Handantrieb fürs Einrad

Das Problem mit dem Differential ist tatsächlich ein Problem. Außerdem dürfte es sehr schwierig werden, da überhaupt ein Differential einzubauen. Aber es gibt ein paar andere Neuigkeiten:

  • Handbikes sind für den Behindertenbereich und sobald da irgendwas von medizinisch draufsteht, wirds sehr schnell sehr teuer. Ein Handkurbelset fürs Handbike kostet alleine ca. 400 Euro. :angry: Die Alternative ist der duale Antrieb fürs Liegerad. Ich werde mal bei Haase nachfragen, was die davon halten. Spätestens auf der Spezi werde ich die Jungs mal ansprechen.
  • Es gibt sogenannten Frontfreilauf. Das ist nichts anderes als ein Ritzel mit eingebautem Freilauf. So was könnte ich mir gut vorstellen. Ist zwar kein Differential, aber es ermöglicht, die Arme nicht zu benutzen, wenn man nicht will.
  • Auf der Seite der Nabe müßte es ausreichen, die rechte Kurbel durch eine Fahrradkurbel mit Kettenblatt auszutauschen.
  • Die Kette kann man in ein Plastikrohr stecken, so daß sie nicht mit den Knien kollidiert. Bei Liegerädern sind diese Kettenführungsrohre weit verbreitet.

[-] Arme sind weder am Bremsen noch am “Ausgleichsbremsen” beteiligt.
[-] Potentiell nervig: Wenn man in der Lage ist dass die Arme den Beinen sagen wir um 20° hinterherhinken, und man sie für einen schönen Bewegungsablauf synchron haben will, muss man um 340° zurückratschen um wieder synchron zu sein ("Hoppla schon wieder verpasst… noch ne Umdrehung… grummel ")
[+] Kettenschaltung für die Arme möglich.
Ein Kettenblatt für Beinfrequenz=Armfrequenz (für einen synchronen “Stemm”- oder Wiegetritt am Berg) eines für Beinfrequenz = doppelte Armfrequenz (für die schnellen Passagen, wenn die Arme den Beinen nicht mehr so recht hinterherkommen), und wenn man will noch eines dazwischen.
Das Spannwerk will dann natürlich auch untergebracht werden, aber da gibt es viele Möglichkeiten.

Oder Scheibenbremsnabe mit speziellem Ritzel am Flansch (müsste man sich halt von nem Metaller machen lassen), dann kann man die Kette weiter innen führen.

Ich kann mir das noch nicht so recht vorstellen, wie es mit dem Gleichgewicht gehen soll. Vielleicht kann ich ja einfach nicht gut genug fahren…

Jedenfalls bringen bei mir die Arme Ruhe in den ganzen Bewegungsablauf, sie gleichen aus, sei es bei größeren Bodenwellen, Kurven, etc. Selbst wenn die Arme nur auf dem Lenker liegen, stabilisieren sie doch die Fahrt.

Wenn ich jetzt mit den Armen kurbeln würde, käme diese schöne Harmonie extrem aus der Balance. Es würden Kräfte auf den Lenker wirken, die das Einrad für mich kaum noch beherrschbar machen würden.

Aber ich bin gespannt. Wenn jemand das realisiert und schafft, damit vernünftig zu fahren, dann hat er/sie Respekt verdient.

gute idee:

am besten “hebelantrieb” oder kurbel - auf jeden fall so das man an der hand zieht wenn man mit dem fuß drückt.
das ist eine bewegung / kraft die ja zumindest bergauf und bei hoher geschwindigkeit eh auftritt, das “ziehen”.

ein freilauf für den handantrieb wäre klasse…oder halt zuschaltbar, dann kann auch jeder seine “lieblingsstellung” einjustieren.

Nachtrag dazu:
Ist natürlich nicht mit der Kettenschaltgeschichte kombinierbar, weil bei der gewährleistet sein muss dass das Leertrum nicht zum Zugtrum wird - also bräuchte man für Kettengeschaltete Handkurbel einen Frontfreilauf-Kurbelsatz für die Füße.

Kuppelbare/abschaltbare Freiläufe sind ein schwieriges Thema… die Lieblingsstellung justieren kann man auch mit einer werkzeuglos zu öffnenden Kette (gibts von SRAM).

Wenn ich versuche mir das vorzustellen, dann komme ich zum Schluss, dass ein Handfreilauf nicht sinnvoll ist. Ich denke, dass man nur dann eine Chance auf eine stabile Fahrposition hat, wenn die Armbewegungen mit den Beinbewegungen synchronisiert sind. Wenn dem nicht so sein sollte, dann würde ich erwarten, dass die Asynchronität (gibt’s so ein Wort?) die ohnehin minimalen Vorteile einer solchen Konstruktion mindestens aufwiegt.

wär doch ein super training!
wenn man das so richtig hinbringt, kann man wirklich mit den armen unter fahrn alles machen, ohne dass das irgendwie den fahrrhythmus stört!

hab mir mal a paar gedanken gemacht und mich als paintkünstler bemüht…:smiley:
grund war die “sperre” fürs diferential!
ich hab die griffe der handkurbel mal parallel zur fahrtrichtung gemacht, kommt glaub ich auch den griffen der lenker näher.
hat man die hände nicht an der kurbel, hält der Bolzen die handkurbel fest. somit hat man dann keinen leerleuf.
nimmt man nun die kurbel in dia hand, zieht man mit dem Draht den Bolzen raus. sollte nach dem gleichen prinziep funktioniern wie eine einfache bremse fürs Einrad/fahrad. die kurbel lässt sich dann wieder bewegen und benützen!

noch überarbeitungswürdig, aber was haltet ihr von der grundidee?

