der Zeit. Und bei Zeit und Geschwindigkeit und Längenvorgabe habe ich doch eine ziemlich deutliche Vorgabe, welche Kraft ich hierfür einsetzen muss. Außerdem im Anschluss an die Beschleunigung für den Impuls werde ich meine Arme vlt. an den Körper anlegen wollen um das Massenträgheitsmoment um die Körperlängsachse zu minimieren, damit ich hier ein besseres Drehmoment habe.
Damit würde ich ja eine Einteilung des Tricks hervorrufen. In der Beschleunigungsphase habe ich wohl ein deutlich höheres Massenträgheitsmoment, weil die Arme beispielsweise noch außen sind um zu beschleunigen. In der Drehphase ist das Massenträgheitsmoment wesentlich geringer, weil die Arme dann wohl am Körper anliegen.

Das ist jetzt mal meine Vermutung, bewiesen ist da nichts, aber im groben wird es vlt auch so sein. Doch warum das alles? Na, die Methodik! Als Trainer kann ich dann auf Basis dieser Grundlage instruktionen an die FahrerInnen geben, die diesen Trick lernen wollen. Ich finde, das ist das schönste daran. Außerdem kann ich dann variieren und Spinketten bilden: Backspin, Frontspin, Backspin, Frontspin… mit unterschiedlichen “Trittintervalen”. Ich selbst übe schon seit längerem diese Art der Spinkette auf kleinst möglicher Drehfrequenz, was im übrigen Irre schwer ist.

Interessant. Ich habe nicht alles im detail verstanden. Einfacher/Veranschaulichender wäre es vielleicht gewesen, hättest du das Einrad als Tangente zum Punkt p, mit den Enden p1 und p2 eingezeichnet. Dann hätte man dort die Stellung des Einrads leichter erkennen können, aber du hast es ja unten dann relativiert.
Im übrigen ist das die Drehung um die Längsachse (klugscheiss) nicht vertikale Achse, die Tiefenachse kann nämlich teils auch vertikal stehen.

Du hast dich dabei sehr auf das Einrad beschränkt und einen optimale Dosierung des Drehimpulses vorausgesetzt. Viel spannender finde ich, ist das System Fahrer + Einrad. Denn letztlich gibt der Fahrer ja Impulse ab. Der Drehimpuls der hier auf das Einrad einwirkt ist das Massenträgheitsmoment multipliziert mit der Winkelgeschwindigkeit. Den Winkel reiße ich ja mit den Armen an und blockiere dann (ähnlich einem Rückwärtssalto). Damit habe ich zwar den Winkel, die Geschwindigkeit ist verbunden mit der Zeit. Und bei Zeit und Geschwindigkeit und Längenvorgabe habe ich doch eine ziemlich deutliche Vorgabe, welche Kraft ich hierfür einsetzen muss. Außerdem im Anschluss an die Beschleunigung für den Impuls werde ich meine Arme vlt. an den Körper anlegen wollen um das Massenträgheitsmoment um die Körperlängsachse zu minimieren, damit ich hier ein besseres Drehmoment habe.
Damit würde ich ja eine Einteilung des Tricks hervorrufen. In der Beschleunigungsphase habe ich wohl ein deutlich höheres Massenträgheitsmoment, weil die Arme beispielsweise noch außen sind um zu beschleunigen. In der Drehphase ist das Massenträgheitsmoment wesentlich geringer, weil die Arme dann wohl am Körper anliegen.

Das ist jetzt mal meine Vermutung, bewiesen ist da nichts, aber im groben wird es vlt auch so sein. Doch warum das alles? Na, die Methodik! Als Trainer kann ich dann auf Basis dieser Grundlage instruktionen an die FahrerInnen geben, die diesen Trick lernen wollen. Ich finde, das ist das schönste daran. Außerdem kann ich dann variieren und Spinketten bilden: Backspin, Frontspin, Backspin, Frontspin… mit unterschiedlichen “Trittintervalen”. Ich selbst übe schon seit längerem diese Art der Spinkette auf kleinst möglicher Drehfrequenz, was im übrigen Irre schwer ist.