Carbon Gabel

Mahlzeit.
Nach 3 Ltr Entkalker ist mir hier mein Paßwort wieder eingefallen und nach mehr als zwei Jahren melde ich mich hier mal wieder.

Zum Touren,Rennen oder leichtes CC möchte ich eine Carbongabel bauen lassen,die einiges leichter und trotzdem stabiler sein wird als alle am Markt befindlichen Gabeln.Das Carbon für Trial,DH und schweres Muni ausfällt,bringt die Sache der Garantie und Gewähr so mit sich.
Aber ich bin der Meinung,daß ein 36er oder ein 29er nicht Tonnen wiegen muß.Kurbeln,Sattelstützen/Sattel Kombi sind ebenfalls in Planung.

Der Typ,der dIe Teile baut ist Dipl.Ing und hat bisher Segelflugzeuge gebaut.Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und baut hochwertige Rennrad und MTB Rahmen und Teile.

So eine Carbongabel wird sicherlich einiges teurer als ne KH sein aber Titangabeln laufen ja auch.

Jetzt meine Frage speziell an Renner und Tourer:
Was wäre euch so eine Gabel wert und meint ihr,der Markt braucht leichte Gabeln und Teile?

Gruß MUnimann

Voraussetzungen damit ich mir den Kauf ernstlich überlegen würde wenn ich Geld für sowas auf der Kante hätte:

  • genug Aramid zwecks der Sicherheit (will keine Splitterbombe reiten). Kann ich natürlich nicht prüfen, aber es wäre geschickt von euch das zu behaupten :wink:
  • Im Zweifelsfall würd ich mich für Metall entscheiden => Gabel müsste leicht genug sein um in ihrer Gewichtsklasse konkurrenzlos zu sein.
    Karbon ist und bleibt irgendwie unheimlich… Holz und GfK sind mir einfach als zäher und gutmütiger bekannt…
  • soll nicht zu blöd aussehen. Damit meine ich nicht nur die Form. Was ich auch nicht ausstehen kann sind riesige nicht abzukriegende Werbeaufschriften wie bei Spochtfahrrädern üblich oder bei QX-Gabeln. Wenn man gut zahlt auch noch als Werbeträger rumfahren? Nee.

Pffff… kA. Frag nochmal wenn ich mehr Geld hab :wink:

Ja, angesichts des Schwerfahrzeugbaus bei den Toureneinrädern… das ist es was mich von den kommerziellen 36ern abhält.
Sehr interessiert wär ich an einem Toureneinrad mit leichtem Laufrad, wozu dann auf jeden Fall ein leichterer, schmalerer Reifen gehören würde als das was es gibt. Schaler heißt ja auch leichtere Felge. Meine Vorstellung wär ein Faltreifen als nicht gar zu überempfindlicher Slick mit ner Breite im 30er Bereich.
Tipp: Panaracer scheinen kleineren Chargen gegenüber aufgeschlossen zu sein:)

Waaah ein Geist!!!

Das man von dir mal wieder was hört :wink: Super Sache!

Falls du es noch nicht kennst: EB-Frames http://www.ebunicycles.com/

Dann wäre da noch nen Koxx-Carbon im Sortiment (20"):

Die EB-Teile wurden ziemlich lang von Pele Schramm und Mike Padial gefahren und haben gehalten (Street und Trial-Fahrer). Sind nen Stück leichter als die KH.

Ich würde auch gern noch einen Aspekt in die Diskussion mit einbringen. Und zwar stellt sich für mich die Frage, ob es wirklich so sinnvoll ist bei Tourenrädern das Laufrad so viel leichter zu gestalten.

Also ich schätze eigentlich bei Touren besonders, dass das Rad durch den großen Durchmesser und durch ein größeres Volumen Unebenheiten des Untergrunds schluckt und so einen hohen Komfort bietet (ist ja bei langen Strecken ein nicht unwesentlicher Aspekt).

Und jetzt mal von den Reifenmaßen auf das Gewicht:
Bei Touren auf relativ ebener Strecke, wo wenig gebremst oder beschleunigt wird, würde ich ebenfalls beim Einrad ein etwas schwereres Laufrad vorziehen, weil das Rad so stabiler läuft (weniger schlingert) und angenehmer zu fahren ist. Ich hatte sogar schon mal die Idee (nicht umgesetzt), mein 28" Rad am Außendurchmesser zu beschweren, um weniger zu schlingern. Soviel dazu…

Aus meiner Sicht macht die Gewichteinsparnis am Laufrad nur Sinn bei starken Steigungen, oder vielleicht wenn man viel im Stadtverkehr unterwegs ist, wo viel gebremst und beschleunigt wird. Und dafür halte ich beispielsweise 28" Räder mit Schlumpf und leichtem Reifen für vollkommen ausreichend; zudem ich ein 36" für diese Einsatzzwecke für zu unwendig und schon etwas zu groß übersetzt halte.

