Ich denke, es ist der Umgang, den du deinen Kindern damit beibringen solltest. Der Mut, den sie daraus schöpfen, sich mit ihrem Einrad in einem dafür ungewohntem Feld zu präsentieren. Der Mut darf auch niemals schwinden und stehts bestand haben. Sich nicht durch abstößige Meinungen negativ beeinflussen lassen, sondern dem mutig gegenüberstehen und für seine Sache einstehen. Erklären, woher diese Meinungen wohl kommen könnten, Neid, nichts besseres zu tun, kein Selbstwertgefühl und das wird dann auf den Einradfahrern abstößig abgelassen.
Den Kindern vielleicht einen Konter für eine/mehrere Meinung schonmal geben. Beispiel: Ich bin mit meinen 162,5cm jetzt schon länger ausgewachsen. Natürlich habe ich damit immer zu den kleineren gehört, das hat mich aber nie gestört und heute will ich auch nicht größer sein. Dennoch kommen die blöden Sprüche, die mit einem guten Konter zerlegt werden können: “wie ist die Luft da unten?” -> “besser als da oben”, “wenn ich pupse, wo zieht es hin?”. Hatte dazu letztens auch einen Bericht im Fernsehen gesehen, als Gäste waren ein noch kleinerer Mann als ich und eine großgewachsene Frau da. Bei der Frau kam immer der Spruch “spielst du Basketball?” den sie spektakulär mit “nein, Minigolf” konterte. Was aber in diesem Bericht herausgekommen ist, dass diese Konter erst mit einem gewissen kognitiven Kontingent (also eine gewisse Intelligenz) und der nötigen Reife entstehen, von daher macht es Sinn, diese als Erwachsener/Eltern vorzugeben.
Mein Favorit im Einradfahren, als Standardantwort auf alles: “nein, ich bin geizig” - denn was denkt der “Sprücheklopper” wenn er an der Straße an dir vorbeiläuft und du schon siehst, jetzt kommt ein blöder Spruch? ungefähr das hier: “Welchen Spruch nehm ich denn, den mit dem kein Geld fürn zweites Einrad oder doch der mit dem Lenker/Gepäckträger oder sollte ich ihn doch darauf hinweisen, dass er ein Rad verloren hat”. Welcher auch immer dann gesprochen wird, die Antwort passt auch noch auf die anderen Vorschläge, die sich im Kopf desjenigen herumtreiben.
Du bist auch nicht der komische Vater mit dem Einrad, sondern der coole Vater, der mit seinen Kindern etwas unternimmt und die die gleichen Interessen haben. Auch das sollten deine Kinder über dich behaupten können um die Illusion zu zerstören. Es wird ein wenig (viel) Zeit brauchen, bis auch die Umwelt diesen Zustand adaptiert - fraglich ob das überhaupt geschehen wird, wichtig ist aber das deine Kinder diese Meinung vertreten. Das musst du ihnen nicht in den Mund legen, sondern bei entsprechendem Verhalten, werden sie das von sich aus erzählen.
Ansonsten gilt noch für das Einradfahren (wenn es in der Gruppe stattfindet), dass es die soziale und emotionale Intelligenz, sowie das Teamwork stärkt. Solche sozialen Kompetenzen verschaffen einem auch auf dem Arbeitsmarkt einen Bonus.
Das Einradfahren mit deinen Kindern zu unterbrechen ist also eher Unfug und sicherlich nicht in deinem Interesse, solange es auch deine Kinder wollen. Deine Bedenken sind aber gerechtfertigt, um dem Entgegen zu gehen habe ich einige Worte geschrieben und auch im restlichen Thread finden sich ausgezeichnete Ideen.
Anbei bemerkt: Ich wohne auch nur in einem kleinen Dorf (~5000 Einwohner), das mit dem Einradfahren hat bei uns vor 15 Jahren angefangen. Die Einradabteilung unseres Ortsansässigen Vereins zählt mittlerweile um die 200 Mitglieder und Einrad wird bei uns auf den Straßen fast überall gefahren und gehört quasi schon zum Stadtbild. Vielleicht gelingt dir das ja auch