Garantiefall?

Hallo,
Heute im Training ist bei jemandem bei einem Qu-Ax Cross-Lite http://www.einradladen.net/shop/show_product.php/cPath/1/products_id/454
das Pedal weggefallen. Ich bemerkte als erstes dass das Laufrad trotz R/L beschriftung an den Kurbeln und dem Laufrichtungspfeil beim Reifen falschherum eingebaut war. Ich baute es gleich um, da ich passendes Werkzeug dabei hatte. Das Pedal hat aber nicht mehr gehalten, da wahrscheinlich dass Kurbelgewinde kaputt war. Wir giengen zu dem Fahrradhändler, bei dem er es ein halbes Jahr zuvor gekauft hatte. Dieser hat viel “Geschiss” gemacht und wollte es nicht als Garantiefall anerkennen. “Gesprächs”-Dauer 30-45 minuten. Als wir wieder zurück waren ist dann später nochmals ein Erwachsener (älter als ich) mit dem Jungen zum Händler gegangen und hat erst nach einem 30-minütigen Gespräch den garantiefall “eingesehen”.

Nun meine Frage: Das war doch auch ein Garantiefall, oder?

Die Ursache des Problems war ja wohl, daß das Rad falsch rum eingebaut war und dadurch dann letztendlich das Gewinde ruiniert wurde. Jetzt kommt es halt darauf an, wer das Einrad zusammengebaut hat, und falls das der Händler war, ob er das eingesteht, bzw. man es ihm beweisen kann. Falls ja, Garantiefall.
Falls nein, ist es einem Kunden zumutbar, das selbst richtig zu machen, bzw. hatte der Kunde eine Chance, sich das nötige Wissen anzueignen (z.B. indem er eine Anleitung mitbekommen hat)? Falls ja, kein Garantiefall.

Andererseits gehört m.E. eine gehörige Portion Unsensibilität dazu, wenn man ein lockeres Pedal erst in dem Moment bemerkt, wenn es abfällt. Der Besitzer/Fahrer des Einrads hätte durchaus vorher merken können, daß da was nicht stimmt. Das spürt man beim Fahren. Ok, ein totaler Anfänger vielleicht nicht, aber jemand, der schon halbwegs sicher Einrad fährt, sollte es merken. Frage: hat er es gemerkt und ignoriert? Falls ja, kein Garantiefall. Aber selbst wenns so ist, müßt ihr das dem Händler ja nicht unbedingt auf die Nase binden.

Aber da der Händler den Garantiefall ja nun eingesehen hat, sollte das Problem erledigt sein, oder?

Zitat von Yeti:
Andererseits gehört m.E. eine gehörige Portion Unsensibilität dazu, wenn man ein lockeres Pedal erst in dem Moment bemerkt, wenn es abfällt.

So weit ich mitgekriegt habe war vorher nichts zu spüren und das Pedal innerhalb sehr kurzer Zeit draussen. Er wollte gerade absteigen, weil er merkte dass etwas nicht stimmt, als es passiert ist.

Zitat von Yeti:
Die Ursache des Problems war ja wohl, daß das Rad falsch rum eingebaut war und dadurch dann letztendlich das Gewinde ruiniert wurde. Jetzt kommt es halt darauf an, wer das Einrad zusammengebaut hat, und falls das der Händler war, ob er das eingesteht, bzw. man es ihm beweisen kann. Falls ja, Garantiefall.

soviel ich weiß, werden die Einräder an die Geschäfte unzussammengeaut geliefert, aus Platzgünden und er hat auch zumindestens zugegeben, dass Pedal selbst eingebaut zu haben.
Zitat von Yeti:
Falls nein, ist es einem Kunden zumutbar, das selbst richtig zu machen, bzw. hatte der Kunde eine Chance, sich das nötige Wissen anzueignen (z.B. indem er eine Anleitung mitbekommen hat)?

Ob er eine Anleitung hatte weiß ich nicht, aber er hatte keine Ahnung vom Einräderzussammenbauen/warten/reparieren.

Nicht unbedingt. Ich behaupte jetzt mal, dass ich halbwegs sicher Einrad fahren kann. Letzten Winter habe ich in Eile die Kurbeln falsch an mein 28" gebaut und erst bei einer Steigung hat es unvermittelt “Kracks” gemacht und das Pedal war ab. Da war vorher nichts zu spüren. Zum Glück hat es nur 2 Gewindegänge in der Alukurbel gekostet.

Insofern glaube ich gern, dass der hier betroffene Einradfahrer das überhaupt nicht gemerkt hat.

Ich meinte, für den Fall, daß der Händler dem Kunden das Einrad in Einzelteilen übergibt und der Kunde es selbst zusammenschrauben muß, ob der Händler dem Kunden eine Anleitung mitgibt, damit der Kunde weiß, was er tun muß.

Und daß die meisten Fahrradhändler keine Ahnung von Einrädern haben, ist ja nun auch nichts Neues. Fakt ist, daß er das Ding verkauft und dann auch dafür sorgen muß, daß es richtig montiert ist.

Ich bin überzeugt, wenn ihr ihm das kaputte Einrad einfach vor die Füße gekippt hättet und gesagt hättet, “kaputt. schau mal was los ist”, wäre er nicht von selbst drauf gekommen, daß ein Laufrad rechts und links hat.

Recht hast du; er har nähmlich zum Ersatz, weil die Kurbel erst nächsten Monat kommt, ein No-name Einrad bekommen - und siehe da das Laufrad war falschrum drinnen:D

Der herkömmliche Fahrradhändler hat die rechts-links-Probleme nicht, da gibt es eine Seite mit Zahnkranz und eine ohne. Bei den Pedalen kann er nichts falsch machen, die passen nun mal bloß auf der mit-Kranz oder ohne-Kranz-Seite.
Wenn ich aber auch mit Einräder Geld verdiene muß ich das beachten, also denke ich Garantiefall.
Jockel

Ist eigentlich unglaublich, denn an Fahrrädern hat man ja dasselbe Prinzip mit einem Pedal mit Rechts- und einem mit Linksgewinde. Das hat ja dort denselben Grund, nur dass man die Kurbeln dank der Kette nicht vertauschen kann.

Garantie oder nicht ist Ermessensache und oft eine Frage von Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft. Allerdings schwächt das Auftauchen solch eines falsch zusammengebauten Einrades die Position des Händlers gewaltig.

In dem Fall war es aber ja sogar richtig zusammengebaut, weil unic das Rad bereits umgedreht hatte.

Aber generell wissen Fahrradhändler wirklich nicht um die Rechts-/Linksthematik bei Einrädern. Mein Verein glaubte mal bei einem regionalen Fahrradhändler Umsatz generieren zu müssen (weil der vorher die Vereinstombola gesponsort hatte) und den Vereinsöberen fiel nichts Besseres ein, als der Einradabteilung ein paar Einräder zu spendieren. Alles Billigeinräder der 40€-Klasse. Exakt die Hälfte davon wurden mit falsch rum eingebautem Rad ausgeliefert. Also ein statistischer Volltreffer, wenn man davon ausgeht, daß der Schrauber es so einbaut wie er es gerade in die Hand bekommt.
Das könnte aber auch an diesem Fahrradhändler an sich liegen. Ich durfte mal beobachten, wie der Werkstattmensch ein Pedal an ein Fahrrad montierte. Und zwar mit einem geschlossenen Ringschlüssel. Anschließend wunderte er sich, daß er sein Werkzeug nicht mehr abbekam. Vielleicht war das ja derselbe, der unsere Einräder zusammengebaut hatte.

Danke, jetzt sitze ich laut lachend vor dem Monitor. Der Gedanke ist einfach zu herrlich :smiley: :smiley: :smiley:

Ich auch :smiley: :smiley: :smiley:

Ich habe dem Jungen dazu geraten, nie wieder ein Einrad bei einem Stützradhändler zu kaufen

Lass mich raten: entweder war die Werkstatt in Ostfriesland oder in Schildbürga. Würde mich jetzt nicht wundern wenn er anschliessend den Ringschlüssel mit der Flex entfernt hätte! :smiley:

Flex? Ich hätte eher damit gerechnet, dass er kleine Grasstücke mit Doppelseitigem Klebeband an den Ringschlüssel klebt, um anschließend eine Kuh zu holen, die dann das Gras frisst und ohne es zu merken den Ringschlüssel gleich mit :roll_eyes:

Noch schöner wärs, wenn er nur den Stiel des Ringschlüssels mit der Flex entfernt hätte und sich - wenn der Kunde das nächste mal kommt - wundert, was das für ein komisches Pedal ist :D:D

danke, wenn i mal wieder was zum lachen brauch, dann weiß ich, wo ich hinschaun, also lesen muss :D:D

aber des idt mir auch schon aufgefallen:
immer wieder bei uns im anfängertraining kommt ein kind: pedal wackelt oder fällt ab.
meistens genügt ein blick und ich weiß, was falsch ist…

Passst jetzt nicht hundert Prozent aufs Thema, aber schon so ungefähr, also: Hab heut beim in-die Stadt-fahren mein linkes Pedal verloren, also die gesamte Kurbel genaugenommen. Das Teil war schon mal locker, habs dann wieder festgeschraubt, nach 'nem etwas missglückten Sprung wars wieder locker, habs dann heut morgen flüchtig wieder angezogen, so dass dann heut morgen alles runterfiel, zum Glück hab ichs gemerkt :smiley: Also, ist das normal, dass das nicht so besonders hält, und wenns einmal locker ist, sich auch nicht wieder festzieht, sondern ganz schnell noch lockerer wird? Auf der Pedale und der Kurbel sind jeweils ein L, von daher, kann da noch was nicht stimmen? Wills jetzt nochmal richtig festziehen, dann mal schauen, wie langs nochmal hält, is halt doch nur 'n Fishbone von 'nem Fahrrardhändler…

Naja - wenn er den Stil mit ner Flex entfernt, dann wünsch ich ihm viel Spaß beim nächsten Pedalwechsel, genauer gesagt beim Versuch den Schlüssel anzusetzen :D:D:D

vorallem solltest du noch drauf achten, dass sowohl das Pedal und die kurbel mit L auch auf der linken seite sind, also du mit dem linken fuss draufstehst! alternativ kannst du auch einfach nurnoch rückwärtsfahren

Ne, soweit stimmt schon alles, und mit dem rückwärtsfahren haperts bei mir auch noch :smiley:

Vielleicht bist du schon ne Weile mit lockerer Kurbel gefahren und die ist ausgeschlagen?
Dreh die Kurbel mal um 90°, die andre dann auch…:D, und zieh sie richtig fest. Ich press die Kurbeln immer erst mit ner Schraubzwinge auf die Nabe und dreh dann die Schrauben fest.
Vielleicht hilfts, Jockel