Hilfe - Felgenbremsen quietschen

Bosinke wird sich kaputt lachen, wenn er das hier jetzt sieht.
So wie er sich unterwegs köstlich amüsiert, wenn ich die Bremse benutze.
Die Tiere verlassen den Wald, Rentner hechten ins Gebüsch und der Forster legt zum Gnadenschuss an.

Bei beiden Munis (24" und 26") kreischen die Bremsen like heck.
Was kann man dagegen machen?
Und verkneift Euch bitte die Antwort “nicht bremsen!” - ich bin ein Feigling und liebe meine Bremsen!

Hat jemand eine Idee/ 'nen Tip?

Schmierfett auf die Felge? :smiley:

Ne, im Ernst. Mit der Neigung der Bremsbacken rumspielen. Wenn man die nicht exakt parallel zur Felge einstellt, sondern so, daß sie vorne etwas näher an der Felge sind, hinten etwas weiter weg (wir reden von maximal einem Millimeter, nicht von 45 Grad Schiefstellung), wird Gequietsche dadurch häufig reduziert.
Alternative: mehr bremsen. Manchmal reduzieren sich Quietschgeräusche, wenn die Felge vom Bremsen etwas abgeschliffen ist.

Bei mir hat die Bremse ziemlich gequietscht, solange noch Lack auf der Felge war. Seitdem der abgeschliffen ist, ist Ruhe.

Bei meinem 36er hat die Bremse auch mal extrem gequietscht, obwohl sie schon soweit eingebremst war, das die Bremsbeläge voll anlagen. Durch das Quietschen war die Bremse auch total unberechenbar zu dosieren. Wusste mir auch erst nicht so recht zu helfen, aber dann hab ich einfach mal mit nem feuchten Lappen die Felge und die Bremsklötze abgewischt. Danach war wieder Ruhe, und die Dosierung war auch wieder super. Warscheinlich war einfach nur Staub oder so auf der Felge, der das Quietschen verursachte.

Also vielleicht einfach vor oder nach jeder Muniausfahrt mal die Felge feucht abwischen… Vielleicht hilfts ja. Beim Muni aber dann warscheinlich nur kurzzeitig, aber was besseres weiß ich grad nicht. :slight_smile:

Ich könnte mir vorstellen, das er Lack (wie auch viele Kunststoffe) sich durch die Reibung der Bremsbacken statisch aufladen, und so der Staub an die Felge gezogen wird. Wenn nachher nur noch das blanke Metall da ist, gibts keine Aufladung und der Staub haftet nicht mehr… Nur so eine Überlegung :roll_eyes:

Das “Anstellen” der Beläge hab ich schon probiert - ohne Erfolg.
Werde also vor der morgigen Tour mal Bremsbeläge und Felgenrand abputzen.
Test, test…

War das nicht genau andersrum?

Eine Bremse gehört zu den wenigen Dingen, bei denen es nicht gut ist, wenn sie reibungslos funktionieren :stuck_out_tongue:

Bei mir ist es so, dass ich am 24er Muni und am 36er dieselbe HS33 Bremse habe. Wenn ich das nicht genau wüsste, dann würde ich es aber nicht glauben, denn beide verhalten sich völlig verschieden. Am Muni lässt sie sich perfekt dosieren, bei extremen Abfahrten ist aber die Bremswirkung nicht ausreichend. Da ist der Tip von Christoph die Felgen mal abzuwischen vielleicht nicht verkehrt. Am 36er hingegen ist die Bremse extrem giftig und lässt sich kaum dosieren. Ein unvorsichtiger Bremsversuch und der Abgang nach vorne ist gewiss. Ich dachte ursprünglich mal, dass das am längeren Hebel liegt, den die Bremse hat, weil sie ja ganz aussen am 36"-Rad zupackt. Die Hangabtriebskraft hat aber ebenfalls einen längeren Hebel, so dass die Erklärung keinen Sinn macht. Hat da jemand eine Idee?

Kann natürlich sein, dass ich am 36er noch wenig gebremst habe und sich das noch einspielen wird. Am Muni hatte ich aber mit der nagelneuen Bremse von Anfang an keine Probleme (wobei das Einrad, sprich die Felge, dort bereits gebraucht war).

Äh, “Hebel” der Hangabtriebskraft? :thinking:
Ich denke, wenn die Bremsflanke wegen größerem Rad langsamer durch die Backen wandert, geht das ganze einfach schneller mal von Gleit- in Haftreibung über (-> Blockieren).

Das Tempo, mit dem die Felge an den Bremsbacken vorbeizieht hängt nicht von der Radgröße, sondern ausschließlich von der Fahrgeschwindigkeit ab. Da man mit größeren Rädern tendeziell schneller fährt, ist die Felge-rauscht-an-Bremse-vorbei-Geschwindigkeit sogar höher als bei kleineren Rädern.

stirnpatsch Ja, freilich.
Hab halt automatisch gedacht “weiter außen heißt schneller”… Bei Nabenbremsen (Größe von Bremsscheiben, Trommelbremsnaben) wärs zwar richtig, hier aber Blödsinn :wink:

Wie geht es denn den anderen mit 36" und Magura?

Ich habe heute wieder etliche Höhenmeter steil bergab gemacht, aber mit der Bremse macht das keine wahre Freude. Vor allem wenn es plötzlich steiler wird und der dezente Bremseinsatz erwünscht wäre, dann ist’s ein ziemlicher Krampf.

Andersrum ist nicht so abwegig - Wenn ich das Rad rückwärts schiebe quietsch beim Bremsen erstmal nix. Könnte also an der anderen Neigung der Beläge liegen oder weil die Bremsen dann anders auf die Gabel wirken und die Gabel so nicht ins Schwingen kommt.

Felgen und Beläge reinigen macht keinen Unterschied.

Ich kann Dir sehr empfehlen auf Scheibenbremse umzurüsten. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Fein zu dosieren, kein Ruckeln, geringer Krafteinsatz. Ich würde am 36er nicht anderes mehr fahren, vor allem wenn man viel Uphill trainieren will, was ja in der Regel zwangsläufig auch den Downhill erforderlich macht.
Die Stoppomatstrecke in Pfullingen (ca. 3,5 km, ca. 300 Hm) fahre ich damit z.B. sehr entspannt runter, auch in den zahlreichen Haarnadelkurven, in denen es ja vor allem innen immer deutlich steiler wird.
Die Mountainuni-Lösung ist zwar mit der außen liegenden Bremsscheibe technisch nicht so elegant gelöst, wenn ich jedoch einen 36er KH oder Triton Rahmen fahren würde, würde ich diese Lösung wählen.
Mit dem 36er fährst Du ja wahrscheinlich eher nicht in schwerem Gelände, so dass die Gefahr, dass die Scheibe auf einen Stein knallt, minimal sein sollte.

Bei mir völlig problemlos. Kein Quietschen, fein dosierbar, geringer Krafteinsatz in den Fingern.

Danke, Maxilainen! Jogi hatte sich mal ganz analog geäussert. Ich glaube das auch gerne. Dennoch ist die Magura eine hochwertige Hydraulikbremse und ich erwarte zwar keine Bremsscheibeneigenschaften, aber so schlecht wie die sich fährt, da muss wohl irgendwo ein Haken liegen. Darauf deuten auch Yeti’s Erfahrungen hin und das schlieest ein 36"-abhängiges Problem aus. Ich bin überzeugt davon, dass mir die Eigenschaften von Yeti’s Bremse genügen würden. Das muss es also eine Lösung geben ohne eine andere Bremse einzusetzen.

:roll_eyes: Schauinsland auf der Downhillrollerstrecke? Ich habe schon bewusst ein XC gekauft.

Auch habe ich nun Multikurbeln und möchte die Schlumpfaufrüstbarkeit wahren, auch wenn ich da noch nicht entschieden bin.

Ich habe mir die Bremse nun nochmals eingehend angeschaut und sie mit jener am 24" verglichen. Kein signifikanter Unterschied, der mir aufgefallen wäre.

Was mir aber aufgefallen ist, ist dass die Felgenwand des 24" glatt ist, während jene des 36er in Längsrichtung Riffeln aufweist. Mir würde einleuchten, dass dies für mehr Biss sorgt und so fühlt es sich auch an, wenn man einen Trockenversuch macht.

Yeti, lass mich mal die These wagen, dass die Felgenwand an deinem 36er glatt ist.

Meine Felge ist auch geriffelt.

:angry:

Mist, aber danke für’s Nachschauen, Yeti!

Vielleicht versuche ich die Bremsbacken mal so auszurichten, dass sie nicht plan, sondern leicht schräg auf der Felgenwand auftreffen. Vielleicht reduziert das die Bremskraft und erhöht die Dosierbarkeit.

Also bei mir quietscht die Bremse auch, was ich aber auf die noch lackierte Felge schiebe :wink:
Man könnte ja mal bei lackierten Felgen die grünen Bremsbeläge ausprobieren, vielleicht quietschen die ja nicht so!