Ich verstehe zwar gerade die Grafik nicht, aber ich vermute, das ich so einen ähnlichen Gedanken gemacht habe - ohne zu überlegen, wie das technisch realisierbar wäre:
Zusammendrückbarer Griff oder sowas Ähnliches (auch wie Bremshebel, wäre aber zu groß), wenn Griff in Hand, dann wird Hebel gedrückt, und Kraft wird übertragen. Hebel losgelassen zum “rudern” Handkurbel hat Freilauf.
Vom Prinzip her wäre das ne Art Kupplung. Optimaler Weise auch mit “Schleifbereich”. Dann wäre es möglich mit den Händen loszulassen, aber es wäre auch möglich nur mit Handbetrieb zu kurbeln. Auch die Schwierigkeiten von der Synchronisierung (“20° verdreht”) wären gelöst - unter der Voraussetzung das zwischen Handkurbel und Fußkurbel eine 1:1-Übersetzung ist - zum “Hochschalten” könnte ich mir aber auch andere ganzzahlige Übersetzungen (wie 1:2 oder 1:3) vorstellen.

Wie wär’s mit einem anderen Konstruktionsprinzip: eine Mischung aus einem Einrad und einem Crosstrainer. Dann hätte man wenigstens ordentlich lange Hebel, um die Kraft auf 's Rad zu bringen und man hätte einen Ganzkörpereinsatz.

Es gibt schlechte Nachrichten. Von meinem Handbikehersteller habe ich mal leihweise ein Handkurbelset bekommen, das ich statt des T-Bars mit Hilfe eines Fahrrad-Vorbaus in die Halterung des T-Bars gesteckt habe. Das hat bislang keinerlei Funktion und ist auch nicht mit der Nabe verbunden, sondern soll nur dazu dienen, das Kurbeln mit den Armen auszuprobieren. Damit bin ich heute morgen zur Arbeit gefahren und habe gekurbelt. Die Leute haben noch ein bißchen doofer geschaut als sonst, aber was solls.
Zumindest mußte ich erkennen, daß die seitliche Unwucht durch die Handkurbeln so stark ist, daß man mit den Beinen unglaublich viel arbeiten muß, um das wieder auszugleichen. Jeglicher Kraft-/Geschwindigkeitsvorteil, den man durch die Arme bekommen könnte, wird so wieder zunichte gemacht.
Fazit: so funktioniert es nicht.
Vielleicht sind andere Ansätze über Hebel o.ä. erfolgreicher, aber die Idee mit der runden Kurbel ist hiermit für mich gescheitert.

bei kleiner übersetzung - langsamer kurbelbewegung??? 1:2 oder 1:3???
man kurbelt dann halt mit den händen in einem anderen rythmus…

Meine Dummy-Kurbeln liefen ja nun im Leerlauf. D.h. ich konnte mit beliebiger Geschwindigkeit und ohne ernsthaften Krafteinsatz kurbeln. Natürlich habe ich auch mit der Kurbelgeschwindigkeit rumgespielt, von ganz langsam bis sehr schnell. Hat alles nix geholfen, das Einrad ist wild hin und her geschlenkert. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, daß die Kurbeln vorne am T-Bar einen sehr großen Hebel haben, so daß jede kleine Unwucht noch verstärkt wird.

schade…

aber vielleicht kann man das wirklich trainieren!?

Sag ich doch.
Trotzdem tut es mir leid, dass der Versuch fehlgeschlagen ist.

Seitliche Unwucht ist das Problem? Nun, bei wechselseitigem Hebelantrieb würde natürlich auch welche entstehen … lässt sich vielleicht durch kleinen Zugweg/große Handübersetzung klein halten, dann hätte man auch sein Widerlager zum “Stemmen”…
im Anhang mal ne Idee für einen wechselseitigen Seilzug-Antrieb.

Die andere denkbare Lösung wäre ein “Rudereinrad” - also Känguruh plus gemeinsamer Hebel für beide Arme.
Edit: Halt, blödsinn, beim Känguruh müsste man eigentlich eh schon wirksam an der Sattelnase ziehen können, weils ja exzentrisch eingespeicht ist.


Rechts im Kasten lässt sich ein Video anschauen.
Es handelt sich eigentlich genau um das, was hier auch mal zur Sprache kam: Ein zusätzlicher Ruderantrieb, bei dem die Arme pausieren können. Armhub lässt sich verstellen. (Kugelgelenkkopf in Langloch verschiebbar).

Edit: Achja, Wolfgang: die kommen zur Spezi!
Also kannst du sie ja mal auf das Thema Einrad ansprechen…