Also sinnvoll fänd ich Carbon jetzt eigentlich nur für alle nicht rotierenden Teile am Toureneinrad (okay, und vielleicht noch die Kurbeln). Und dabei müsste ich erst mal wissen, wie viel Gewicht man wirklich einspart und wie teuer das ist. Ich vermute mal, dass das dann in absolut keinem maßstäblichen Verhältnis mehr stehen wird. Somit wärs für mich derzeit (als Student) keine Option.

Wie vielleicht auffällt, bringe ich keine wirklichen Pros für die Carbonteile, womit ich aber nicht ausdrücken will, das ich insgesamt dagegen bin. Grundsätzlich bin ich für neue Ideen und Verbesserungen, und ich denke, dass eine Kleinserie auf jeden Fall Abnehmer findet. Und dann sieht man ja, ob es sich bewährt, oder vielleicht doch fürs Einrad ungeeignet ist.

Fazit: Carbonteile ja, aber nur für nicht rotierende Teile und Kurbeln; zunächst in kleiner Serie. Ich werde aber sicher erstmal in den nächsten 3-4 Jahren kein Kunde werden.

Kannst du da mal die Hintergründe erläutern? Welche Risiken verstecken sich in Carbon und was bewirkt Aramid um diese zu beseitigen?

Deine Argumente mit dem schweren Laufrad kann ich nachvollziehen. Aber warum nimmst du die Kurbeln dann von diesen Überlegungen aus? Wegen der Unwucht?

Das sind zwei entscheidende Punkte. Ist Carbon

  • leichter als Titan?
  • stabiler als Titan?
  • steifer als Titan?
  • teurer als Titan?
    Für jede dieser Fragen schließt sich noch die Folgefrage “wieviel?” an.

@Ewok:Freu mich schon auf Deine Holzgabel die 300 g wiegt.Und paß mit dem Borkenkäfer auf :slight_smile:

@Marko:Grüß Dich.Hab gehört,daß du richtig gut geworden bist^^Schönes Ding.Hoffe,man sieht sich mal wieder.

@Christoph:Der Robert Mager hatte immer Wasser im Reifen.Schnell fahren ging super aber Anhalten ohne Bremse :wink:

Mit der Gewichtsersparniß wollte ich eher die Wettbewerbsfahrer im Rennsport ansprechen.Carbon bietet grade im Bereich 29" und 36" Steifheit die bei Alugabeln ohne Viagra nicht erreicht wird.Dann läßt sich Carbon in sämtlichen Formen super verarbeiten.Das Material ist durch intelligente Wicklung nicht verspannt wie geschweißte Gabeln und somit weniger bruchgefährdet.

Mir schwebt eine Gabel in V-Form ähnlich der QU-Atsch race alu in 47x622 (Marathon limited 28") oder ne Rennrakete in 36" vor.
Den Unterschied von 114er Stahlkurbeln zu 114er Alu merkt man deutlich.Noch leichtere Kurbeln wirken dem Schlingern positiv entgegen.
Der Kippmoment beim Beschleunigen und Bremsen wird bei ner leichteren Gabel positiv beeinflußt.

Achso:Der Typ hat seinen dipl.Ing nicht auf dem Rummel geschossen.Er weiß,was er da tut.Er baut Hinterradschwingen für Topfahrer im Motorrad GP und da zerren 200 PS dran.Er baut Zeitfahrmaschinen für Topfahrer,Heckflügel für DTM Wagen und wenns schiefging,sogar Prothesen für die Paralympics.

Preis steht und fällt mit der Nachfrage.Wird sich beim Preis einer Titangabel einpendeln.
Kurbeln baut er schon allerdings incl Kettenräder und das zum Preis von 3KH Komplettbikes!
Dafür sehr leicht und haltbar.

@Marco: Der Typ aus UK hat Carbonrohr in Alumuffen verklebt und das Potential dieses Werkstoffes nicht ausgereizt.Da geht einiges mehr.

Ja, genau deswegen. :slight_smile:
Außerdem liegen die Kurbeln auf einem verhältnismäßig kleinen Radius, sodass das dadurch resultierende Trägheitsmoment gering ist, aber der Einfluss der Masse aufs Gesamtsystem doch nicht zu vernachlässigen ist. klugscheiß Ende

Das konkretisiert auch meine Gedanken…

Also in der Theorie heben sich die Teilmassen pro Radius gegeneinander auf weil sie sich gegenüber liegen…aber nur Theoretisch.Es handelt sich hierbei um Dynamisches Unwuchtverhalten :Gabel am Sattel festhalten,Rad schnell drehen und es schlingert.
Verantwortlich dafür ist die Unwucht am Ende der Achse.Würde man die Kurbeln mittig der Achse montieren hätte man keine spürbare Unwucht.
Je leichter die Kurbeln und die PEDALE sind,desto geringer die Unwucht… Wäre da nicht das Bein,das das Rad antreibt :wink:
Aber wie gesagt.Er baut auch Prothesen^^

Trotzdem ist es vorteilhafter möglichst leichte Kurbeln zu fahren.
Hatte auf einem 28er Racer 89er Kurbeln.War übel schnell und mit Bremse ging es prima.

Ich hätte gedacht, dass Wasser im Reifen nicht so ideal ist weil es sich nicht unbedingt auch mit dem Reifen mitdreht. Dann wärs ja nur zusätzliches Gewicht ohne positiven Einfluss auf die Schlingerbewegungen. Kann mich da aber auch täuschen wenn du schreibst, das Schnell fahren gut ging…

Ansonsten kenn ich das mit dem Wasser im Reifen eigentlich nur von manchen Landwirten, die die Traktorvorderräder als Dauerfrontgewicht (für schwere Heckanbauten) mit einer gewissen Menge Wasser füllen… Aber ich denke das gehört jetzt nicht hier ins Forum. :slight_smile:

Am Anfang richtig.Das Wasser verwirbelt sich und bremst den Reifen sogar noch bei der Rotation aber nach und nach beginnt es zu rotieren und wird durch Zentrifugalkräfte an die Außenwand gedrückt.
Stellt aber trotzdem nicht die optimale Lösung da.Dazu kommt ein ekelhafter Gradeauslauf und …ungewollte Situationskomik im Ziel…oder km dahinter :wink:

Traktoren sagst du…bringt mich auf ne neue Idee:Silo pressen mit dem Muni und Wasser in einer Traktorreifengiraffe.Besser als jedes Bergtraining.Gleich mal beim BDR vorschlagen^^
Vielleicht baut Jogi eine und Egon oder Roland vertreiben die als TrUni.Der Markt fordert stetige Weiterentwicklung.Könnte sogar in eine modifizierte Surly Gabel passen…Wird beim GMTW vorgestellt.

Die Frage passt zwar nicht genau hier rein aber sie würde mich interressieren.

Merkt man beim bei einem 29er/36er im gemässigten Einsatz den Unterschied zwischen einer Triton-Gabel (oder einer anderen Titan-Gabel) und einer guten Alu-Gabel (z. B. KH)?

Christian

Ja, zwar nicht das Gewicht sondern die Steifigkeit :slight_smile:

wenn ich mit meinen fast 100 kg den Berg hochfahre, streift bei der KH 36" die Bremse, bei der Trition ist das deutlich besser.

Vor allem am anfang ein richtiger Aha Effekt, weil man da dann plötzlich hochkommt.

Das kann ich so bestätigen. Zumindest den Teil mit der Alugabel. Den Aspekt mit der Titangabel werde ich dann hoffentlich auch bestätigen können, sobald Jogi mal in die Puschen kommt und meine Longneckgabel fertig hat …
Jogi, wie sieht es aus?

Cfk splittert wenns bricht. Kohlesplitter im Bein sind unlustig. Aramid ist ein zäher Splitterfang.
In der Formel 1 ist ein gewisser Aramidanteil bei Carbonteilen vorgeschrieben. Nicht aus Spaß, glaub ich.

Da hast du jetzt irgendwie was in den falschen Hals gekriegt.
Ich gab das common knowledge über Faserwerkstoffe wieder. Da heißts immer: mit Carbon musst du aufpassen, ganz heikles Zeug, bricht ohne Vorwarnung etc. - nicht mehr wollte ich mit dem Halbsatz ausdrücken.
Nicht “ich weiß wie man eine viel bessere Gabel macht, du Amateur”.

Holz finde ich interessant, aber erstmal nur für Felgen (da ist es erprobt).

Ergänzung:
Ich bin sehr beeindruckt von dem was mit CfK möglich ist und möchte hier nicht meinen privaten Kreuzzug gegen das Material machen, so einen führe ich nicht. Ich hab bloß auf Grundlage meines Halbwissens Schiss vor dem Bruchverhalten und müsste dahingehend beruhigt werden bevor ich mir so eine Gabel anschaffe. Das war keine exakte Antwort auf deine Frage aber ich dachte halt dass sie trotzdem hilfreich sei - es könnte ja auch andere überzeugbare Carbonskeptiker auf dem Markt geben.
Wenn du anderer Meinung bist, auch gut. :roll_eyes: