Einrad im Zug

Ich habe einmal wieder eine Frage.
Als ich im Dezember mit dem Einrad, mit dem Zug nach Köln fuhren, bezahlten wir das Einrad nicht extra und der Schaffner fragte/beschwerte sich auch nicht darüber, dass es unter unserem Sitz lag.
Als ich vor 2 Wochen in Österreich mit dem Zug fuhr, sagte ich am Schalter dazu, dass wir eben zwei Räder(die von meinen Brüdern) und ein Einrad mithätten. Das Einrad wurde dabei wie ein Fahrrad gewertet.
Ist das der Unterschied zwischen Österreich und Deutschland oder liegt es am jeweiligen Schaffner oder gibt es ein Gesetz??

Liebe Grüße
Hannah

In deutschland müsste dass einrad ein spiel und sportgerät unter 2 metern sein also umsonst.In österreich kenn ich mich mit zügen nicht aus.

lg

Ich bin im Zug mit dem Einrad von Wien in die Schweiz gefahren. Ich habe es einfach auf die Gepäckablage gelegt und es gab kein Kommentar vom Schaffner.

Bei der Westbahn hat mich die Schaffnerin neulich gefragt ob ich einer Reservierung für das Fahrrad hätte. Noch bevor ich antworten konnte meinte Sie: “oh, dass ist ja ein Einrad, na dann kannst du es einfach in die Gepäckablage legen”. Auf der Westbahnhomepage steht auch eindeutig dass man es ohne Aufpreis mitnehmen kann (aufgrund der Abmaße. hab allerdings nur fürs 29er geschaut, ob sich das 36er auch noch ausgeht weiß ich nicht).

Bei der ÖBB einfach mitnehmen ohne ein Fahrradticket zu kaufen und ebenfalls in die Gepäckablage. Einmal habe ich ein Ticket gekauft, da meinte der Schaffner dann aber, sobald ich ein Ticket kaufe werte ich mein Einrad (normales Gepäcksstück) als Fahrrad und muss dafür einen Fahrradplatz reservieren. Kaufe ich kein Ticket zählt es als Koffer :stuck_out_tongue:

Also steig einfach ein ohne lange zu fragen :wink:

Also ich fahr sehr oft zwischen Salzburg und Wien hin und her und habe noch nie bezahlt

also wie ich nach düsseldorf gefahren bin hab ich ein ticket dafür gekauft weil ich keinen stress haben wollte - aber sonst einfach mitnehmen.

Da gabs doch mal nen Thread für. Hieß irgendwas mit “Einrad in öffentlichen Verkehrsmitteln” oder so. Findet den noch jemand?

Die Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn AG schreiben Seite 15 zur Fahrradmitnahme:

Jeder Reisende darf nur ein Fahrrad mitnehmen. Die Mitnahme ist auf zweirädrige, einsitzige, nicht- oder elektrohilfsmotorisierte Fahrräder sowie zusammengeklappte Fahrradanhänger beschränkt. In besonderen Zügen können, sofern ausreichend Platz vorhanden ist, auch nichtmotorisierte Liegeräder, Tandems sowie Dreiräder mitgenommen werden.

und weiter Seite 16:

Der Reisende hat durch den Erwerb von Fahrradkarten vor Fahrtantritt den für die Beförderung von verpackten oder unverpackten/demontierten Fahrrädern festgesetzten Beförderungspreis zu zahlen, ausgenommen hiervon sind zusammengeklappte Fahrräder, die wie Handgepäck in den Zügen untergebracht werden können.

Darin wird keinerlei Bezug zu Einrädern genommen. Somit sind Einräder im Sinne der DB keine Fahrräder, sondern sogenannte “Traglasten”. Dazu steht auf Seite 14:

Neben Handgepäck darf der Reisende ein Stück Traglast mit sich führen. Traglasten sind Gegenstände, die – ohne Handgepäck zu sein – von einer Person getragen werden können. Gegenstände, die andere Reisende behindern, belästigen oder Schäden verursachen können, dürfen nicht mitgenommen werden. Die Beaufsichtigung obliegt dem Reisenden.

Meine Munis reisen in ICEs immer fahrbereit und unverpackt in der Gepäckablage. Das 36er packe ich in eine Plane, was nicht einmal zwingend erforderlich ist, aber ein unverpacktes 36er-Einrad provoziert eher zur Fahrraddiskussion. Daher mache ich das.

Ich empfehle:

  • Rücksicht auf andere Fahrgäste zu nehmen
  • freundlich zu bleiben
  • das Einrad nicht frisch verschlammt von der Munistrecke einzuladen
  • darauf zu achten es nirgends in den Weg zu stellen
  • grosse Einräder einzupacken
  • sich für die Argumentation zumerken "das ist kein Fahrrad sondern eine [B]Traglast[/B].

Gute Fahrt!

Das mache ich nur in ICEs so! In REs/ICs etc. wo es Fahrradabteile gibt nicht!

Noch eine Anmerkung. Seite 74 beginnen die Beförderungsbedingungen für Reisegepäck. Das bezieht sich nach meinem Verständnis auf Gepäck, das man aufgibt und nicht selbst mitnimmt.
Dazu steht auf Seite 75:

[I]
Normalgepäck

Zur Beförderung als Normalgepäck sind Gegenstände zugelassen, die in Koffern, Reisetaschen, Reisesäcken, Rucksäcken, Leichtmetall- oder Kunststoffboxen verpackt sind, sofern diese eine Länge von 1,50 m, einen Umfang von 3,00 m sowie ein Gewicht von 30 kg nicht überschreiten …

Sondergepäck

Zur Beförderung als Sondergepäck sind ferner zugelassen: …

(iv) verpackte Sportgeräte mit einer Länge von max. 3,00 m und einem Gewicht von max. 30 kg,
(v) verpackte Fahrräder mit und ohne elektrischen Zusatzantrieb, jedoch keine Tandems, Dreiräder, Liegefahrräder oder Fahrräder mit Verbrennungsmotoren.[/I]

Hier hängt es also davon ab, wie gut und klein man ein Einrad verpackt bekommt. Kleine Einräder sind Normalgepäck. Ein 36" Einrad wird normalerweise ein Sondergepäck sein.

Mich würde aber interessieren woher diese Information stammt

denn das findet sich so nirgends.

Danke für die Tipps. In Zukunft sage ich nichts mehr, denn mein Einrad war noch dazu ein 20" :astonished:

Heute früh um sieben Uhr im ICE, als ich das 26er und meinen 17kg schweren Rucksack fein säuberlich in der Ablage verstaut und es mir gerade auf meinem Platz bequem gemacht hatte, da baute sich neben mir der Zugführer auf und brüllte “wem gehört das Fahrrad hier in der Ablage?”

Ich meinte “mir, aber das ist kein Fahrrad sondern eine Traglast!”, worauf er mich anraunzte, dass er hier bestimme was was sei und das sei nicht zulässig. :angry: Das hat dann selbst mich in den “Jogi”-Modus ( :roll_eyes: ) getrieben. Schliesslich habe ich für satte 4000€ einen Vertrag mit der Bahn geschlossen (Bahncard 100), der auf den Beförderungsbedingungen basiert und nicht auf dem Gutdünken eines Bahnangestellten, der die Bestimmungen gar nicht genau kennt. Da hat er sich dann weiter murrend getrollt.

Zur Ehrenrettung (nicht unbedingt der Deutschen Bundesbahn aber) der Zugbegleiter will ich aber auch anführen, dass im nächsten Zug mich der Schaffner begrüsste, in dem er interessiert fragte, ob das ein Eigenbau sei. Dort hatte der Wagen in dem ich mich wiederum gerade niedergelassen hatte keinen Strom und musste aus Sicherheitsgründen geräumt werden. So endete ich mit Sack und Pack an einer Türe auf dem Boden. :angry: Später aber bot mir jener Schaffner aus freien Stücken an, mich in die erste Klasse zu setzen. Ich verzichtete, weil es sich nicht mehr lohnte - aber welch ein Unterschied an Mensch! :slight_smile:

ist zwar etwas spät, aber bei der gelegenheit:

Als ich gerade meine Fahrkarte vorzeigen wollte, meinte der Schaffner nur “Ach, passt scho…” Als er dann weiter gehen wollte fiel ihm dann aber noch ein “Obwohl, die halbe Fahrradkarte würd ich schon gerne sehen.” Als ich ihn etwas fragend ansah, meinte er nur noch " Naja, eine auseinanderreißen, die andere kannst morgen benutzen. :D"
Fand ich irgendwie kreativ. :slight_smile: